Anlegerwüste Deutschland

Donnerstag, 05.08.04 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

die neuesten Zahlen des Deutschen Aktieninstitutes (DAI) zeigen, dass die Anleger in Deutschland vor der Börse regelrecht davon laufen. Denn im ersten Halbjahr 2004 hat sich die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2003 um 540.000 auf 10,6 Millionen ermäßigt. Der Anleger-Anteil der deutschen Bevölkerung ist damit von 17,25% auf 16,40% gefallen, nach der bisherigen Rekordquote von 21% im ersten Halbjahr 2001. Besonders krass:

Vor allem der Aktionärs-Anteil ist deutlich rückläufig, d.h. also die Anzahl der Anleger, die Aktien bzw. Aktien und Fonds besitzen. Hier gab es im ersten Halbjahr 2004 einen Rückgang von 5,2 auf 4,6 Millionen, womit nur noch 7,1% der Deutschen in Aktien engagiert sind. Im Hoch hatte es im Jahr 2000 6,2 Millionen Direkt-Aktionäre gegeben. Damit haben sich 1,6 Millionen Deutsche in den letzten 4 Jahren vom Aktienmarkt verabschiedet, also jeder Vierte! Insgesamt hat mehr als die Häfte der in den Neunziger Jahren neu gewonnen Aktionäre ihren Aktien den Rücken gekehrt.

Die Zahlen zeigen wieder einmal, dass wir uns in einem Aktien-Entwicklungsland befinden. Denn die Aktionärsquote ist mit etwa 25% nicht nur in den USA und Großbritannien, sondern selbst in Holland und Schweden gut viereinhalb mal so hoch wie in Deutschland. Und unter Berücksichtigung der Fondsanlagen ist in diesen Ländern nicht wie hierzulande jeder sechste, sondern jeder zweite Einwohner an den Finanzmärkten investiert. Sie sehen:

Die große Aktienbaisse und speziell das Desaster um die Volksaktie Deutsche Telekom sowie die völlige Pulverisierung des Neuen Marktes haben viel Vertrauen in die Aktienanlage zerstört. Deshalb investieren die Deutschen viel lieber in Geschlossene Fonds und damit genauso völlig überteuerte, wie intransparente und illiquide Windparks, Filmproduktionen und vor allem überflüssige Bürokomplexe. Dabei ist es angesichts der rückläufigen Aktionärszahlen geradezu absurd, dass die Deutschen Weltmeister für alle Arten von Derivatekonstruktionen sind, die in keinem anderen Land der Welt in einer solchen Masse auf den Markt geworfen werden.

DAI-Chef Rüdiger von Rosen unterstreicht, dass deutsche Investoren viel zu stark auf kurzfristige, anstatt auf die langfristig überdurchschnittlichen Renditeperspektiven der Aktien schauten. Das ist insbesondere mit Blick auf die private Altersvorsorge bedenklich, denn es kann wohl niemand mit Hebelzertifikaten und Knock-Outs in aller Ernsthaftigkeit einen langfristigen Vermögensaufbau anstreben.

Für uns als Aktien-Anleger ist die Lethargie weiter Anlegerkreise natürlich langfristig sehr positiv. Denn das Potential der Aktienkurse hängt ganz wesentlich von der Zahl der potentiellen Aktionäre ab und die steigt - wie die Zahlen zeigen - beständig an. Die Masse der Anleger verliert immer, weil sie sich zyklisch verhält, also erst dann (wieder) zur Aktienbörse findet, wenn die Kurse lange Zeit geklettert sind. Aus diesem Blickwinkel müsste die Hausse also noch einige Jahre vor sich haben. Doch:

Setzen Sie nicht auf irgendwelche heißen Comeback-Spekulationen, sondern investieren Sie nur in die nachweislich erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Für die letzten 10 Jahre errechnet sich derzeit bei unseren 100 Champions im Mittel ein Gewinn von 19 Prozent im Jahr. Besser geht es nicht!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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