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Die Übernahmewelle ging weiter und die deutschen Aktienmärkte erlebten in 2006 eine Wiederholung der biblischen Geschichte von David und Goliath. So stockte die Porsche AG - der kleinste unabhängige Autohersteller der Welt - seinen Anteil am Volkswagen-Konzern, der Nummer 1 in Europa, sukzessive auf über 27% auf. Dies beflügelte sowohl die Übernahmefantasien als auch den Aktienkurs des Wolfsburger Autokonzerns. Die Nachricht schlug unter Börsianern wie eine Bombe ein, galt doch das "System-VW" als Beispiel für ein Unternehmen, das von einer Koalition aus dem Land Niedersachsen und der IG-Metall kontrolliert wurde und damit eher als "Langweileraktie" verschrien war. Mit Porsche trat nun ein weiterer Spieler auf und die VW-Aktie schoss um 92,3% auf 85,96 Euro in die Höhe.
Das zweite Großereignis im DAX war der Übernahmepoker um den Berliner Pharmakonzern Schering, übrigens der einzige Dax-Konzern mit einer Konzernzentrale östlich der Elbe. Die Darmstädter Merck KGaA bot im Rahmen einer feindlichen Übernahme 77 Euro pro Aktie an, eine Summe, die dem Management des Berliner Pharmaspezialisten jedoch zu gering ausfiel. Vor den Avancen flüchtete sich Schering in die Arme des Bayer-Konzerns. Diese Übernahme wurde von den Börsianern weniger enthusiastisch aufgenommen als das Engagement von Porsche bei VW, denn die Bayer-Aktie konnte in 2006 lediglich um 15,6% auf 40,83 Euro aufsatteln. Im Vergleich dazu legte der Dax im Gesamtjahr um 22% auf 6597 Punkte zu.
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