Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffett, hat am vergangenen Samstag ihr Ergebnis für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Wie in jedem Jahr waren der Präsentation des Zahlenwerks persönliche Worte der Investmentlegende an seine Aktionäre vorangestellt.
Der Brief beginnt diesmal mit einer Würdigung seines im vergangenen November verstorbenen Kompagnons Charlie Munger, den Buffett als den
Architekten des Investment-Champions Berkshire Hathaway bezeichnet. Munger hielt die 1965 erfolgte Übernahme der damals notleidenden Textilfirma für einen Fehler. Dieser könne jedoch korrigiert werden, wenn Buffett zukünftig unter dem Dach von Berkshire großartige Geschäfte zu angemessenen Preisen vereinen würde, anstatt mittelmäßige Unternehmen sehr billig zu erwerben. Warren Buffett beherzigte den Rat und wurde vom reinen Schnäppchenjäger zum Quality Investor. Mit fantastischen Ergebnissen für die Aktionäre:
Berkshire Hathaway – Eigenkapital und Cash auf Rekordwert
Wer von Anfang an – also seit 59 Jahren – in Berkshire Hathaway investiert ist, verzeichnete einen jährlichen Wertzuwachs der Anteile von durchschnittlich 19,8 Prozent pro Jahr. In anderen Worten: aus 1000 Dollar wurden über 42,5 Millionen Dollar. Der S&P 500 legte im Vergleich dazu inklusive
Dividenden im gleichen Zeitraum um 10,2 Prozent pro Jahr zu. Die Holding verfügt nun mit 561 Milliarden Dollar über das bei Weitem höchste bilanzierte Eigenkapital, das ein amerikanisches Unternehmen aufweist.
Die schiere Größe macht es jedoch zunehmend schwierig, auch in Zukunft großartige Renditen zu erwirtschaften, wie die Investmentlegende sehr deutlich machte. Laut Buffett gibt es nur noch eine Handvoll Unternehmen in den USA, die bei einer Übernahme zu einem entscheidenden Performance-Gewinn beitragen könnte. Außerhalb der Vereinigten Staaten gäbe es überhaupt keine Kandidaten, die für Berkshire eine sinnvolle Option für den Kapitaleinsatz darstellen würden. Mittlerweile sitzt die Holding auf einem Cash-Berg (inklusive aller Mittel, die in kurzfristigen Staatsanleihen geparkt sind) in Rekordhöhe von 163,3 Milliarden Dollar.
Berkshire Hathaway – Dividende in Sichtweite?
Warren Buffett ist ein Fan von Dividenden – wenn er sie selbst erhält. Für Berkshire Hathaway hat er Gewinnausschüttungen jedoch bis auf eine einzige Zahlung im Jahr 1967 stets ausgeschlossen. Der Superinvestor war bislang der auch zutreffenden Meinung, freie Mittel lukrativer reinvestieren zu können als seine Aktionäre. Seit einiger Zeit bereitet der 93-Jährige seine Anteilseigner jedoch auf einen Paradigmenwechsel vor:
Im Aktionärsbrief von 2014 schrieb Buffett, dass wahrscheinlich in zehn bis 20 Jahren die Erträge und die Kapitalressourcen von Berkshire Hathaway ein Niveau erreichen würden, dass es dem Management dann nicht mehr möglich sei, alle Mittel des Unternehmens auf intelligente Weise reinvestieren zu können. Zu diesem Zeitpunkt würde die Entscheidung getroffen werden müssen, ob die beste Methode zur Ausschüttung des Gewinnüberschusses in Form von Dividenden, Aktienrückkäufen oder beidem besteht. Jetzt, genau eine Dekade später, formulierte Buffett es ganz knapp: Berkshire Hathaway zahlt derzeit keine Dividende. Das Wörtchen „derzeit“ habe ich jedoch in diesem Zusammenhang noch in keinem seiner Aktionärsbriefe so gelesen. Angesichts des enormen Cash-Berges scheint die Zeit gekommen zu sein, dass über Ausschüttungen zumindest intensiv nachgedacht wird.
Der Vorteil von Privatanlegern gegenüber Berkshire Hathaway
Die schiere Größe der Holding stellt Warren Buffett und sein Team vor Herausforderungen. Dieses Problem haben Sie als Privatanleger jedoch nicht. Ihnen steht noch das gesamte Investmentuniversum offen, um den Wert Ihres Depots maßgeblich zu steigern. Wie Buffett sollten Sie jedoch auf den Rat von Charlie Munger hören und stets auf eine hohe Qualität Ihrer Anlagen achten. Bei der Auswahl geeigneter Investments helfen wir Ihnen sehr gerne, denn auch wir verfolgen den Quality-Investing-Ansatz.
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Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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