Sie kennen sicherlich das Brettspiel Monopoly: Wer dabei Straßen einer Farbe besitzt, kann die „Miete“ erhöhen und seine Mitspieler finanziell in die Enge treiben. Auch im echten Leben sind Monopole aus Unternehmersicht – und damit auch aus Sicht der Aktionäre – eine feine Sache. Wenn ein einziges Unternehmen den gesamten Markt kontrolliert, ist es in der Lage, den Preis zu diktieren und hohe Renditen zu erwirtschaften. Das kann allerdings die Regulierungsbehörden auf den Plan rufen und zu Kartellverfahren, zur Aufspaltung oder zu strengen Preis-Vorgaben führen.
Mit weniger regulatorischen Risiken behaftet sind deshalb Duopole. Hier dominieren zwei Unternehmen gemeinsam einen Markt, teilen sich Gewinne und Markteinfluss – und bleiben dennoch unter dem Radar der Wettbewerbshüter. Ein Duopol vereint dabei die besten Eigenschaften eines Monopols mit einem Hauch von Wettbewerb. Die beiden Marktführer setzen sich gegenseitig unter Druck, was zu kontinuierlichen Innovationen führt, gleichzeitig bleibt der Marktzugang für neue Wettbewerber aber extrem schwierig. Das trifft auch für die folgenden Duopole zu:
Technologie-Champions im Duett: Microsoft, Alphabet, Amazon und Apple Microsoft (boerse.de-Aktien-Rating AAA) ist in mehreren Märkten als Duopolist etabliert. Im Bereich Bürosoftware teilt sich das Unternehmen den Markt mit Alphabet (boerse.de-Aktien-Rating AAA), während andere Anbieter nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch im Suchmaschinen-Segment gibt es eine klare Zweier-Dominanz zwischen den beiden Technologie-Champions – wenn auch mit einer deutlichen Asymmetrie zugunsten Google. Allerdings könnte Microsoft mit Bing durch die Integration von KI-gestützter Suche (via OpenAI und ChatGPT) durchaus wieder Boden gutmachen.
Der Cloud-Markt wird oft als Oligopol mit starker Duopol-Tendenz bezeichnet, da Amazon (boerse.de-Aktien-Rating AAA) mit AWS und Microsoft mit Azure den Großteil des Marktes kontrollieren. Alphabet ist mit seiner Google Cloud der drittgrößte Anbieter, jedoch mit deutlichem Abstand. Mit Apple (boerse.de-Aktien-Rating AAA) teilt sich Microsoft wiederum den Markt für Desktop- und Laptop-Betriebssysteme.
Die genannten Technologie-Champions profitieren von der Kombination aus Marktdominanz und begrenztem Wettbewerbsdruck, was die Kassen der Firmen klingeln lässt. Diese Stärke spiegelt sich in der Kursentwicklung wider. Wer vor zehn Jahren in Microsoft investierte, konnte sich über eine durchschnittliche jährliche Rendite von 25% freuen. Die Aktien von Alphabet kletterten im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 21% p.a nach oben. Amazon legte im Schnitt um 26% jährlich zu, und auch Apple war eine lohnende Investition: Die Aktie stieg im Durchschnitt um 24% per annum.
MSCI, S&P Global und Moody’s – Duopole an den Finanzmärkten Der Markt für Finanzindizes wird von zwei dominanten Akteuren beherrscht: MSCI und S&P Global. Diese beiden Champions haben sich als maßgebliche Anbieter von Aktien-Benchmarks etabliert und setzen die Standards für den globalen Kapitalmarkt. Gemeinsam kontrollieren sie den Großteil der weltweiten Einnahmen im Indexgeschäft und bestimmen, welche Unternehmen in den wichtigsten passiven Investmentprodukten enthalten sind.
Das Geschäftsmodell von MSCI und S&P Global basiert auf Lizenzgebühren, die ETF-Anbieter für die Nutzung ihrer Indizes zahlen müssen. Jedes Mal, wenn ein Fonds einen Index wie den MSCI World oder den S&P 500 nachbildet, fallen Gebühren an – und das bei jedem investierten Dollar. Die Marktmacht dieses Duopols ist nahezu unangreifbar, da ETF-Anbieter kaum Alternativen haben.
Gemeinsam mit Moody's (boerse.de-Aktien-Rating AAA) dominiert S&P Global zudem den Markt für Kreditratings. Wenn Unternehmen, aber auch für Städte und Länder Schulden machen, verdienen die beiden marktbeherrschenden Unternehmen mit.
Die Kursentwicklung der letzten Dekade spricht für sich: MSCI konnte seinen Wert jedes Jahr um durchschnittlich 26% steigern. S&P Global verzeichnete ein Wachstum von im Mittel 17% p.a. Und die Anteilscheine von Moody's legten im Schnitt 18% jährlich zu.
Visa & Mastercard – das Kartenduo mit der Lizenz zum Gelddrucken Die Champions Visa (boerse.de-Aktien-Rating AAA) und Mastercard (boerse.de-Aktien-Rating AAA) dominieren den globalen Zahlungsverkehr. Beide Unternehmen sind die führenden Anbieter von Kredit- und Debitkarten und kontrollieren gemeinsam über 90 Prozent der Kartenzahlungen außerhalb Chinas. Ihre Infrastruktur ist weltweit etabliert, sodass kaum eine größere Bank oder ein Einzelhändler an ihnen vorbeikommt. Ob im Einzelhandel, online oder auf Reisen – wer mit Karte zahlt, nutzt in den meisten Fällen die Infrastruktur eines dieser beiden Unternehmen, was ihnen eine enorme Marktmacht verleiht.
Beide Unternehmen verdienen an jeder einzelnen Zahlung mit – unabhängig davon, ob es sich um einen kleinen Einkauf oder eine Luxusreisebuchung handelt. Mit der fortschreitenden Bargeldabschaffung und dem Boom bei digitalen Zahlungen steigen die Umsätze praktisch von selbst. Selbst neue Trends wie Kryptozahlungen, digitale Wallets und kontaktloses Bezahlen laufen oft über ihre Netzwerke. Technologie-Champions wie Apple oder Alphabet haben es bisher nicht geschafft, Visa oder Mastercard ernsthaft herauszufordern – stattdessen kooperieren sie mit ihnen.
„Diese „Lizenz zum Gelddrucken“ sorgt für hohe Margen, die sich direkt in den Kursentwicklungen widerspiegeln. Im Mittel legten die Aktien von Visa innerhalb der vergangenen Dekade 18% p.a. zu, die Anteilsscheine von Mastercard kletterten im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 20% pro Jahr nach oben.
Wer in Duopole investiert, investiert in Gewinner Dank hoher Skaleneffekte, Markenbekanntheit und tiefen (geteilten) Burggräben sind Duopolisten in der Lage, über Jahre hinweg hohe Renditen zu erwirtschaften, was letztlich zu entsprechenden Kurssteigerungen führt. Zudem profitieren sie von der Tatsache, dass sich Konsumenten oft zwischen zwei bekannten Namen entscheiden müssen und dabei meist in einem bewährten Ökosystem bleiben.
Wer auf die langfristige Stärke solcher Duopole setzen will, kann das über den
boerse.de-Aktienfonds besonders komfortabel tun. Dieser investiert gleichgewichtet in 40 Champions, die sich durch starke Marken auszeichnen, zumeist Marktführer sind und nachhaltige Wettbewerbsvorteile vorweisen können. Häufig handelt es sich dabei um Duopolisten. Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir Top-Qualität identifizieren:
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Georg Kling
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH
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