Die Sache mit der Teuerung

Dienstag, 01.03.22 15:25
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

die Inflation ist seit Monaten das Dauerthema an den Börsen. Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem sich nicht irgendwelche Notenbanker und Analysten dazu äußern. Einer der jüngsten Kommentare kam quasi von „ganz oben“, von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane. Konkret:

Lane sagte, dass die Zeiten sehr niedriger Inflation auch nach der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht zurückkehren werden. So gebe es diverse Faktoren, die aufzeigen, dass eine so geringe Teuerung wie man sie in der Euro-Zone zwischen 2014 und 2019 gesehen hat, nicht mehr zurückkomme. Zur Erinnerung:

In diesem Zeitraum lag die Inflation im Schnitt bei 0,9 Prozent – und dies vor dem Hintergrund, dass die EZB bekanntlich eine Inflationsrate von zwei Prozent anstrebt. Solche Einschätzungen wie die von Philip Lane sind eigentlich nichts Neues. Sie haben aber alle eines gemeinsam: 

Anleger sollten daraus Konsequenzen ziehen – wenn sie das eigene Vermögen in Zeiten von höherer Inflation langfristig schützen und zugleich vermehren wollen. Es gibt zuhauf Studien, die zeigen, dass Aktien langfristig als Anlageklasse nicht zu schlagen sind. Eine davon ist die Studie „Stocks for the Long Run” des US-Wirtschaftswissenschaftlers Jeremy J. Siegel, aktuell Professor für Finanzen University of Pennsylvania. 

Siegel hat hier die Renditen von verschiedenen Anlageklassen über den Zeitraum von zwei Jahrhunderten (bis in die 2000er-Jahre hinein) untersucht. Das Ergebnis ist über diesen langen Zeitraum (mit diversen Kriegen, Wirtschaftskrisen und unterschiedlicher Inflations-Szenarien) eindeutig. Aktien gehen im Vergleich mit anderen Anlageformen (wie Anleihen, Gold oder dem US-Dollar) bei der realen Rendite langfristig am Ende als Sieger hervor. Das heißt:

Aktien sollten immer erste Wahl sein. Mit Aktien im Depot (direkt) oder mit Anteilen eines Aktienfonds (indirekt) besitzt ein Anleger eine Beteiligung an Unternehmen, sprich an einem Sachwert. Das Thema Inflation ist dadurch natürlich noch nicht automatisch vom Tisch. 

In Fall einer höheren Inflation können aber Unternehmen (re)agieren und ihre Preise erhöhen, was wiederum im besten Fall zu höheren Umsätzen und eventuell auch höheren Gewinnen führt. Am Ende profitiert davon jeder Anleger, der investiert ist. Sie wissen:

Solche Aktien müssen von Unternehmen sein, die mit einer einzigartigen Marktstellung, nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und einer starken Preissetzungsmacht aufwarten können. Genau diese Kategorie an Aktien sind das Herz der beiden boerse.de-Fonds und heißen Vermögensaufbau-Champions. Im Detail:

Diese Konzerne verdienen seit mehreren Jahrzehnten halbwegs unabhängig vom Konjunkturverlauf Geld, weil deren Produkte des täglichen Bedarfs unseren Alltag bestimmen und solche Produkte eigentlich immer im wahrsten Sinne des Wortes „Konjunktur haben.“ Ein Beispiel dazu:

Mein persönlicher Lieblings-Vermögensaufbau-Champion Apple verfügt als iPhone-Konzern über eine so starke Preissetzungsmacht, dass die Amerikaner seit vielen Jahren eine fantastische Nettoumsatzrendite von mehr als 20 Prozent pro Jahr einfahren. Die hohe Kundenbindung ist unter anderem hierfür verantwortlich. Der Konzern schafft es seit 2007, als das erste iPhone auf den Markt kam, seine Smartphones zu jedem Preis an den Mann zu bringen. Dass das iPhone-Spitzenmodell in den vergangenen 14 Jahren bis heute beispielsweise im Preis durchschnittlich um 80 Prozent zugelegt hat, stört die meisten Apple-Kunden augenscheinlich nicht. Sie machen seit Jahren nur eines: kaufen, kaufen, kaufen. Das Ergebnis sehen Anleger im Kursverlauf der Apple-Aktie. Das bedeutet:

Vermögensaufbau-Champions wie Apple begeistern (nicht nur) wegen ihrer historisch hohen Stabilität im Kursverlauf und sind daher bestens für den eigenen langfristigen Vermögensaufbau geeignet. Wenn man das noch – wie bei den beiden boerse.de-Fonds – mit einer regelbasierten und defensiven Anlagepolitik kombiniert, sollte einem als Anleger das Thema Inflation nicht den Schlaf rauben können.

In diesem Sinne,

weiterhin viel Erfolg und Spaß bei der Geldanlage!

Ihr
Christoph A. Scherbaum 
Finanzjournalist und Börsen-Fan

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Christoph A. Scherbaum (Jahrgang 1975) ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Der studierte Politikwissenschaftler ist seit über 20 Jahren Wirtschafts- und Finanzjournalist. Sein...


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