an der Börse wechseln sich Optimismus und Realismus immer wieder ab – derzeit hat aber ganz klar der Optimismus die Oberhand. Zum ersten Mal in seiner Geschichte übertraf in dieser Woche der Deutsche Aktienindex (
Dax) die 20.000-Punkte-Marke, für das Börsenjahr 2024 bedeutet das bisher ein Plus von fast 20 Prozent. Auch der S&P 500 und der Nasdaq 100 erreichten neue Rekordmarken. Bei aller Feierlaune lohnt sich jedoch (wie immer) ein genauerer Blick:
Der aktuelle Turbogang im Dax verdeutlicht sehr anschaulich, dass ein Leitindex nicht zwingend die allgemeine Wirtschaftslage des Landes widerspiegelt. Nach einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird Deutschland beim Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr mit 0,7 Prozent leider das Schlusslicht unter den Industrieländern sein, wir fahren also tatsächlich eher mit angezogener Handbremse. Die Dax-Unternehmen erwirtschaften zwar weite Teile ihrer Erträge im Ausland, wo größere Steigerungsraten erzielt werden. Aber auch unter den 40 größten deutschen börsennotierten Firmen ist längst nicht alles rosig. Das schlägt sich bei den
Dividenden nieder.
In Summe sieben Prozent weniger Dividende im Dax
Laut einer aktuellen Schätzung des Handelsblatts werden die Dax-Konzerne im kommenden Jahr zusammen mit etwa 48,5 Milliarden Euro rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr ausschütten. Solche Senkungen passieren natürlich nicht grundlos. Sorgenkinder sind derzeit vor allem die Autobauer: Ihre Dividenden dürften in Summe um fast 35 Prozent auf rund zehn Milliarden Euro sinken, was angesichts der Ertragslage allerdings zu erwarten war. Mehrfach hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass sich einkommensorientierte Investoren hier nicht von den optisch (immer noch) hohen Dividendenrenditen blenden lassen sollten.
Aktionäre von Mercedes-Benz verbuchten innerhalb der vergangenen Dekade im Mittel jährliche Kursverluste von 2%, die Anteilsscheine von BMW verloren in diesem Zeitraum 3% per annum an Wert. Beide Autohersteller zählen daher laut des boerse.de-Aktien-Ratings zu den Verlierer-Aktien (Note C). Volkswagen gehört mit einem durchschnittlichen Wertverlust von 8% p.a. innerhalb der vergangenen zehn Jahre sogar zur Kategorie der Kapitalvernichter (Note D).
Langfristig negative Kursentwicklungen und Dividendenkürzungen sind beide Ausdruck wirtschaftlicher Schwäche. Die Qualität eines Unternehmens sollte beim Investieren daher stets oberste Priorität haben.
Das Aschenputtel-Prinzip: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten liegen lassen
Mir ist passend zur Vorweihnachtszeit dazu ein märchenhafter Vergleich eingefallen: Im Dax (und allgemein an der Börse) spielt sich eine moderne Version von Aschenputtel ab. Die Linsen müssen sortiert werden – hochwertige Unternehmen können ins Töpfchen bzw. ins Depot, die schlechten sollten links liegen gelassen werden. Im Märchen hat die anschließende Teilnahme an der Party zu Wohlstand geführt, beim Investieren ist das nicht anders.
Statt Täubchen nutzen wir die boerse.de-Performance-Analyse als Werkzeug, um die nach dieser Methode besten Unternehmen zu identifizieren. Eine vollständige Sortierung aller Dax-Werte nach Anlagequalität finden Sie übrigens im aktuellen boerse.de-Aktienbrief, die Zahl der „Guten“ im Töpfchen (also der Champions im deutschen Leitindex) ist dabei aber sehr überschaubar.
Dax-Champions mit starker Dividende
Dazu zählt beispielsweise seit 2017 Hannover Rück. In den vergangenen zehn Jahren verbuchten Aktionäre hier eine jährliche Kursteigerung von durchschnittlich 11%. Seit zwölf Jahren hält der Rückversicherer seine Basisdividende entweder stabil oder erhöht diese. Und wenn mehr Kapital vorhanden ist, als für weiteres Wachstum benötigt wird und das Gewinnziel erreicht wurde, kommt zur Grundausschüttung eine Sonderzahlung hinzu. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,8%.
Münchener Rück, seit diesem Jahr ebenfalls ein (Dax-)Champion, hält sogar seit einem halben Jahrhundert die Dividende mindestens stabil. Das aktuelle Verhältnis von Gewinnausschüttung zu Kurs beträgt 3,0%, für das kommende Jahr wird eine weitere Steigerung der Direktbeteiligung der Aktionäre am Profit erwartet. Aber auch ohne Berücksichtigung der Dividende kann die Münchener-Rück-Aktie überzeugen: Die durchschnittliche Kursrendite beträgt seit 2014 wie beim niedersächsischen Konkurrenten 11% p.a.
Nachdem der Automobilbau keine deutsche Stärke mehr zu sein scheint, sind wir also immerhin im Bereich Rückversicherung Spitzenreiter, die vorgenannten Unternehmen sind die Nummer drei bzw. die Nummer eins der Branche. Aber auch beim Wertpapierhandel können wir uns sehen lassen. (Freilich nur auf der Anbieterseite, bei der Zahl der deutschen Aktionäre ist noch deutlich Luft nach oben.) Durchschnittlich verzeichneten Aktionäre der Deutschen Börse in den vergangenen zehn Jahren ein Plus von 12% per annum. Obendrauf kommt eine Dividende, die seit dem Börsengang des Finanzdienstleistungs-Champions im Jahr 2001 gezahlt wird. Ein einziges Mal musste die Ausschüttung gesenkt werden, seit 2016 wird die Ausschüttung jedoch stets erhöht. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,7%.
Passives Einkommen leicht gemacht: der boerse.de-Dividendenfonds
Bei aller Partystimmung im Dax sollten einkommensorientierte Anleger also konsequent nur auf hochwertige Unternehmen setzen. Das gilt natürlich auch für ausländische Aktien, die zu einem gut diversifizierten Portfolio unbedingt dazugehören.
Für Anleger, die gerne einen bereits sortierten „Linsentopf“ hätten, könnte dabei der
boerse.de-Dividendenfonds von Interesse sein. Dieser investiert ausschließlich in qualitativ hochwertige Unternehmen. 60% des Anlagevolumens werden in Dividenden-Champions angelegt, 40% des Fondsvolumens entfallen auf Werte, die zum erweiterten Kreis investierbarer Aktien gehören und durch eine attraktive Dividendenpolitik überzeugen. Übrigens: Alle drei vorgenannten Dax-Champions sind aktuell im Fonds enthalten.
Anleger haben dabei die Wahl zwischen zwei Alternativen: Für diejenigen unter Ihnen, die auf hochwertige Dividendenaktien bei 100%iger Kapitalbildung setzen möchten, könnte die thesaurierende Tranche von Interesse sein. Daneben gibt es eine ausschüttende Variante (1% pro Quartal) für alle, die regelmäßiges passives Einkommen erzielen möchten. Weitere Informationen zur Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds finden Sie im
kostenlosen White Paper von Priv.-Doz. Dr. Hubert Dichtl und Thomas Müller, das sie hier herunterladen können.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
PS: Apropos Download: Gestern ist der brandaktuelle Report „Verdoppeln ist das Mindeste“ fertig geworden, in dem Sie erfahren, worauf sich Anleger in der zweiten Jahrzehnthälfte freuen dürfen Hier können Sie den
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