Die Aktie des Tages: PSA Peugeot Citroën

Donnerstag, 23.02.17 14:55
In Bayern ist heute “Unsinniger Donnerstag”, und ich erlaube mir zur Feier des Tages ausnahmsweise einen äußerst platten Witz aus der Feder eines findigen Journalisten zu zitieren: “Wie heißt die neue Automarke, die aus der Fusion von Opel und Peugeot hervorgeht? Popel!” Autsch. Innerhalb weniger Tage sind die langjährigen Bemühungen der Marke, ihr “Fuchsschwanz”-Image loszuwerden, zunichtegemacht. Wortspielereien und “Flachwitze” rund um die Namens-Fusion sind einfach zu naheliegend. Der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën wird Opel vermutlich schon in der ersten Märzwoche vom General-Motors-Konzern übernehmen, der sich aus dem europäischen Markt verabschieden will. Eine “Blitz-Fusion”, die wirtschaftlich sinnvoll wäre, aber dennoch gemischte Reaktionen auslöst.

Generell ist eine Übernahme nur dann sinnvoll, wenn nach der Verschmelzung mehr herauskommt, als die Summe beider Teile. Am Rechenbeispiel Opel + PSA ist es allerdings so, dass Opel ein negatives Vorzeichen mitbringt, die Franzosen aber ein positives. Das Ergebnis würde nach Adam Riese also ein dickes Minus aufweisen, wenn Opel nicht zur Aufholjagd ansetzt.

Während die General-Motors-Tochter seit 25 Jahren Verluste schreibt, hat sich Peugeot innerhalb der vergangenen drei Jahre gesund geschrumpft. Über 17.000 Mitarbeiter verloren ihren Job, die verbleibenden Angestellten müssen, wenn die Auftragslage es erfordert, Überstunden leisten, und die Teilnahme an der traditionsreichen Rennserie der 24 Stunden von Le Mans wurde gestrichen. Ein harter Sanierungskurs, der sich ausgezahlt hat: 2015 erreichte Peugeot einen wichtigen Etappensieg und konnte nach Jahren in der Verlustzone erstmals wieder Gewinne einfahren.

Die heute von PSA vorgelegten Jahreszahlen 2016 machen deutlich, dass die Franzosen wieder ein ernstzunehmender Akteur im Automobilzirkus sind. Im vergangenen Jahr erzielten sie einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro, fast doppelt so viel wie 2015. Der Umsatz sank dagegen um 1,1 Prozent auf 54 Milliarden Euro. PSA-Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon sagte heute in einem Interview, dass die Kassen des Autobauers reich gefüllt sind: Netto-Barmittel in Höhe von 6,8 Milliarden Euro dürften für das ein oder andere Shopping-Abenteuer genügen. Ein Erfolg, der sich auch in Peugeots Aktienkurs widerspiegelt. Während das Papier 2007 mit Minus 64,9 Prozent das Schreckgespenst vieler Börsianer war, verbuchte die Aktie des Autobauers innerhalb der vergangenen zwölf Monate ein Plus von 37,3 Prozent.

Ganz anders sieht die Situation im Rennlager von GM aus. Um aus der Konstruktion PSA-Opel einen “Europäischen Champion” zu schaffen, wie ihn Opel-Chef Karl-Thomas Neumann vor Augen hat, müssen die Rüsselsheimer einiges an Aufräumarbeit leisten. Da PSA vor allem an “Sahnestücken” wie dem Opel Mokka oder dem Elektroauto Ampera-e interessiert ist und durch die Fusion zudem jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von rund 2 Milliarden Euro anstrebt, fürchten Mitarbeiter und Politiker um die Jobs der europäischen Opel-Mitarbeiter. Viele der 38.000 Stellen in Europa könnten nach der “Schonfrist” bis Ende 2018 abgebaut werden, 19.000 Angestellte in Deutschland bangen um ihren Arbeitsplatz.
Doch die Fusion der Autobauer birgt für beide Seiten auch Chancen. Neben Standort-, Investitions- und Beschäftigungsgarantien, auf die Politiker pochen, soll auch die Marke Opel eigenständig bleiben. Gemeinsam mit PSA könnte der neu entstandene Konzern ein wichtiger Spieler auf dem Wachstumsmarkt E-Automobilität werden und zudem neue Märkte wie China erschließen. Der chinesische Peugeot-Großaktionär Dongfeng könnte Opel als “Türöffner” fungieren und den Rüsselsheimern endlich den Zutritt zum Land des Lächelns ermöglichen, den ihnen GM immer verwehrt hatte.

Ich wünsche Ihnen einen spannenden und erfolgreichen Börsentag,

Ihre Miss boerse.de





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