Inflation: Für viele von uns ist der Begriff nicht mit Erlebtem, sondern Erzähltem verbunden. Unsere Eltern oder Großeltern berichteten vielleicht von der extremen Hyperinflation, die Deutschland 1922 / 1923 heimsuchte. Innerhalb weniger Tage verdoppelten sich damals die Preise. Frisch gedrucktes Papiergeld war kurze Zeit später nahezu wertlos. Freilich ist das “Schnee von gestern” und einer Inflation solchen Ausmaßes gingen in der Weltgeschichte zumeist Kriege oder erhebliche, weltpolitische Veränderungen voraus. Doch von “Entwarnung” kann trotzdem keine Rede sein. Die Inflationsrate ist derzeit auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise. Wie das Statistische Bundesamt Anfang der Woche mitteilte, lag die Teuerungsrate im Oktober mit 2,5 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats (1,6 Prozent). Eine höhere Jahresinflationsrate hatte es mit 2,8 Prozent zuletzt im September 2008 gegeben.
Die große GeldschmelzeFür Verbraucher bedeutet die steigende Inflation gleich zweierlei Übel: Erstens verteuern sich viele Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, zweitens schmilzt das Spargeld auf dem zinslosen Konto stetig. Angeheizt durch die Preissteigerung bei Heizöl (+35,6 Prozent) und Benzin (+13 Prozent) verteuerten sich energieintensive Waren und Dienstleistungen, wie zum Beispiel Flugreisen, Alkohol, Fleisch oder Fisch im Oktober erheblich. Sprich: Wir müssen mehr Geld ausgeben, um unseren gewohnten Lebensstandard zu halten, wie Sie in unserem
Grundlagen-Special "Geld anlegen ist mehr als Sparen" detailliert nachlesen können.
Zudem verlieren wir Sparer aufgrund der Inflation Monat für Monat Geld, das zinslos auf Fest- oder Tagesgeldkonten schlummert. Eine besorgniserregende Entwicklung, die diese Grafik sehr gut verdeutlicht:
Nach Berechnung der
Comdirect lag der Realzins - also der tatsächliche Zins für Spareinlagen nach Abzug der Teuerungsrate - im dritten Quartal 2018 auf dem historischen Tiefstand von -1,92 Prozent. Kein Wunder, dass wir als “Volk der Sparer” seit Ende 2010 wegen Realzinsen unterhalb der Inflationsrate mehr als 100 Milliarden Euro verloren.
Kein Ende in SichtDie steigende Inflation hat allerdings auch ihr Gutes. Da die Teuerungsrate die für Notenbanken wichtige Zwei-Prozent-Marke geknackt hat, wächst die Hoffnung, dass die EZB (Europäische Zentralbank) den Leitzins anheben wird und die zinslose Zeit für Sparer endlich ein Ende hat. Aber: Die EZB lässt sich Zeit. Zum Jahresende 2018 beenden die Zentralbanker zunächst neue Anleihenkäufe. (Minimal) höhere Zinsen wollen sie allerdings frühestens im Herbst 2019 beschließen.
Natürlich können wir abwarten, Däumchen drehen und das Geld auf unserem Konto dahinschmelzen sehen. Aber ob das so klug ist? Sicher nicht, zumal es eine hervorragende Alternative gibt:
Aktien waren und sind historisch betrachtet wesentlich rentabler als Festgeld. So erzielten
Dax und
Dow Jones beispielsweise im Mittel 9% Rendite pro Jahr. Natürlich kommt es manchmal (wie in den vergangenen Monaten) zu Kursrückgängen. Doch vorübergehende Schwächephasen sind Teil des Börsenspiels und keinesfalls ein Grund, den Aktienmärkten den Rücken zu kehren. Ganz im Gegenteil: Nutzen Sie die momentan günstigen Einstiegskurse mancher Aktien und denken Sie an Warren Buffetts Ausspruch: „Kurzfristig ist der Markt ein Schönheitswettbewerb, langfristig ist er eine Waage.” In diesem Sinne: Werfen Sie Ihr Kapital lieber in die “Waagschale”, als es auf dem Sparbuch der Inflation zum Opfer fallen zu lassen.
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Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,
Ihre Miss boerse.de