SAP: Der Champion muss morgen liefern!

Dienstag, 16.07.19 09:00
Die SAP-Aktie dürfte dieser Tage einen Blick wert sein, denn der Softwareentwickler präsentiert morgen vorbörslich Zahlen zum zweiten Quartal. Ein spannendes Event, da das Schwergewicht mit einer Marktkapitalisierung von rund 150 Milliarden Euro die Marschrichtung im Dax vorgibt. Außerdem dürften Champions-Investoren daran interessiert sein, ob die SAP-Aktie nach ihrer Performance von +39 Prozent seit Jahresbeginn (Dax: +17 Prozent) überhaupt noch Luft nach oben hat. Oder gar Kurs auf ein neues All-Time-High nimmt?

SAP muss liefern
Manche Analysten gehen davon aus, dass ein Teil von SAP’s Kursgewinnen dem erheblichen Vertrauensvorschuss der Investoren geschuldet ist. Die Walldorfer legten bereits im April überraschend gute Zahlen vor, die den Aktienkurs um rund zehn Prozent nach oben trieben. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Hedgefonds des aktivistischen US-Investors Paul Singer mit 1,2 Milliarden Euro bei SAP eingestiegen war. Da der sogenannten “Heuschrecke” der Ruf vorauseilt, Konzerne umzukrempeln und auf Rendite zu trimmen, kam auch diese Nachricht bei den Anlegern gut an. Ebenso wie die Zahlenvorlage von Oracle vor rund einem Monat: der SAP-Konkurrent hat im vergangenen Quartal dank des blühenden Geschäfts mit der “Cloud” mehr verdient als erwartet, was als gutes Omen für die Walldorfer gewertet wurde, die im gleichen Wachstumssegment tätig sind.

Jetzt kommt es darauf an, ob SAP das durchweg positive Marktsentiment morgen mit ebensolchen Zahlen bestätigen kann…

Das erwarten die Analysten
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Marge: dass das Cloud-Geschäft (die Bereitstellung von Software und Rechenleistung in der Datenwolke) zweistellige Wachstumsraten generieren kann, hat SAP schon in den vergangenen Quartalen unter Beweis gestellt. Nun kommt es darauf an, ob der Softwarekonzern diese Umsätze auch in Gewinne verwandeln kann und ob sich milliardenschwere Investitionen, wie die Übernahme von Callidus, auch “bezahlt machen”.

Marktbeobachter sind jedoch zuversichtlich, dass es SAP mittlerweile gelingen könnte, das langfristig orientierte Cloud-Modell zu monetarisieren. Im Gegensatz zum herkömmlichen Einmal-Verkauf von Softwarelizenzen basiert das Cloud-Geschäft auf einem Abo-System, das niedrigere (aber dafür kontinuierliche) Einnahmen generiert. Dieses neue Erlösmodell ging anfänglich auf Kosten der Marge, doch Konzernchef McDermott verordnete SAP ein umfangreiches Sparprogramm und hofft jetzt auf höhere Rentabilität.

Experten erwarten eine Verbesserung der Marge von 24 Prozent (Q1) auf nun etwa 27 Prozent. Der Umsatz soll um zwölf Prozent auf 6,71 Milliarden Euro, der Gewinn je Aktie um 59 Prozent auf 1,10 Euro ansteigen.

Gut möglich, dass SAP seinem Ruf als “Parade-Champion” morgen einmal mehr gerecht wird, denn das Softwareunternehmen ist kein defizitäres Tech-Startup, sondern gilt als Pionier im Cloud-Geschäft und blickt auf eine unglaublich erfolgreiche Unternehmens- und Kurshistorie zurück. Wenn Sie mehr über SAP und 99 weitere Champions erfahren möchten, die in der “gleichen Liga” spielen, dann sichern Sie sich jetzt Ihr Aktienbrief-Gratisexemplar!

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