Teamviewer: Warum das Softwareunternehmen zu den größten Corona-Profiteuren zählen könnte

Mittwoch, 04.03.20 12:01
Die Teamviewer-Aktie ist derzeit eine der wenigen Profiteure des Coronavirus: Während der Vergleichsindex MDax innerhalb einer Woche rund fünf Prozent eingebüßt hat, gewann die Aktie des Börsenneulings über 20 Prozent an Wert. Seit dem IPO des Göppinger Softwareherstellers am 25. September 2019 stehen nun +38 Prozent zu Buche und manche Investoren fragen sich vermutlich, ob Teamviewer noch Luft nach oben hat. Oder ob sie - wie Finanzinvestor Permira - jetzt Kasse machen sollten. Ein Blick auf die aktuelle Faktenlage:

Alltime High dank Heimarbeit


Der Kurssprung der vergangenen Tage ist auf die Folgen des Coronavirus zurückzuführen. Immer mehr Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter ins Homeoffice, um die Ansteckungsgefahr im Büro zu minimieren. Viele Meetings werden durch Videokonferenzen ersetzt. Und da kommt Teamviewer ins Spiel: Das Göppinger Software-Unternehmen hat sich auf die Fernwartung von Computern, Videokonferenzen, VPN-Verbindungen und Datenübertragung spezialisiert. Da Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, nicht mehr auf den IT-Service im Büro zurückgreifen können, bieten Teamviewers Produkte oft die einzige Möglichkeit, um PC-Probleme zu lösen oder an Meetings teilzunehmen. Investoren gehen deshalb davon aus, dass das Softwareunternehmen längerfristig zu den großen Profiteuren des Coronavirus zählen könnte und setzen Teamviewer auf die Kaufliste. Kasse machte dagegen schon jetzt Finanzinvestor Permira...

Permira vergoldet Anteile


Beim größten Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dotcom-Blase hatte der Großinvestor rund 2,2 Milliarden Euro eingenommen. Eine stattliche Summe, zumal Permira Teamviewer 2014 für 870 Millionen Euro gekauft hatte. Gestern Nacht machte sich der Finanzinvestor dann den Corona-Kurssprung von Teamviewer zunutze und verkaufte Aktien im Wert von gut 700 Millionen Euro. 22 Millionen Papiere von Teamviewer seien zu je 32 Euro bei institutionellen Investoren platziert worden, teilte die Beteiligungsgesellschaft mit.

Bevor Sie sich jetzt jedoch auch Ihre Anteile versilbern oder sich mit Teamviewer-Aktien eindecken, sollten Sie zwei Dinge bedenken: zum einen könnte die weitere Teamviewer-Kursentwicklung stark von der - unvorhersehbaren - Verbreitung des Coronavirus abhängen und entsprechend turbulent verlaufen. Zum anderen sind IPOs immer mit Vorsicht zu genießen. Denn im Gegensatz zu den seit mindestens zehn Jahren erfolgreichen 100 Champions-Aktien aus dem boerse.de-Aktienbrief, muss Teamviewer seine Qualitäten auf der “Langstrecke” erst noch unter Beweis stellen.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,


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