Von den Briten lernen!

Freitag, 22.07.05 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

unser Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen der barbarischen Terroranschläge. Unsere Bewunderung den Briten, die mit ihrer Gelassenheit die Ziele der heimtückischen Attentäter durchkreuzten, denn die von den Fanatikern beabsichtigte Panik ist ausgeblieben. Das zeigt:

Seit dem 11. September 2001 ist die Terrorismus-Gefahr allgegenwärtig. Doch die Menschheit trotzt dem feigen Terror und die Finanzmärkte sind ein Spiegelbild dieser Trotzreaktion, die beständig an Stärke gewinnt. Denn:

Nach den New Yorker-Anschlägen - mit denen die Wahrnehmung der Terrorismusbedrohung auf der ganzen Welt nachhaltig verändert wurde - dauerte es noch einen Monat im Dax und zwei Monate an der Wall Street, bis die Kursverluste der Börsen wieder aufgeholt waren. Nach dem Bombenterror in Madrid waren die letztjährigen Kurseinbrüche binnen 3 Wochen neutralisiert. Und diesmal wurden die Abschläge sogar aus dem Stand wettgemacht, wobei alle Spekulanten, die in den Minuten nach den Anschlägen Baisse-Positionen aufgebaut hatten, mit der finanziellen auch ihre moralische Strafe bekommen haben. Denn:

Während der Terror-Meldungen hatte der FTSE-Index aus London in der Spitze 3,9% verloren und im Dax waren es 3,7%. Doch die Börsen sind unmittelbar wieder zu Tagesordnung übergegangen und die Wall Street schloss sogar leicht im Plus. Heute notieren FTSE und Dax auf dem höchsten Stand der letzten 3 Jahre. Die Finanzmärkte haben den feigen Mörderbanden also die richtige Antwort gegeben! Die Lehre daraus:

Emotionen sind ein schlechter Ratgeber auch und gerade in brenzligen Situationen. Denn was passiert, ist einen Augenblick später schon Geschichte und daher heißt es bei jeder Panik zunächst einmal Ruhe zu bewahren und die Situation zu überdenken. An der Börse gibt es viele emotionale Fallen, sowohl auf der Kauf- wie auf der Verkaufsseite. Doch schnelle, emotionale Entscheidungen sind immer schlechte Reaktionen. Das weiß jeder Anleger, der sich schon länger mit der Börse beschäftigt und das wird jede Generation der neuen „Spekulanten“ erst noch lernen. Dazu kommt:

Solche Panik-Attacken zeigen auch immer wieder, wie problematisch die von den Analysten und der Finanzpresse viel gepriesenen Stops sind, die unsinnigerweise als eine Art Allzweckwaffe vor Kursverlusten propagiert werden. Denn wer einen Stop platziert, löst seine Position auf, sobald während des Handels die entsprechende Kursmarke erreicht wird, selbst wenn dahinter vielleicht nur eine einzige Transaktion steht und der Kursrückgang sofort wieder neutralisiert wird. Es gibt keine Statistik darüber, doch die Kursentwicklung lässt erahnen, was während des Kurzfrist-Schocks wohl an Stop-Orders ausgelöst wurde und nach der schnellen Erholung auf deutlich höherem Niveau wieder zurückgekauft werden musste! Die Erkenntnis für die aktuelle Börsensituation:

Die Kurse wollen nach oben und die Märkte sind stark, weil die derzeitigen Aktionäre stark sind. Andre Kostolany hat (in Anlehnung an Jesse Livermore) gerne zwischen sog. zittrigen und hartgesottenen Investoren unterschieden. Derzeit gibt es nur die „harten“ und deshalb hat die Hausse noch einiges vor sich. Als aktiver Investor und Leser dieser Briefe gehören Sie dazu und damit geben Sie den Terroristen dieser Welt auch die passende Antwort! Terrorismus verändert überhaupt nichts!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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