Das zweite Halbjahr wird sehr interessant!

Donnerstag, 07.07.05 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

für die großen Indizes sieht die Bilanz des ersten Halbjahres unter dem Strich erfreulich aus. Im Mittel errechnet sich für unsere acht Hauptmärkte ein unspektakuläres Plus von 5%. Das ist nicht viel, aber ein Zuwachs, den sich mancher Hedgefonds-Anleger wünschen würde. Im Einzelnen:

Hauptgewinner der ersten 6 Monate war der CAC aus Frankreich, der stattliche 11% gewann. An zweiter Stelle rangiert der SMI aus der Schweiz mit einem Plus von 10%. Im Mittelfeld befinden sich mit einem Plus von 8% der Dax und der Euro-Stoxx, die damit schon mehr gewonnen haben als im Gesamtjahr 2004! Der Londoner FTSE gewann 6,3% und das europäische Schlusslicht ist der Mailänder MIB, der sich um nur 3,6% verbessern konnte. Die Wall Street befindet sich indes in den roten Zahlen, denn der S&P verlor 1,7% und der Dow Jones 4,7%. Doch:

Der starke US-Dollar wandelt für uns als Euro-Anleger das Minus der US-Märkte in ein Plus, nachdem sich der Greenback seit Jahresanfang um 12% verbessern konnte. In Euro gerechnet, ergibt sich dadurch ein Anstieg von 10,3% im S&P und ein Plus von 7,5% im Dow Jones. Unsere Euro-Börsen haben im Mittel 7,7% gewonnen, so dass sich für alle 8 Hauptbörsen im Durchschnitt ein Euro-Plus von 8% ergibt.

Die bisherige Entwicklung erinnert stark an die Tendenz von 2004, denn die Märkte hatten im ersten Semester 2,4% gewonnen, um dann im zweiten mit einem Plus von 5,2% doppelt so stark zuzulegen. Dabei war der Dax im August zunächst auf sein Jahrestief gefallen und beendete 2004 auf Jahreshoch. Das Drehbuch für 2005 dürfte ähnlich sein. Der Dax wird zwar aus heutiger Sicht nicht mehr unter 4178 vom April fallen, doch im dritten Quartal ist nicht mit nennenswerten Kursgewinnen, sondern vielmehr mit einem Korrektur-Tief zu rechnen. Danach ist die Bahn frei für eine kräftige Börsenrallye, die bis in das Frühjahr hineinreichen dürfte. Vor allem:

Die europäischen Indizes haben sich im ersten Halbjahr auf neue 3-Jahres-Hochs hochgekämpft und Dow Jones sowie S&P hatten im März sogar den höchsten Stand seit 2001 erreicht. Das ist sehr positiv, denn neue Höchststände sind umso bedeutender, je weiter die vorangegangenen Tops zurückliegen. Wenn ein Kurs z.B. auf ein 4-Jahres-Hoch klettert, befinden sich alle Käufer der letzten 4 Jahre im Gewinn. Dadurch sinkt mit jedem neuen Mehrjahres-Hoch der latente Verkaufsdruck, da es immer weniger Investoren gibt, die Glattstellungen zur Verlustbegrenzung vornehmen. Das ist z.B. sehr gut im Dow Jones zu beobachten, in dem seit Frühjahr 2003 jede Korrektur weniger als 10% umfasst hat. Dazu kommt:

Wenn der wichtigste Index der Welt neue Jahreshochs erreicht, wird im zweiten Anlauf auch der Anstieg über die runde Marke von 11.000 Punkten gelingen. Ab dann fehlen aber weniger als 7% bis zu den All-Time-Highs aus dem Jahr 2000. Und im Dax ist seit dem Anstieg über 4500 die Magie der 5000er Grenze förmlich spürbar. Gehen Sie davon aus, dass diese Superhürden übersprungen werden und die Langfrist-Hausse damit an Fahrt gewinnt. Uns steht ein sehr interessantes Halbjahr bevor, gerade weil anscheinend niemand damit rechnet!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: Dies ist das Editorial aus dem boerse.de-Aktienbrief, dem Börsenbrief für die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Wenn auch Sie Ihr Kapital mit diesen Champions-Aktien im Schnitt alle vier Jahre verdoppeln wollen, lade ich Sie herzlich ein, die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe hier kostenlos downzuloaden.

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 150.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission