Netflix "Top" oder "Flop"? Morgen wird es sich entscheiden!

Montag, 15.10.18 12:19
 
Vom Everybody's Darling zum Mauerblümchen in nur vier Wochen? Klingt nach Seifenoper, ist aber die traurige Monats-Bilanz von Netflix, dessen Aktienkurs seit Mitte September rund zehn Prozent eingebüßt hat. Morgen nach US-Börsenschluss stehen Q3-Zahlen auf dem Programm und Anleger rätseln, ob der jüngste Kursrücksetzer als perfekter Ein- oder Ausstiegszeitpunkt gewertet werden sollte?

Spannende Story
Eines vorweg: Die Netflix-Aktie hatte seit ihrem Börsendebüt 2002 einen gigantischen Lauf. Insgesamt freuen sich Investoren, die das Potenzial des Video-Streamingdienstes früh erkannten, über eine Gesamtperformance von märchenhaften +21.359 Prozent. Auf 10-Jahressicht steht ein Plus von 11.800 Prozent in den Büchern. Und sogar Anleger, die erst vor zwölf Monaten in Netflix investierten, freuen sich noch über +71 Prozent im Depot. Nur: ob es so weitergeht oder eine weitere Korrektur bevorsteht, können Marktbeobachter derzeit kaum vorhersehen.

Seit der Q2-Zahlen-Veröffentlichung Mitte Juli hat die Wachstumsstory des digitalen Daumenkinos nämlich eine - vermutlich kosmetische - Delle. Aufgrund enttäuschter Erwartungen bezüglich wichtiger Wachstumskennzahlen schickten Anleger die Netflix-Aktie nachbörslich -13 Prozent auf Tauchstation. Wobei gesagt werden muss, dass das Management die Latte im Vorfeld extrem hoch gelegt hat: Statt der angepeilten 6,2 Millionen neuen Abonnenten kamen im zweiten Quartal dann auch leider “nur” rund 5,2 Millionen Nutzer hinzu.

Die Gesamtbilanz von Netflix ist jedoch klar positiv. In den vergangenen zehn Quartalen wurde die Neukundenprognose siebenmal übertroffen, davon fünfmal um mehr als 20 Prozent. Auch bei Gewinn und Umsatz verbucht Netflix seit 2016 laufend neue Rekorde mit Wachstumsraten jenseits der 30 Prozent pro Jahr. Jammern auch hohem Niveau, könnte man sagen...

Mehr Movies, mehr Marge, mehr Mitglieder?
Vor diesem Hintergrund hält sich Netflix-CEO Reed Hastings diesmal mit allzu ambitiösen Prognosen zurück und setzt stattdessen auf das bewährte Rezept, mit dem Netflix zum Marktführer für Online-Video geworden ist: Content. Netflix lock mit immer mehr neuen Inhalten, die Bestandskunden binden und Neukunden in ihren Bann ziehen. Nach Berechnungen eines Finanzdienstleisters hat der Streaming-Weltmarktführer alleine im dritten Quartal 676 Stunden Exklusiv-Content veröffentlicht, darunter neue Staffeln der Erfolgsserien „Ozark“, „Orange is the New Black“, „Marvel’s Iron Fist“ oder “Chef's Table”. Unterm Strich: doppelt so viel Filmvergnügen, als noch im Jahr zuvor.

Mit der Content-Initiative setzt Reed Hastings ein klares Zeichen. Er will den Streaming-Markt dominieren und Rivalen wie beispielsweise Amazon, Disney, oder Googles Youtube auf die Plätze verweisen.

Gut möglich, dass Netflix auch in Zukunft - trotz wachsender Konkurrenz - Synonym für werbefreien Film- und Seriengenuss stehen wird, denn Experten erwarten für das dritte Quartal hervorragende Ergebnisse, die sich weitgehend mit den Unternehmensprognosen decken. Beim Umsatz könnte demnach ein Plus von rund 34 Prozent auf 3,99 Milliarden Dollar in den Büchern stehen. Der Nettogewinn soll sich von 130 Millionen Dollar auf 307 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Und auch die kritische Kennziffer Abonnentenzahl dürfte mit rund fünf Millionen Neukunden mindestens erreicht werden. Hochspannung ist morgen also garantiert! Sowohl vor dem Bildschirm, als auch auf dem Parkett...

PS: Es gibt einen spannenden Netflix-Konkurrenten mit einer 20-jährigen, erfolgreichen Kurshistorie und einem Renditepotenzial von +151 Prozent in den kommenden fünf Jahren, den meine Kollegen aus der boerse.de-Aktienbrief-Redaktion favorisieren! “Zappen” Sie doch mal rein!

Ich wünsche Ihnen einen entspannte, erfolgreichen Börsentag,

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