sie heißen „Aktiengram“, „Finanzfluss“ oder „Tradevestor“ – auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube versuchen immer mehr sogenannte Finfluencer den Finanzmarkt aufzumischen. Allein auf TikTok haben Beiträge mit dem Hashtag #FinTok mittlerweile über fünf Milliarden Aufrufe. Laut der deutschen Finanzaufsicht BaFin ist die Zahl deutschsprachiger Finfluencer seit Beginn der Corona-Zeit regelrecht explodiert. So hat sich allein zwischen 2020 und 2023 das Angebot mehr als verdreifacht.
Insbesondere junge Menschen vertrauen den oft hip und unterhaltsam aufbereiteten Inhalten. So holen sich einer Umfrage von ING Deutschland zufolge bereits 50% der unter 30-Jährigen ihre Finanztipps in sozialen Netzwerken – deutlich mehr als bei Banken oder Wirtschaftsportalen.
Doch dahinter verbirgt sich oft ein gefährlicher Irrweg. Mangelnde Regulierung, fehlende Qualifikation, Provisionsinteressen oder sogar gezielter Betrug – immer häufiger stellen sich Empfehlungen auf Social Media als leere Versprechen heraus. Während die Finfluencer selbst über steigende Followerzahlen, Werbeeinnahmen und Kooperationen jubeln, bleiben viele ihrer Anhänger am Ende auf herben Verlusten sitzen.
Wenn gutgläubige Follower zu Verlierern werden
Ein besonders aufsehenerregender Fall war der eines TikTokers, der regelmäßig
Aktien bewarb, die kurz darauf starke Kursschwankungen zeigten. Zahlreiche User folgten seinen Empfehlungen und investierten blindlings ohne jedes Hintergrundwissen. Nachdem mehrere der hochgelobten Aktien abstürzten, berichteten Betroffene in Foren und Medien von Verlusten im fünfstelligen Bereich – teils hatten sie ihr gesamtes Erspartes investiert.
Noch drastischer war der Fall des Influencers „Danny D.“ (Name geändert), der über Telegram-Gruppen vermeintlich exklusive Krypto-Investments mit versprochenen Renditen von bis zu 20% pro Monat vermittelte. Letztlich entpuppte sich das als klassisches Schneeballsystem, bei dessen Zusammenbruch ein Gesamtschaden von über zwei Millionen Euro entstand. Hunderte geschädigte Kleinanleger blieben auf der Strecke.
Diese Beispiele sind keine Einzelfälle. Inzwischen warnen offizielle Stellen wie die Verbraucherzentrale, das Bundeskriminalamt und die BaFin regelmäßig vor der wachsenden Zahl nicht lizenzierter Finfluencer, die durch falsche Versprechungen und mangelnde Transparenz zu erheblichen Verlusten bei Privatanlegern führen.
Von Provisionsmodellen und Interessenkonflikten
Die Motivation vieler Finfluencer ist oft nicht die gute Absicht, sondern das eigene Geschäftsmodell. Viele erhalten Provisionen für vermittelte Produkte, etwa von Neobrokern, CFD-Plattformen oder Krypto-Dienstleistern. Die Empfehlungen erfolgen in der Regel ohne Hinweis auf Risiken – Hauptsache, der Klick lohnt sich.
Andere vermarkten kostenpflichtige „Finanzkurse“, „Geheimtipps“ oder Zugang zu vermeintlich exklusiven Signalgruppen. Was für viele Follower nach Expertise aussieht, ist oft nichts weiter als Show – ohne Substanz und ohne Haftung. Eine Studie des Swiss Finance Institute zeigte, dass nur 28% der analysierten Finfluencer halbwegs fundierte Empfehlungen gaben. Der Großteil schnitt deutlich schlechter ab als der Markt – mit einer monatlichen Unterperformance von über zwei Prozentpunkten. Besonders perfide: Laut Studie waren es gerade die Finfluencer mit der schlechtesten Performance, die die meisten Follower hatten. Oder anders gesagt: Laut ist nicht gleich klug.
Was stattdessen funktioniert: Qualität, Disziplin und Strategie
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Bei der Aktienauswahl und der Zusammenstellung eines diversifizierten Langfristdepots hilft der
boerse.de-Aktienbrief, der seit 2002 anhand objektiver Kennzahlen der Performance-Analyse die nachweislich besten Aktien der Welt herausfiltert. Das sind die 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions, die sich durch eine hohe Stabilität im Kurverlauf, vergleichsweise geringe Rücksetzer in Schwächephasen und damit langfristig überdurchschnittliche Renditen auszeichnen. So gewannen die 100 Champions in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 15% p.a., zuzüglich Dividenden. Apropos Dividenden:
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Für Ihren nachhaltigen Börsenerfolg brauchen Sie keine fragwürdigen Tipps von Finfluencern, sondern einen klaren, bewährten Kompass. Und den senden wir Ihnen in Form unseres
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Mit den besten Empfehlungen
Ihr
Thomas Driendl
Börsenverlag-Redaktion
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