Das Chamäleon

Peter Lynch war zu seiner aktiven Zeit einer der erfolgreichsten US-Fondsmanager. Zu Ruhm und großer Berühmtheit gelangte er als Manager des Magellan Funds von Fidelity Investments. Als Anhänger der Value-Strategie reiht er sich in die Riege anderer Investmentgrößen wie Benjamin Graham, John Templeton und Warren Buffett ein. Neben seiner Tätigkeit als Investmentmanager schrieb Peter Lynch zahlreiche Bücher, die allesamt zu Bestsellern wurden. Dabei prägte der Börsen-Guru in seinem Buch „One Up on Wall Street“ das Wort „Tenbagger“, was in der Finanzwelt heute für eine Verzehnfachung einer einzelnen Investition steht.

Der ursprüngliche Ausdruck kommt jedoch vom Baseball. Dort messen die erreichten „Bags“ den Erfolg eines Läufers im Spiel. Bei seinen Investments hielt Lynch nichts von Anlagebeschränkungen, da er jedes Unternehmen kaufte, das seine Voraussetzungen erfüllte. Lynch entwickelte sich so zu einem Sammler verschiedenster Investmentideen und -strategien. Fakten waren für ihn wichtiger als Prognosen.

Peter Lynch: Frühe Jahre

Peter Lynch wurde am 19. Januar 1944 in der amerikanischen Stadt Boston geboren. Seine ersten Erfahrungen mit der Finanz- und Geschäftswelt machte er im Alter von elf Jahren als Caddy auf einem Golfplatz. Der aufgeweckte Junge hörte den dort spielenden Investoren bei ihren Gesprächen über Aktienanlagen genau zu, machte sich Notizen und stellte Monate später fest, dass die Werte gestiegen waren. Aus diesen Erfahrungen entwickelte Lynch später eine seiner Anlagestrategien.

Karriere von Peter Lynch

Auf den Abschluss am Boston College 1965 folgte ein dreijähriges Studium zum Master of Business Administration an der Wharton School der University of Philadelphia. Bereits während des Studiums arbeitete Lynch als Praktikant bei seinem späteren Arbeitgeber Fidelity Investment. Nach seinem zweijährigen Wehrdienst kam es schließlich zu einer Festanstellung bei Fidelity.

Peter Lynch und Magellan Funds

1977 gelang der berufliche Durchbruch, als Lynch die Verwaltung des damals noch relativ unbekannten Investmentfonds Magellan Funds übertragen wurde. Der Fonds vergrößerte sich innerhalb von 13 Jahren, in denen Lynch an der Spitze saß, von anfangs 20 Millionen auf 14 Milliarden Dollar. Innerhalb von sechs Jahren durchbrach der Magellan Fund die Eine-Milliarde-US-Dollar Grenze. Auf dem Gipfel seiner Karriere zog der Investment-Profi sich im Alter von 44 Jahren aus dem Börsengeschäft zurück. Die von ihm formulierten Anlagegrundsätze sind sehr vernunftorientiert und offen. Lynch hat sich nie auf nur eine Anlagestrategie oder Investmentidee verlassen, sondern wechselte je nach Situation seine Taktik. Dieses Vorgehen hat ihm den Spitznamen „Das Chamäleon“ eingebracht. 

Die erfolgreichsten Aktien-Spekulanten der Welt haben die verschiedensten Strategien verfolgt, denen jedoch ein Ziel gemeinsam war: Aktien möglichst weit unten zu kaufen und dann – während des kometenhaften Aufstiegs – möglichst lange investiert zu bleiben.



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