EZB-Zinswende: Kein Segen für Sparer

Mittwoch, 01.02.23 15:51
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

erstmals seit elf Jahren hat die Europäische Zentralbank im Juli 2022 den Leitzins wieder angehoben und damit einen Schlusspunkt hinter die Nullzins-Ära gesetzt. Bis dato ist die EZB ihrem „hawkishen” Kurs treu geblieben und erhöht peu à peu die Zinsen, um die Inflation im Euroraum zu bekämpfen.

Dementsprechend liegen die Zinssätze für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte, die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität jetzt bei 2,50 Prozent, 2,75 Prozent bzw. 2,00 Prozent. Von der Zinswende der EZB hatten sich vor allem die Sparer in Deutschland jedoch mehr erhofft. Denn obwohl der Einlagezins zwei Prozent beträgt, findet sich unter den Banken, die Kunden ein Prozent und mehr bieten, kein einziges, großes Geldinstitut.

Lockangebote im Ringen um Neukunden



Das ist ein Novum, denn beispielsweise zwischen 2009 und 2018 folgten die Zinsen, die die Banken ihren Kunden für Tagesgeld zahlten, stets dem EZB-Zins oder lagen sogar noch etwas darüber.

Ein von Bankenvertretern gerne genannter Grund für den bislang ausbleibenden Zinsaufschwung für Tagesgeld & Co. lautet: Da die vergangenen Jahre von extrem niedrigen Zinsen geprägt waren, verdienten traditionelle Banken mit ihrem Kreditgeschäft nur wenig Geld. Zu wenig, um höhere Einlagenzinsen zahlen zu können.

Deshalb wird die Liste der ordentlich verzinsten Tagesgeldkonten ohne zeitliche Begrenzung auch vom Online-Broker Trade Republic angeführt (2,02 Prozent, Stand 16.01.2023) und insgesamt von Unternehmen bestimmt, deren Geschäftsmodell sich von dem konventioneller Banken unterscheidet. Denn Fintechs und kleinere (Direkt-) Banken verfügen meist über keine oder wenig Filialen sowie Personal und haben deshalb geringere Fixkosten. Da sich jedoch auch deren Marketingbudgets im Rahmen halten, versuchen sie, Neukunden mit Zinsangeboten zu locken. Aber Vorsicht: viele dieser Angebote sind nur für einen begrenzten Zeitraum gültig und häufig an Bedingungen geknüpft (z.B. nur für sechs Monate, nur für Neukunden und / oder bis zu einem bestimmten Anlagebetrag).

Kursgewinne statt Mini-Zinsen



Doch selbst bei zwei Prozent Zinsen aufs Tagesgeld mindert die hohe Inflation den Ertrag erheblich. Zuletzt bewegte sich die Teuerungsrate in der EU um die Zehn-Prozent-Marke. Wer sein Geld auf die hohe Kante legt, verliert deshalb trotz der Mini-Zinsen an Kaufkraft bzw. Kapital. Demgegenüber steht eine fulminante Dax-Januar-Rallye: In den ersten zwei Handelswochen 2023 gewann der deutsche Leitindex mehr als acht Prozent und bewies damit einmal mehr, dass Aktien alternativlos sind. Denn trotz vieler Krisen gewannen Dax und Dow Jones langfristig im Mittel inklusive Dividenden +9% p.a. Noch besser „performen” Champions-Aktien, die ihre langfristige Anlagequalität schon seit mindestens zehn Jahren unter Beweis stellen und seitdem im Mittel 16,5% p.a. gewonnen haben.

Welche Champions aktuell empfehlenswerter sind als Tagesgeld bei Trade Republic & Co., erfahren Sie im boerse.de-Aktienbrief, den Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

Ihre Miss boerse.de

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