Kohle, alaaf

Freitag, 09.11.18 16:32

Der Karneval naht – und mit ihm ein Riesenvergnügen. Er stellt aber auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Auf rund zwei Milliarden Euro wird das Umsatzpotenzial pro Saison geschätzt. Können Anleger am närrischen Treiben mitverdienen?

 

In Kürze ist es wieder soweit. Am 11. November um 11:11 Uhr beginnt in Deutschland die „fünfte Jahreszeit“, wie der Karneval auch gerne bezeichnet wird. Bis zum 5. März 2019 dauert das närrische Treiben. Tags darauf ist Aschermittwoch und der Fasching – so wird der Karneval in Bayern genannt– wird zu Grabe getragen. Doch bis es soweit ist, wird gefeiert, getanzt und gebechert – nicht selten, bis der Arzt kommt. Nüchtern betrachtet, hat der Karneval noch eine andere Seite: Für viele Betriebe und Unternehmen ist der organisierte Frohsinn ein Riesengeschäft. Allein am Rosenmontagsumzug zieht es jedes Jahr rund eine Million Menschen in die Karnevalshochburg Köln. Und die meisten von ihnen tragen nicht nur Schminke und Pappnasen im Gesicht, sondern haben auch ihre Spendierhosen an. Rund 500 Millionen Euro lassen die Jecken nach Prognose des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) pro Karnevalssaison in der Domstadt. Bundesweit wird der Karnevalsumsatz vom Bund Deutscher Karneval (BDK) auf zwei Milliarden Euro geschätzt. Damit stellt die fünfte Jahreszeit einen kapitalen Wirtschaftsfaktor dar. Das führt unweigerlich zur Frage, ob auch Börsianer ihren Spaß am närrischen Treiben haben können.

 

Wer profitiert vom Karneval?

Die fünfte Jahreszeit ist vor allem für das Taxigewerbe und die Gastronomie in den regionalen Karnevalshochburgen ein Riesengeschäft. Apropos Taxi: Der Rat der Stadt Köln stimmt in Kürze, und damit passend zum Beginn der Karnevalssaison, über die Erhöhung der Grund- und Kilometerpreise ab. Ein Jeck, der Böses dabei denkt. Für Aktienanleger liegt das Problem darin, dass sie davon nichts haben. Ein börsennotiertes Taxiunternehmen mit Brennpunkt Köln gibt es schlichtweg nicht, genauso wenig wie börsengelistete Aktien von Düsseldorfer Kneipen. Was es allerdings gibt, sind Brauerei-Aktien. Immerhin trinken die Kölner während des Karnevals doppelt so viel Bier als sonst. Jedoch befinden sich die meisten auf Kölsch spezialisierten Brauereien in Privatbesitz. Und was ist mit Großbrauereien wie Anheuser-Busch InBev? Deren Gesamtausschank ist wiederum viel zu groß und zu breit gefächert, als dass ein Karnevalseffekt die Kurse bewegen würde. Das gleiche gilt für Süßigkeitenkonzerne.

 

Schlichte Pappnase oder aufwendiges Dress?

Kann man als Anleger wenigstens in die närrische Lust aufs Kostümieren investieren? Umfragen zufolge nehmen mehr als die Hälfte der Deutschen zu Karneval die Gelegenheit wahr, sich zu verkleiden. Damit stellt die närrische Zeit auch für die Spielwarenbranche ein schönes Zubrot dar. Laut der „Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie“, machten die Hersteller von Kostümen, Hüten, Masken, Schminke oder entsprechenden Accessoires allein in der Faschingssaison 2015/2016 einen Umsatz von knapp 290 Millionen Euro. Über die Ladentheken gingen laut dem Statistikportal Statista neben 4,2 Millionen Erwachsenen- und Kinderkostümen auch eine Million Perücken, zwei Millionen Hüte, 6,3 Millionen Schminksets und 50 Millionen sonstige Accessoires. Doch leider besteht auch hier das Problem, eine passende Aktie zu finden, die vom Masken- und Kostümfieber profitieren würde.

 

Seltsamer Zufall

Bleiben die Börsen vom närrischen Treiben also gänzlich unberührt? Der Verstand sagt ja. Der Jeck in uns könnte jedoch auf einen seltsamen Zufall verweisen. Denn statistisch gesehen gehört die Karnevalssaison, also die Zeit von November bis März, für Aktien zu den besten Phasen des Jahres. Gibt es also doch irgendeinen mysteriösen Zusammenhang zwischen Börse und Karneval? Der Kölner würde darauf wohl so antworten: „Et kütt, wie et kütt.“

 

Autor: Dirk Heß, Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe AG

Nach seiner Banklehre studierte Dirk Heß Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim in Stuttgart. 1998 begann er als Händler bei der EUWAX Broker AG an der Börse Stuttgart, wo er später...


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