Schande, Schande, F.A.Z.!

Montag, 15.03.10 11:08

Sehr geehrte Privatanleger,

eine bestimmte überregionale Tageszeitung war eine Ikone für mich. Ich bin mit dieser Zeitung aufgewachsen. Sie lag immer auf dem Schreibtisch meines Vaters. Die alten Ausgaben wurden gesammelt und dann von meinen Vater einmal alle paar Monate ausgewertet: Interessante Artikel kamen ins Archiv, der Rest ins Altpapier.

Sie war zwar manchmal etwas konservativ und gesetzt, immer aber konnte man sich auf die Informationen verlassen. Oft gab es interessante Anregungen. Da Feuilleton, Wirtschaftsteil und Politik auch von verschiedenen Herausgebern verantwortet wurden, waren es oft mehrere Zeitungen in einer, was nicht weiter störte und sogar belebend wirkte.

Immer mehr verkommt der Finanzteil dieser Zeitung aber zu einer Verkaufsbude für die Finanzbranche. Vor einigen Tagen las ich eine Überschrift „Expresszertifikate für vorsichtige Anleger“ – und das nicht etwa als Anzeige, sondern im redaktionellen Teil! Der Teaser liest sich geradezu wie ein Werbetext: „Wem die Zinsen für Tagesgeld zu niedrig, das Risiko am Aktienmarkt jedoch zu hoch ist, kann Expresszertifikate kaufen. Sie bieten bei einem moderaten Risiko jährlich Renditen von mehr als neun Prozent.“ In einer detaillierten Graphik wird dann, anhand eines „klassischen“ Expresszertifikats, noch erklärt, wie eine solche mehrstufige Zockerei funktioniert.

Schande, Schande, Schande!

In meinem Buch Der Informationscrash berichte ich darüber, dass die Tageszeitungen mit dem Rücken finanziell an der Wand stehen und ums Überleben kämpfen. Aber dass sich eine ehrwürdige Zeitung dauerhaft so prostituiert, hätte ich doch nicht erwartet.

Ich würde zum Beispiel Tage brauchen um zu berechnen, ob die Konstruktion und Gebühren bei einem dreistufigen Expresszertifikat, wie dem von der Zeitung beschriebenen, angemessen oder zu hoch sind – wenn ich es überhaupt schaffe. Ein Privatanleger schafft das nie.

Zeitungen sollen aufklären und informieren, aber das war wohl der Geist einer vergangenen Epoche. Ich kann nur sagen: Investieren Sie nach dem Reinheitsgebot und meiden Sie die Produkte der Finanzbranche wo es nur geht!

In den letzten Tagen liefen mir zwei interessante Investments über den Weg: Praktiker Baumärkte (WKN: A0F6MD) und Benetton (WKN: 871224). Beide sind derzeit in keiner besonders guten wirtschaftlichen Lage (aber auch nicht in einer Krisensituation, es sind also keine „Turnarounds“). Aber sie sind saubillig. Praktiker notiert ungefähr zum halben Buchwert, Benetton zu 80 Prozent. Praktiker dürfte damit 50 bis 70 Prozent Kurspotential haben, Benetton mindestens 25. Allerdings kann ich Ihnen, wie immer, nicht sagen, wann das realisiert wird.

Auf gute Investments,
Ihr
 
Prof. Dr. Max Otte
Den Titel als Dipl.-Volksw. erhielt Max Otte 1989 durch den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Universität Köln. 1991 erlangte er den Titel Master of Arts in Public Affairs an der...


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