Rüstungs-Profiteur Rheinmetall-Aktie: Wie geht es nach der irren Rallye weiter?

Montag, 10.03.25 11:24

Rüstungs-Profiteur Rheinmetall-Aktie: Wie geht es nach der irren Rallye weiter?

Mit einem Plus von rund 60% innerhalb der vergangenen vier Wochen sichert sich die Rheinmetall-Aktie die Goldmedaille in der Dax-Rangliste. Vergangenen Freitag erlebten deutsche Rüstungs-Titel jedoch allgemein einen herben Rücksetzer. Der Grund dafür war ein Analysten-Downgrade für den Branchenkollegen Hensold, der Investoren zum Grübeln gebracht hat: Ist der Rüstungsaktien-Boom schon vorbei oder handelt es sich bei der Kurskorrektur lediglich um temporäre Gewinnmitnahmen?

 

Milliardenpakete für die Verteidigung

 

Einiges spricht dafür, dass Rheinmetall, Hensold und andere auch in Zukunft von der unruhigen Weltpolitik profitieren dürften. Natürlich kann darüber diskutiert werden, ob das Wettrüsten sinnvoll und moralisch vertretbar ist. Doch die aktuell freigemachten Milliardenbeträge in der EU sprechen diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Zum Beispiel sieht eine Initiative der EU-Kommission vor, dass bis zu 150 Milliarden Euro an Krediten für Verteidigungsinvestitionen bereitgestellt und Ausnahmen in den EU-Schuldenregeln für die Verteidigung ermöglicht werden sollen. Auf dem jüngsten Krisengipfel in Brüssel stellten sich die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten grundsätzlich hinter diesen Vorschlag.

 

Spezifisch in Deutschland stehen das geplante, schuldenfinanzierte Milliardenpaket für die Verteidigung und Infrastruktur sowie die hierfür notwendige Aufhebung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben im Fokus. Die Grundgesetzänderungen sollen am 13. März ins Plenum eingebracht und am 18. März 2025 vom alten Bundestag beschlossen werden.

 

Gewinner des Wettrüstens

 

Rheinmetall profitierte schon in den vergangenen Jahren massiv von den erhöhten Budgets. So erhielten die Düsseldorfer beispielsweise 2024 einen bedeutenden Auftrag der Bundeswehr zur Lieferung von 155-mm-Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro. Dieser Vertrag zielt darauf ab, die Bestände der Bundeswehr und ihrer Verbündeten aufzustocken und die Ukraine in ihrer Verteidigung zu unterstützen.

 

Darüber hinaus ist die Digitalisierung der Bundeswehr eine Mammutaufgabe, bei der Rheinmetall kräftig mitmischt. 2025 erhielt der Konzern hierfür einen Milliarden-Auftrag und soll die IT-Systeme aller Fahrzeug- und Plattformsysteme der Landstreitkräfte integrieren.

 

Erst vergangene Woche wurde zudem bekannt, dass Rheinmetall, der niederländische Rüstungskonzern KNDS und Thales ihre Pläne für ein deutsch-französisches Panzerprojekt vorantreiben. Die Kampfpanzer-Offensive ist nicht ganz neu, denn die Düsseldorfer haben bereits ein Gemeinschaftsunternehmen mit der italienischen Leonardo zum Bau von Panzern geschmiedet.

 

Die Rheinmetall-Aktie blickt zweifelsohne auf eine beeindruckende Gewinnserie zurück. Für einen Champions-Titel im boerse.de-Aktienbrief (hier kostenlose Probelesen) reicht es allerdings noch nicht, da die Performance-Analyse zur Beurteilung der Anlagequalität die Zehn-Jahres-Historie einer Aktie betrachtet. Hier ist das Anlage-Risiko angesichts der Verlust-Ratio von 2,69 noch als zu hoch einzustufen. Zudem bleibt die berechtigte Frage nach der moralischen Vertretbarkeit von Rüstungsaktien-Investments im Allgemeinen, die jeder nach eigenem Wissen und Gewissen für sich selbst beantworten sollte.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre

Miss boerse.de

P.S.: Hier finden Sie bessere Alternativen zur Rheinmetall-Aktie ...



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