Inflation/Zinsen – Anleger ohne Aktien bleiben die Verlierer

Montag, 15.04.19 08:24
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

die Inflation bleibt niedriger als von der Europäischen Zentralbank erhofft, Zinsen bleiben nahe Null – was heißt das für Sparer und Anleger? Längerfristig spricht auch diese historisch ungewöhnliche Konstellation für die Aktie als Kerninvestment, geschätzte Leser. Zinssparer sind die Verlierer.

Inzwischen wissen wir, dass die EZB im expansiven Wartemodus verharrt. Angesichts eines schwachen Wirtschaftswachstums und Inflationsraten um 1,5% beklagen Kritiker aus unserer Bankenwelt, die EZB habe die Möglichkeit für Zinserhöhungen in den vergangenen Jahren verpasst. Nun sei zu hoffen, dass es bei einer Abkühlung der Konjunktur bleibt und nicht zu rezessiven Tendenzen mit weiter sinkenden Teuerungsraten kommt. Die Beteuerungen der EZB, sie sei auch hierfür bestens gerüstet, erinnern doch eher an das Pfeifen im Walde.

Die Inflationsrate in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit knapp einem Jahr gedrückt, was nach Angaben des Statistischen Bundesamts insbesondere an den gesunkenen Preisen für Obst und Pauschalreisen liegt. Die Kosten für die Lebenshaltung stiegen im März um durchschnittlich 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat, im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 1,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank strebt für die Euro-Zone mittelfristig einen Wert von knapp 2 Prozent an, den sie als ideal für die Konjunktur ansieht. Die nachlassende Teuerung kommt für die schwächelnde Wirtschaft wie gerufen, da sie die Kaufkraft stärkt. Viele Beschäftigte dürften angesichts spürbarer Lohnerhöhungen auch nach Abzug der Inflation real mehr in der Tasche haben. Dadurch dürfte der private Konsum spürbar wachsen.

Was aber heißt dies für den Geldwert auf den Konten der Bundesbürger? Hierzu gibt es neue Zahlen. Auch nach rund einem Jahrzehnt Niedrigzins in Deutschland setzen die Menschen hierzulande weiterhin auf niedrig verzinste Anlageformen. Rund 2,3 Billionen Euro stecken momentan in Geldeinlagen wie Tagesgeld, Festgeld, Girokonten und Sparbüchern. Innerhalb von zwölf Monaten ist das Volumen um 5,1 Prozent gestiegen. Die Folge ist ein massiver Wertverlust. Allein im ersten Quartal liegt dieser bei 7 Milliarden Euro – das sind 84 Euro pro Bundesbürger. Zu diesem Ergebnis kommt der quartalsweise erscheinende „Realzins-Radar“ von Comdirect.

Der Grund für den Wertverlust sind Zinsen, die zum Teil deutlich unter der Inflationsrate liegen. Im ersten Quartal dieses Jahres notierte der durchschnittliche Zins für Geldeinlagen bei 0,17 Prozent. Die Inflation betrug im selben Zeitraum 1,38 Prozent. Das ergibt einen Realzins von minus 1,21 Prozent. Mittlerweile dauerhaft niedrige Zinsen unterhalb der Inflation führen weiter zu einem schleichenden Wertverlust der Ersparnisse. Das Problem: Die Sparer sehen nicht, wie ihr Geld an Wert verliert – deshalb sollten Sie als erfahrene „Aktien-Missionare“, geschätzte Anleger, mit diesen Zahlen gegenüber Ihren Verwandten, Freunden und Bekannten argumentieren. Beispielsweise: Wer 10.000 Euro spart, hat nach zehn Jahren immer noch 10.000 Euro auf dem Konto – vielleicht etwas mehr, wenn das Sparprodukt verzinst wird. Für die 10.000 Euro werde ich mir aber in zehn Jahren deutlich weniger leisten können als heute. Das Vermögen hat damit real an Wert verloren (= Kaufkraftverlust).

Besonders deutlich wird der Wertverlust in der langfristigen Betrachtung. Seit dem vierten Quartal 2010 haben deutsche Sparer durch niedrig verzinste Sparprodukte bereits einen Wertverlust von 111 Milliarden Euro erlitten. Auf jeden Bundesbürger umgerechnet sind das 1357 Euro.

Ein Ende der Niedrigzinsphase ist aktuell nicht in Sicht. Wer sich langfristig ein finanzielles Polster aufbauen will, sollte daher stärker auf Wertpapiere setzen, empfiehlt auch die Comdirect. Erfreulich ist, dass inzwischen wieder mehr Deutsche die Zusammenhänge zwischen Inflation, Zinsen und Börse nicht nur erkennen, sondern auch zu entsprechendem Handeln bereit sind. Wer begriffen hat, dass Kursschwankungen und Schwächephasen langfristig die Attraktivität nicht mindern, wird zunehmend vom klassischen Zinssparen auf die Aktienanlage umsteigen. Für Anfänger bieten sich dazu langjährige Aktien- und Aktienfonds-Sparpläne an.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!
Ihr

Hermann Kutzer
Redaktion
Aktien-Ausblick
Er will seine Erfahrung einbringen, und davon hat er jede Menge: Hermann Kutzer gilt als der dienstälteste journalistische „Börsendino“ in Deutschland. Schon seit 1969 beobachtet der bekennende...


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