Börsen im Bann der Politik? Warum politische Ereignisse die Aktienkurse nur kurzfristig beeinflussen

2024 ist ein politisch bewegtes Jahr. Besonders im Fokus: die US-Präsidentschaftswahl. Doch was, fragen sich viele Anleger, bedeuten politische Ereignisse für die Aktienmärkte? Eine Antwort darauf könnte mal wieder die bekannte Börsenweisheit „Politische Börsen haben kurze Beine“ liefern. Denn sie beschreibt die Beobachtung, dass beispielsweise Wahlen oft nur temporäre Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.

Trotz einer anfänglichen Volatilität bedingt durch die Unsicherheit der Akteure kehren die Märkte meist schnell zu ihrem langfristigen Trend zurück. Oder wie André Kostolany einst sagte: „Staatsbankrott? Bankenkrisen? Darauf gibt es nur eine Antwort: Viel Lärm um nichts!“ Dies lässt sich gut an einigen vergangenen und aktuellen Beispielen illustrieren, die nur einen Rückschluss zulassen: bleiben Sie auch in politisch turbulenten Zeiten investiert.

Beispiel: Brexit und Krieg in der Ukraine

Ein markantes Beispiel war der Brexit. Nach dem Referendum im Juni 2016, bei dem das Vereinigte Königreich für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hatte, kam es zu einem dramatischen Einbruch an den globalen Börsen. Beispielsweise eröffnete der Dax den Handel nach dem Referendum rund 1000 Punkte unter seinem Schlusskurs vom Vortag – es war der größte Kurssturz seit 2008. Auch in Großbritannien, Frankreich, anderen Ländern der EU und in der Schweiz brachen die Leitindizes zu Handelsbeginn massiv ein. Der Crash soll temporär insgesamt fünf Billionen Dollar an Börsenwert gekostet haben. Doch schon wenige Monate später hatten sich die Märkte wieder stabilisiert.

Im Februar 2022 erschütterte dann der Angriff Russlands auf die Ukraine die Weltbörsen. Geopolitische Ereignisse wie diese sorgen selbstverständlich für großes, menschliches Leid bei der Bevölkerung sowie für eine Verunsicherung an den Märkten. Tatsächlich hatte der Ukrainekrieg nachhaltige Auswirkungen auf die Preise von Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln. Doch trotz allem erholten sich wichtige Indizes wie der Dax oder der Euro Stoxx 50 bereits Ende 2022 rapide und es folgte eine bis heute andauernde, nahezu ununterbrochene Börsen-Hausse.

Bleiben Sie investiert

Wir lernen aus der Historie also einmal mehr, dass Angst und Gier an der Börse schlechte Ratgeber sind. Auch weil Menschen – wie es Thomas Müller so schön sagt – stets nach Wachstum streben. Deshalb dürften die Märkte sogar nach politisch motivierten Rücksetzern schnell zu ihrer alten Form zurückfinden. Für Börsianer bedeutet das: Stellen Sie Ihr Portfolio auch in politisch spannenden Zeiten wie 2024 auf ein diversifiziertes (Champions-) Fundament und harren Sie der Dinge. Vielleicht bleiben manche Unternehmen bedingt durch politische oder rechtliche Neuerungen „auf der Strecke”. Langfristig erfolgreiche Champions mit weitreichenden Wettbewerbsvorteilen, wie sie beispielsweise im boerse.de-Aktienfonds für den Vermögensaufbau zu finden sind, dürften aber auch solche „Krisen” überstehen und eignen sich deshalb hervorragend für jede Börsenphase.

Auf gute Investments!

Ihr

Markus Schmidhuber

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