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Die Niedrigzinspolitik verdeutlichte, dass die Währungsunion weiterhin mit der Schuldenproblematik zu kämpfen hatte. Das Tandem dieser beiden geldpolitischen Begleitumstände gab 2013 die Richtung an den Börsen vor. Da die historische, finanzpolitische Herausforderung der Schuldenkrise und das damalige Zinsniveau einander bedingten, ist es notwendig, beide Faktoren im Zusammenhang zu erklären. Das heißt: Die Höhe der Zinsen ließ sich nur vor dem Hintergrund der Staatsschulden zielführend veranschaulichen.
Auf Schulden folgten Niedrigzinsen
Die expansive Geldpolitik der EZB war eine Reaktion auf jene Unwägbarkeiten der seit Jahren schwelenden Schuldenproblematik. Im Grunde genommen hatten die Währungshüter nur zwei Optionen um eine drohende Normalisierung der Inflationsrate in den Griff zu bekommen. Durch den Ankauf von Euro-Bonds wären existierende Schulden allerdings vergemeinschaftet worden, was zusätzlich rechtlich schwer zu vereinbaren gewesen wäre. Insofern blieb nur der Niedrigzins um den Konjunktursorgen entgegenzutreten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) drehte erstmals im Mai an der Zinsschraube und senkte den Leitzins auf 0,5%. Im November legten die Notenbanker überraschenderweise nach und sorgten für eine Leitzinssenkung auf 0,25%. Beide Werte stellten zum damaligen Zeitpunkt jeweils historische Tiefstände dar. Die US-amerikanische Notenbank (Fed) tat das Übrige und verkündete im September eine Fortsetzung der 85 Milliarden teuren, monatlichen Finanzspritze für die Kapitalmärkte.
Kalkül der EZB war es, durch den Niedrigzins eine inflationsbedingte Abwertung von Staatsschulden der betroffenen Länder zu erreichen. Das Schuldenproblem wurde dabei nicht ursächlich gelöst. Dennoch ging die Rechnung beider Notenbanken auf: Das billige Geld kam den Finanzmärkten zu Gute und die Kurse zogen erheblich an.
Dank Niedrigzinsen: Börsen weltweit im Aufwind
Generell fassten Börsen im Laufe des Jahres zunehmend Vertrauen. Der Dax konnte im Jahr 2013 ein kräftiges Kursplus verzeichnen. Dabei war die Performance nicht nur überdurchschnittlich, sondern zählte zu den besseren Perfomances in der Dax-Historie. Insgesamt lief es an den Weltbörsen alles andere als schlecht. Das US-amerikanische Leitindex Dow Jones verbuchte ein Jahresplus von 26,50%. Der breit gefasste S&P-500 stieg um 29,60%, das Technologie-Barometer Nasdaq konnte sogar um 35% zulegen. Ähnlich gut lief es in Fernost: Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte sogar die beste Performance seit Bestehen hin. Über 56% ging es für ihn in die Höhe.
Weltweit profitierten Finanzmärkte vom billigen Notenbank-Geld. Aufgrund der Umstände der zweimaligen Zinssenkung im Euroraum und einer anhaltenden Niedrigzinsphase in den USA, handelte es sich vor allem um eine liquiditätsgetriebene Hausse. Die Schuldenproblematik wurde vor dem Hintergrund der anhaltenden lockeren Geldpolitik nur als sekundäre Bedrohung wahrgenommen.
Schuldenkrise und Beginn einer neuen Aktien-Ära
Der TM Börsenverlag plädierte ab 2013 vor dem Hintergrund der beschriebenen Umstände für eine neue Aktien-Ära. Ohne zu viel über die Entwicklung der nächsten Jahre vornweg zu nehmen: Die Weitsicht von Vorstand Thomas Müller bestätigte sich. Im Nachhinein ist eine bis heute anhaltende, positive Entwicklung an großen Leitindizes seit 2013 wahrzunehmen. Generell gilt: Steigende Staatschulden bedeuten eine durch die EZB verursachte Liquiditätsflut in Form einer steigenden Geldmenge und damit gleichzeitig einen sinkenden Geldwert. Als alternative Anlageoptionen bleiben in erster Linie Aktien.
boerse.de-Börsenzitat:
Der Oktober ist einer der besonders gefährlichen Monate, um in Aktien zu spekulieren. Die anderen gefährlichen Monate sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar.
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