Delivery Hero Aktie: Die Gerüchteküche brodelt

Montag, 08.04.24 09:54

Delivery Hero Aktie: Die Gerüchteküche brodelt

Die Erinnerungen an die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen verblassen langsam aber sicher, und Menschen rund um den Globus verreisen, shoppen und besuchen Restaurants wie früher”. So schön die wiedergewonnene Freiheit auch ist - an der Börse gibt es einige Aktien, die der Corona-Zeit nachtrauern dürften.

Dazu zählt Delivery Hero. Der Berliner Essenslieferdienst, der in Deutschland jedoch nicht mehr aktiv ist, leidet darunter, dass deutlich weniger Kunden Essen nach Hause bestellen, als zu Pandemiezeiten. Entsprechend ist der Aktienkurs von Delivery Hero innerhalb der vergangen drei Jahre um über 70 Prozent eingebrochen. Angesichts dessen wirken die Kursgewinne der vergangenen Wochen eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

 

Delivery Hero Aktie feiert aktivistischen Investor

 

Am 4. April 2024 machte die Delivery-Hero-Aktie plötzlich einen temporären Kurssprung von rund 15 Prozent nach oben. Der Grund: Medien hatten darüber berichtet, dass der aktivistische Investor Sachem Head Capital Management möglicherweise eine Beteiligung von 3,6 Prozent an Delivery Hero aufgebaut hat. Angeblich soll der neue Investor CEO Niklas Östberg austauschen und mehr Mitspracherechte im Aufsichtsrat haben wollen.

 

Für Sachem Head Capital Management wäre Delivery Hero nicht das erste Investment in der Branche: Ende 2023 war der Sachem bereits beim britischen Anbieter Deliveroo eingestiegen und hatte den Konzern als potenzielles Übernahmeziel positioniert. Gerüchten zufolge könnte der aktivistische Investor beim Berliner MDax-Konzern neben einem Managementwechsel auch den Teilverkauf von Tochterfirmen anstreben. All diese Maßnahmen sollten den Aktienkurs in die Höhe treiben und Sachem Head Capital Management Geld in die Kasse spülen.

 

Delivery Hero: Operativ schwarze Zahlen

 

Ob diese Strategie aufgeht, sei jedoch dahingestellt. Denn die Geschäfte des in 70 Ländern tätigen Essenslieferdienstes laufen zäh. Im abgelaufenen Quartal hat Delivery Hero zumindest bereinigt und operativ wieder schwarze Zahlen geschrieben. Im laufenden Jahr will das Unternehmen dann den operativen Gewinn vervielfachen und vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten zwischen 725 und 775 Millionen Euro erwirtschaften - nach nur 253 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr.

 

Ob dieses Ziel erreicht werden kann, wird sich noch zeigen. Denn der Markt für Essenslieferdienste ist enorm kompetitiv. Dazu kommt, dass die EU-Wettbewerbshüter Delivery Hero wegen möglicher Kartellverstöße schon länger im Blick haben.

 

Die Zeiten, als Delivery Hero sogar im Dax notiert war, sind längst Geschichte. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen zu einem Kapitalvernichter par excellence entwickelt. Dies bestätigt einmal mehr: Investoren sollten besser nicht auf kurzfristige Börsen-Hypes spekulieren, sondern langfristig in Qualität investieren. Welche insgesamt 100 Champions-Aktien jetzt einen Blick wert sind, erfahren Sie in Ihrer kostenlosen Aktienbrief-Ausgabe, die Sie hier als PDF anfordern können.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre Miss boerse.de

P.S.: Hier finden Sie bessere Alternativen zur Delivery-Hero-Aktie...



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