Geduld beim Investieren - Qualität setzt sich langfristig immer durch

Donnerstag, 06.11.25 17:13
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

nach meinem aktiven Urlaub auf Borkum hatte ich Sport mittlerweile etwas vernachlässigt, und mein Rücken zeigt mir gerade deswegen sehr schmerzhaft die rote Karte. Laufen statt sitzen lautet nun wieder meine Devise. In Sachen Vermögensaufbau ist „Sitzfleisch“ aber eine sehr gute Sache und gehört meiner Ansicht nach zu den am stärksten unterschätzten Fähigkeiten. Denn schon Benjamin Graham – der Lehrmeister von Warren Buffett – stellte fest, dass Kurse kurzfristig eher von Emotionen und Stimmungen getrieben werden. Über größere Zeiträume hinweg ist der Markt jedoch eine „Waage“, die echte Substanz misst. Etwas konkreter:

Auf lange Sicht zählt fundamentale Stärke



Aktien können auf kurze Sicht auch ohne Substanz populär sein, während andere trotz fundamentaler Stärke Kursrücksetzer erfahren. Um die Jahrtausendwende genügte es beispielsweise bereits, Dot.com im Firmennamen zu tragen. Heute schmücken sich Unternehmen gern mit dem Schlagwort KI, selbst wenn sie nur am Rande oder auch gar nicht von Künstlicher Intelligenz profitieren. Sogenannte „Meme“-Aktien können – völlig losgelöst von wirtschaftlichen Ergebnissen – allein durch virale Aufmerksamkeit in den sozialen Medien steigen, um dann später wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Langfristig sieht die Sache allerdings anders aus:

Qualität setzt sich gegenüber kurz- oder mittelfristig gehypten Aktien immer durch. Auf Dauer zeigt sich im Kurs, welche Unternehmen über robuste Geschäftsmodelle, kontinuierliches Wachstum und nachhaltige Erträge verfügen. Wir identifizieren solche Qualitätstitel mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse. Besonders hochwertig sind jene Firmen, die über ein sich selbst verstärkendes „Schwungrad“ verfügen, gespeist durch echte Wettbewerbsvorteile:

Je länger ein Unternehmen seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verteidigen kann, desto profitabler kann es wirtschaften. Ein höherer Cashflow ermöglicht es, das Geschäft weiter auszubauen und gezielt in jene Bereiche zu investieren, die den Vorsprung sichern und vergrößern. Und weil dadurch Jahr für Jahr mehr freie Mittel zur Verfügung stehen, sind diese Unternehmen in der Lage, zuverlässig Dividenden auszuschütten, ohne ihre Zukunft zu gefährden. Ein paar Beispiele aus dem boerse.de-Dividendenfonds:

Hohe Wechselkosten – einmal SAP, immer SAP



Die Produkte des Software-Champions sind tief in die Prozesse der Kunden eingebettet. Ist SAP erst einmal in einer Firma implementiert, wäre eine Umstellung auf einen anderen Anbieter sehr schwierig. Wächst ein Kunde, dann wächst auch SAP mit. Neue Standorte oder Geschäftsbereiche benötigen zusätzliche Module oder Lizenzen, und mit jedem weiteren Baustein wird die Verankerung stärker. Die erwirtschafteten Mittel können in den Ausbau des Geschäfts investiert werden, wie zum Beispiel aktuell in Cloud-Angebote und KI-Funktionen. 

SAP kann problemlos einen Teil des erzielten Cashflows als Dividenden ausschütten, ohne das Wachstum einzuschränken. Schon seit dem Börsengang im Jahr 1988 beteiligt der Champion seine Aktionäre direkt am Gewinn. Die Ausschüttungen wurden nie gesenkt und sind seit 2011 kontinuierlich gestiegen. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,0%; die Aktie legte innerhalb der vergangenen Dekade im Mittel um 12% pro Jahr zu. Aus einer ganz anderen Branche stammt der folgende Dividenden-Champion:

Größe als Vorteil – Münchener Rück



Die Münchener Rück übernimmt Risiken von Erstversicherern, Industriekonzernen oder Spezialgesellschaften, damit einzelne Schadensfälle oder Naturkatastrophen keine existenzielle Bedrohung darstellen. Der Champion ist die Nummer eins seiner Branche. Die damit verbundene enorme Finanzkraft ermöglicht es, selbst extreme Ereignisse abzufedern. Hinzu kommt eine der weltweit besten Datenbanken zur Risikobewertung, die stetig ausgebaut wird und eine optimale Kalkulation der Prämien erlaubt.

Das Schwungrad der Münchener Rück funktioniert so erfolgreich, dass der Champion seit mehr als einem halben Jahrhundert seine Dividende nicht ein einziges Mal kürzen musste. Künftig sollen die Ausschüttungen jährlich mindestens um 5% steigen, es sei denn, es treten hohe Schadenereignisse ein. Für diese Jahre plant die Münchener Rück, die Gewinnbeteiligung konstant zu halten. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 3,7%. Die Aktie gewann innerhalb der vergangenen Dekade im Durchschnitt 12% p.a. an Wert. Zum Portfolio des boerse.de-Dividendenfonds gehört auch der nächste Titel:

Sorgt für Bewegung – Parker-Hannifin



Parker-Hannifin ist ein weltweit führender Hersteller im Bereich Antriebs- und Steuerungstechnologie. Der Champion entwickelt und fertigt Komponenten für industrielle Anwendungen (zum Beispiel für Fertigungsanlagen), mobile Maschinen (wie Bagger oder Mähdrescher) sowie für die Luft- und Raumfahrt. Die Produkte von Parker-Hannifin sind hochspezialisiert und werden von den Kunden häufig über lange Zeiträume fest in ihre Maschinen eingebaut. Der verlässliche Cashflow ermöglicht es, gezielt hochprofitable Nischenanbieter zu übernehmen, die das Geschäft weiter wachsen lassen.

Gleichzeitig zahlt das Unternehmen äußerst zuverlässig Dividende. Seit 75 Jahren schüttet der Champion ununterbrochen Gewinne aus, seit 69 Jahren werden diese Zahlungen kontinuierlich gesteigert. Der Konzern zählt damit zu den Dividenden-Königen (Firmen, die ihre Ausschüttungen seit mindestens einem halben Jahrhundert erhöhen). Innerhalb der vergangenen zehn Jahre kletterte der Kurs um durchschnittlich 21% per annum nach oben, die aktuelle Dividendenrendite beträgt 1,0%.

Diversifiziertes Portfolio mit hochwertigen Dividendenaktien



„Sitzfleisch" beim Investieren bedeutet, dem Schwungrad hochwertiger Unternehmen zu vertrauen, dabei zu bleiben und gut zu diversifizieren. Auch sehr erfolgreiche Firmen verzeichnen von Zeit zu Zeit Kursrücksetzer, entscheidend ist der langfristige Trend. Und an Dividenden gefällt mir gerade die Tatsache, dass sie unabhängig von der Marktstimmung gezahlt werden. Umgekehrt honoriert es die Börse häufig, wenn ein Unternehmen seine Ausschüttungen kontinuierlich über einen langen Zeitraum steigert.

Wer sich selbst ein Portfolio mit hochwertigen Dividendenaktien aufbauen möchte, findet im boerse.de-Aktienbrief Orientierung. Dort erhalten Sie konkrete Empfehlungen zu 100 Top-Aktien mit den laut der boerse.de-Performance-Analyse langfristig besten Chance-Risiko-Profilen. Die Mehrzahl dieser Champions zahlt Dividende. Die aktuelle Ausgabe können Sie hier völlig kostenlos und unverbindlich anfordern.

Alternativ haben wir mit dem boerse.de-Dividendenfonds eine fertige Lösung im Angebot. Der Fonds investiert ausschließlich in qualitativ hochwertige Unternehmen nach folgender Aufteilung: 80% des Anlagevolumens werden in Dividenden-Champions angelegt, 20% des Fondsvolumens in hochwertige Aktien mit überzeugender Ausschüttungspolitik, für die es zum Champions-Status (noch) nicht ganz reicht. Anleger können sich dabei entweder für eine thesaurierende oder eine ausschüttende Variante (quartalsweise 1%) entscheiden.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

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