Wenn Crash-Bücher Top-Seller sind, hat die Hausse noch Riesen-Potenzial ...

Samstag, 01.02.20 07:00
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

natürlich kennt niemand auf der Welt die Kurse von morgen, und dementsprechend kann auch niemand sagen, wann es zum nächsten Aktien-Crash kommen wird. Dass es an den Börsen immer wieder richtig „scheppert“ und in solchen Phasen Millionen von Anlegern ohne Sinn und Verstand Aktien auf den Markt werfen, weil die Welt unterzugehen scheint, zeigt unser Börsenmuseum.

Museumsbesucher lernen aber auch, dass es nach jedem Crash wieder nach oben geht und es stets nur eine Frage der Zeit ist, wann neue All-Time-Highs erreicht werden. Deshalb heißt mein Motto „Nach der Baisse ist vor der Hausse“, und deshalb betrachten wir jeden Crash als „Geschenk“. Um Crash-Geschenke auch annehmen zu können, gilt es eine vernünftige Asset-Allocation einzuhalten, die beispielsweise aus 50% Börsenanteil, 30% Gold und 20% (Crash-)Cash bestehen könnte. Die Bedeutung einer solchen Grundstruktur und der stets nach Risikoklassen zu gewichtenden Investmentportfolios (mit boerse.de-Fonds als Fundament) erklären wir gebetsmühlenartig an unseren Börsentagen und natürlich im neuen kostenlosen „Leitfaden für den Vermögensaufbau“. Wenn Sie unsere Anlagephilosophie teilen, dann sehen Sie alle Crash-Prophezeiungen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Sie wissen:

Die großen emotionalen Treiber der Börsen sind Angst und Gier. Im idealtypischen Verlauf sind Anleger nach einem Euphorie-Hoch bei rückläufigen Notierungen zunächst noch voller Hoffnung. Fallen die Kurse weiter, schlägt die Stimmung im Pessimismus um, der sich dann zur Panik steigert. Nach dem Tief erholen sich die Kurse dann zunächst in einer skeptischen Stimmung, die immer optimistischer wird, je weiter die Kurse klettern bis das nächste Euphorie-Hoch entsteht. In der Praxis:

Ich hatte den Börsenverlag gleich nach dem großen Crash von 1987 gegründet und kann mich noch sehr gut an die Paniken im Oktober 2002, März 2003 und März 2009 erinnern. Davor waren Anleger immer gieriger geworden – nach Internet-Aktien vor der Jahrtausendwende und vor der Finanzkrise nach US-Immobilien bzw. den darauf basierenden strukturierten Subprime-Krediten. Heute ist von Gier rein gar nichts zu spüren, obwohl die Börsen auf All-Time-High notieren. Stattdessen führen Crash-Bücher die Bestellerlisten an, was auf ein ganz erhebliches Aufwärtspotenzial der Börsen hindeutet. Denn:

Wie weit die Kurse steigen oder fallen können, hängt von den potenziellen Käufern oder Verkäufern ab. Auf dem Gipfelpunkt der Panik gibt es keine weiteren Verkäufer und auf dem Hoch der Euphorie keine neuen Käufer mehr. Genau dann, wenn es an den Aktienbörsen nach scheinbar sicherer Geldvermehrung aussieht und eine Flut von „Ich-mache-Sie-reich“-Büchern auf den Markt kommt, werden die potenziellen Käufer (auch institutionelle) längst investiert sein. Heute ist das Gegenteil der Fall, weshalb – wie seit 2014 immer wieder beschrieben – eine Börsen-Euphorie erst in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre auf der Agenda steht. Und dennoch kann natürlich niemand einen Crash ausschließen, was indes nichts an unserer Portfolioausrichtung ändert. Denn:

Wenn „Der größte Crash aller Zeiten“ vor uns liegt, dann liegt auch die größte Kaufchance aller Zeiten vor uns! Genau dafür halten wir Crash-Cash. Bis dahin profitieren wir von Kursgewinnen und danach genauso. Denn die Hausse hat noch Riesen-Potenzial ...

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: „... und er macht, was er soll“! – so das Fazit aus dem großen 2019er-Rückblick für den boerse.de-Weltfonds. Hier können Sie das PDF abrufen.


Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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