Von den Amerikanern lernen

Donnerstag, 27.04.06 09:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser, defensiv Auto zu fahren, bedeutet vorausschauend, mit genügend Sicherheitsabstand und mit einer angemessenen Geschwindigkeit. Wer aber auf einer freien Autobahn die Mindestgeschwindigkeit von 80 km/h unterschreitet, gilt als Verkehrshindernis und gefährdet sich und andere.

Besonders langsam zu fahren, ist also alles andere als „sicher“. Und auch bei der Geldanlage ist das Streben nach einer außerordentlichen Sicherheit ein schlechter Ratgeber. Vergleichen wir:

Das bevorstehende Rentendesaster vor Augen, liegt die Sparquote in Deutschland bei sensationellen 13%. US-Amerikaner sparen dagegen nur etwa 4% ihres Einkommens. Doch in den USA wird rund die Hälfte der Ersparnisse in Aktien bzw. Investmentsfonds investiert, hierzulande aber nur ein Fünftel. Stattdessen wird der Spargroschen der Deutschen bevorzugt für Einzahlungen in Lebensversicherungen (25%) verwendet sowie mit einem Anteil von rund einem Drittel als Bargeld bzw. Spareinlage geparkt. Doch:

Wer auf der Autobahn aus der Angst vor einem Unfall vor sich hin tuckelt, provoziert erst Recht einen Crash. Und wer aus Angst vor einem Verlust die Börse meidet, stolpert ganz sicher in die Falle. Denn was unterscheidet zwischenzeitliche Verluste - die an der Börse immer hingenommen werden müssen - von verpassten Gewinnen?

Mit Lebensversicherungen und Zinsanlagen werden im Mittel Renditen von rund 3% jährlich erzielt, während an den Aktienmärkten langfristig stets von zweistelligen Zuwächsen ausgegangen werden kann. Der Dow Jones hat in den letzten 25 Jahren z.B. durchschnittlich 10,30 % p.a. gewonnen. Rechnen wir mit den o.a. Sparquoten:

Wer bei einem monatlichen Netto-Einkommen von 2000 Euro monatlich 260 Euro zu 3% p.a. anlegt, kommt in 30 Jahren auf 152.888 Euro. Bei einer Anlage von lediglich 80 Euro monatlich zu 10% jährlich werden im gleichen Zeitraum 173.706 Euro daraus. D.h.:

Amerikaner sind Deutschen finanztechnisch also überlegen, denn die deutlich niedrigere Sparquote wird durch eine intelligentere Wahl der Sparform überkompensiert. Und deshalb kann sich der Amerikaner auch einen wesentlich höheren Konsum leisten! Es kommt noch besser:

Lt. einer Untersuchung von dit und Allianz Dresdner besitzen Amerikaner ein Altersruhepolster von durchschnittlich rund 385.000 Euro. Deutsche haben 10 Prozent weniger. Die Differenz wird aber in den nächsten Jahren noch größer, weil hierzulande das Renteneintrittsalter steigt und Rentenkürzungen absehbar sind. Deshalb:

Investieren Sie an der Börse! Und investieren Sie in die Aktien, die sich besser als die Indizes entwickeln. Mit unseren Champions können Sie im Mittel auf eine Rendite von 18% p.a. kommen. Sie brauchen also keine 13% sparen. Hauptsache Sie investieren in die besten Unternehmen der Welt!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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