Deutsche Bank Aktie
Deutsche Bank-Aktie
WKN: 514000
ISIN: DE0005140008
Land: Deutschland
Branche: Finanzen
Sektor: Banken
aktueller Kurs:
14,56 EUR
Veränderung:
-0,14 EUR
Veränderung in %:
-0,93 %
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Smart Investor Weekly: Untergang auf Wiedervorlage

Donnerstag, 06.10.16 10:36
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Bildquelle: Fotolia

Entscheidet sich das Schicksal der Deutschen Bank in den nächsten Tagen?

Ein bisschen Berg- und noch mehr Talfahrt
Die Aktie der Deutschen Bank notierte am vergangenen Freitag kurzzeitig sogar unterhalb von 10 EUR – dem tiefsten Stand seit Beginn der Datenaufzeichnung. Zu diesem Zeitpunkt machten Gerüchte die Runde, dass einzelne Hedgefonds offensichtlich ihre offenen Transaktionen mit der Bank deutlich zurückgefahren haben – aus Angst vor einem Zahlungsausfall. Gleichzeitig haben dieselben Fonds offensichtlich jedoch auch mit Leerverkäufen gegen die Aktie des Bankhauses gewettet. Auf dem Höhepunkt der Panik wurde letzte Woche dann erneut bekannt, dass die Bundesregierung an einem Rettungsszenario arbeite. Wie durch Zauberhand gab es dann jedoch bereits am Freitag eine neuerliche Wendung: Die mögliche Strafzahlung durch das US-Justizministerium solle Gerüchten zufolge doch nicht ganz so dramatisch ausfallen wie zuletzt vermutet. Statt von 14 Mrd. USD gehen Beobachter nun von lediglich 4 oder 5 Mrd. USD aus. Der Kurs konnte sich daraufhin um bis zu 20% erholen. Wie ist all dies also einzuordnen?

It‘s the CDS-Markt, stupid!
Es ist das berühmte Stochern im Nebel, das jeder betreibt, der sich mit der Bank beschäftigt. Wie bereits bei Lehman Brothers zu beobachten, ist der Sturz einer Großbank häufig ein äußerst dynamischer Prozess. Und hier gibt es zuletzt eine massive Dynamik gegen die Deutschbanker. Daneben ist im Fall von ungesicherten Informationen häufig die Intelligenz der Masse ein nicht zu unterschätzendes Phänomen. Neben dem Aktienkurs gibt es allerdings auch weitere Kennzahlen, die eine Aussage liefern, wie es um die Bank tatsächlich steht. So sind die Prämien für kurzfristige Credit Default Swaps auf die Bank auf einem absoluten All-Time-High (ca. 550 Basispunkte bei einem Jahr Laufzeit).

Der Inhaber von Anleihen der Bank über nominal 1 Mio. EUR mit einem Jahr Restlaufzeit muss damit bereits 55.000 EUR bezahlen, um diese vor einem Ausfall abzusichern. Im Gegensatz zur Aktie ist bei den CDS in den letzten Tagen keine Entspannung festzustellen gewesen. Während bei der Aktie eventuell auch ein kurzfristiger „Short-Squeeze“ der Grund für den fast 20%-Anstieg sein könnte, scheinen langfristige Anleger mehr denn je eine Absicherung für ihre Positionen zu suchen. Statt auf eine unmittelbare Pleite der Deutschen Bank in den nächsten Tagen sollten sich Anleger daher eher auf einen schleichenden Untergang und ein Schlüpfen unter die diversen Rettungsschirme einstellen.

Zu den Märkten
Geduld war nicht nur ein Thema auf dem Münchner Finance Forum, Geduld brauchen derzeit auch Edelmetallinvestoren – und gute Nerven. Wenn man eine Aussage zu Märkten allgemein und zu den Minenaktien im Besonderen treffen kann, dann die, dass sie zum Überschießen neigen. Während des fulminanten Aufschwungs im ersten Halbjahr 2016 wurde von Experten mehrfach das Ende der Aufwärtsbewegung ausgerufen, beispielsweise weil die Gold- und Silberminen bereits fundamental zu teuer geworden seien. Die Kurse ließen sich davon nicht beirren und kletterten unaufhörlich weiter.

Schon in der Baisse zuvor überschossen sie teilweise dramatisch nach unten. Als kaum noch jemand mit einer Korrektur rechnete, setzte diese schließlich doch ein. Und erneut zeigt sich das gleiche Bild, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Auch die aktuelle Korrekturbewegung will scheinbar nicht enden. Auch wir witterten bereits die unmittelbar bevorstehende Wende nach oben und wurden gestern eines „Besseren“ belehrt. Da reagierten die Anleger nämlich äußerst empfindlich auf Äußerungen aus dem Federal Open Market Committee (FOMC) der Fed, in denen eine baldige Zinserhöhung in den USA gefordert wurde. Der USD wurde stärker und Gold & Silber plumpsten in den Keller.



Bei Gold (vgl. Abb.) wurde die psychologisch wichtige Unterstützung bei 1.300 USD nach unten durchbrochen, bei Silber die vielleicht sogar noch wichtigere Unterstützung zwischen 18,20 und 18,50 USD/Feinunze. Das führte dazu, dass zahlreiche Stopp-Loss-Absicherungen ausgelöst wurden und eine regelrechte Verkaufslawine über den Markt rollte. Natürlich passierte auch hier das meiste im Futures-Bereich. Der bekannte Edelmetallexperte Martin Siegel berichtete heute auf goldseiten.de, dass beim Edelmetallhändler Westgold auf etwa 15 Käufer nur ein Verkäufer komme. Im Bereich der physischen Ware wird also weiter zugegriffen, bei günstigeren Kursen sogar noch lieber. Dennoch ist das Chartbild im Moment ziemlich desolat.

Wir neigen zu der Einschätzung, dass die Bewegung aus den Termínmärkten im Wesentlichen spekulativer und kurzfristiger Natur war – also eher ein Ausschüttler als der Auftakt einer neuen Edelmetallbaisse. So hässlich das Tagesereignis für Edelmetallinvestoren war, vergessen wir bitte nicht, dass es sich vor dem Hintergrund einer geradezu panischen Notenbankpolitik abspielt, die weltweit zügig in den Negativzinsbereich vordringt. In einem solchen Szenario ist Gold eine absolute Kernanlage. Auch ist die Zinserhöhungsankündigungspolitik der Fed nichts wirklich Neues. Vor nachhaltigen und vor allem nennenswerten Zinserhöhungen schrecken die US-Gelddrucker nämlich weiter aufgrund der exorbitanten Verschuldungssituation zurück – und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern.
 

Fazit
Alles hängt mit allem zusammen: Der wieder sichtbarer werdende Niedergang europäischer Großbanken und die Negativzinspolitik der EZB und anderer Notenbanken sind zwei Seiten derselben Medaille.

 

Christoph Karl, Ralph Malisch


 

Quelle: Smart Investor



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