DAI - Informationen für Aktienanleger

Sonntag, 08.02.04 08:00
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Aktienanleihen bedürfen der Kursprognose

Aktie darf weder stark fallen noch steigen

Vor allem die derzeit recht niedrigen Zinsen sind es, die manche Privatanleger zu den hochverzinslichen Aktienanleihen greifen lassen. Zinssätze von zehn bis elf Prozent locken bei Aktienanleihen auf deutsche Standardwerte bei einer Laufzeit von gut einem Jahr. Doch ist der hohe Zins mit erheblichen Risiken zu erkaufen. Der Anleger weiß nämlich nicht, ob er am Ende der Laufzeit neben dem Zinssatz sein Geld oder eine bestimmte Zahl an Aktien des betreffenden Unternehmens erhält. Diese Alternative wählt der Emittent des Papieres dann, wenn die Aktien ihn billiger kommen als die Rückzahlung des Nominalbetrages der Anleihe. Beim Kauf einer solchen Anleihe hat der Anleger also immer eine Kursprognose zu der betreffenden Aktie vorzunehmen.

Drei Fälle sind möglich. Die Aktie fällt während der Anleihelaufzeit so stark, dass es für den Aussteller der Aktienanleihe günstiger ist, den Anleger mit den billig gewordenen Aktien zu bedienen. Der Anleihekäufer erhält dann also seine z.B. 11 Prozent – steuerpflichtigen – Zinsen, und als Rückzahlung eine bestimmte Zahl an Aktien, die in Relation zu seinem gezahlten Betrag aber evtl. einen wesentlich geringeren Wert als den ursprünglich investierten Betrag aufweisen. Der Anleger hat also mit Zitronen gehandelt, weil er die Kursentwicklung der Aktie nicht richtig prognostiziert hatte. Steigt hingegen die Aktie, dann erhält der Anleihebesitzer seinen steuerpflichtigen hohen Zins und seinen Nominalbetrag der Anleihe zurück. Dann hat er zwar den hohen Zins, profitiert aber nicht von der guten Kursentwicklung der Aktie. Auch hier hat der Anleger nicht richtig analysiert, denn sonst hätte er die gut laufende Aktie gekauft und nicht die Aktienanleihe.

Von Vorteil ist die Aktienanleihe für den Käufer also nur, wenn die Aktie stagniert oder nur geringfügig steigt. Denn dann vereinnahmt er den hohen Zins und erhält seinen Nominalwert zurück. Ein direkter Kauf der Aktie wäre in diesem Falle nicht vorteilhafter gewesen. Wurden in den Jahren 2000 bis ins Frühjahr 2003 infolge der Aktienbaisse viele Aktienanleihen am Laufzeitende mit billigen Aktien bedient, so mehren sich nun nach dem Anstieg der Aktienkurse die Fälle, in denen der Nominalwert zurückgezahlt wird. Trotzdem sind viele Anleger darüber nicht glücklich, eben weil der direkte Kauf der Aktie noch lohnender gewesen wäre. Fazit: Nicht nur gebannt auf den hohen Zins starren, sondern die betreffende Aktie sorgfältig analysieren.

Deutsches Aktieninstitut e. V.
Börsenplatz 5
60313 Frankfurt
Redaktion: Bruno Hidding

Quelle: Deutsches Aktieninstitut



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