Sell in May?

Freitag, 29.04.05 14:03

Sehr geehrte Privatanleger,

in der dritten Aprilwoche brach der DAX um 5% ein. Das ist etwas früher als geplant. Normalerweise heißt es: „Sell in May and go away!“. Jedes Frühjahr stellt sich auch mir die Frage, ob ich meinen Bargeldbestand erhöhen soll. In der Vergangenheit hätten Sie in der Mehrzahl der Jahre deutlich besser als die Börse abschneiden können, wenn Sie einfach im Mai verkauft und im Herbst wieder gekauft hätten.

Schauen wir uns die jüngste Vergangenheit an. Wenn Sie in den Jahren 2000 – 2004 jeweils im Mai verkauft und Ende Dezember wieder gekauft hätten, hätten Sie sich Kursverluste von insgesamt 18% erspart. Diese Verluste teilen sich wie folgt auf: 2000 -14%, 2001 –17%, 2002 -31%, 2003 +33% und 2004 +10%. 2003 und 2004 waren also untypische Jahre. Die geduldigen Anleger wurden belohnt.

Wenn Sie im Mai verkauft und bereits im Oktober wieder gekauft hätten, wären Ihnen sogar Kursverluste von insgesamt 48% erspart geblieben. Diese Verluste teilen sich wie folgt auf: 2000 -6%, 2001 –25%, 2002 -33%, 2003 +13% und 2004 +3%. Das heißt, dass es insbesondere 2003 und 2004 eine Jahresendrallye gab, die Sie hätten mitnehmen können. Wie sieht es in diesem Jahr aus?

- Die KGVs der großen amerikanischen Unternehmen liegen leicht über ihrem historischen Durchschnitt, die KGVs der großen deutschen Unternehmen sind noch billiger zu haben als im historischen Durchschnitt.

- Die Unternehmensgewinne erholten sich in den Jahren 2003 und 2004 stark, so dass ein Großteil der Kurserholungen fundamental untermauert ist. Ich hatte 2004 und jetzt Anfang 2005 schon eine deutlichere Abflachung erwartet; irgendwann muss diese Abflachung jetzt aber kommen.

-Aktien sind im Vergleich zu Renten immer noch relativ billig. Das liegt aber daran, dass Renten und festverzinsliche Wertpapiere im historischen Vergleich sehr teuer sind (extrem niedrige Renditen abwerfen).

- Die Inflationsgefahr nimmt zu, wenn auch langsam.

All das spricht dafür, dass wir 2005 die übliche Korrektur wieder bekommen werden. Sie können also in Erwägung ziehen, Ihren Bargeldanteil zum Sommer hin zu erhöhen. Überlegen Sie sich aber genau, wie Sie vorgehen wollen. Aktien sind dennoch immer noch eine sehr attraktive Anlageklasse. Sie sind relativ inflationssicher. Zudem werfen mittlerweile viele Blue Chips Dividendenrenditen von 3-4% ab. Nur im Falle einer starken Rezession – die nicht ganz auszuschließen ist – wäre Bargeld vielleicht besser.

Sie sollten aber nicht Ihre ganze Planung auf ein Szenario setzen. Bleiben Sie in Aktien investiert, auch wenn Sie Ihren Bargeldanteil erhöhen.

Erfolgreiche Investments wünscht Ihnen

Prof. Dr. Max Otte

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Den Titel als Dipl.-Volksw. erhielt Max Otte 1989 durch den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Universität Köln. 1991 erlangte er den Titel Master of Arts in Public Affairs an der...


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