Aktien von Rohstoffunternehmen und rohstoffnahe Fonds –
indirekt auf Rohstoffe setzen
Da es bis vor wenigen Jahren für Privatanleger und institutionelle Anleger recht schwierig war, »echte« Rohstoffinvestments durchzuführen, haben sich viele Interessierte damit beholfen, indirekte Rohstoff-Anlagestrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Eine auch heute noch weit verbreitete indirekte Strategie ist der Kauf von Aktien oder Aktienfonds, die im weitesten Sinn mit der Erschließung, mit der Produktion und mit dem Handel von Rohstoffen zu tun haben. Diese Strategie erscheint auf den ersten Blick einleuchtend und sinnvoll, doch kann mit ihr tatsächlich ein vollwertiges Commodity-Investment ersetzt werden?
Geeignete Unternehmen, mit deren Aktien eine Umsetzung dieses Ansatzes durchgeführt werden kann, kommen aus dem Ölsektor, dem Bergbau, dem Edelmetall-Minenbereich oder der Aluminium- und Stahlerzeugung.
Investieren in Agrarrohstoffen
Bei Agrarrohstoffen sind relativ wenige börsennotierte Unternehmen zu finden, so dass Investments mit Aktien in diesem Sektor kaum möglich sind. Allerdings könnten hier Hersteller von Zulieferprodukten wie Landmaschinen, Dünger, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel ein indirektes Indirektinvestment in Agrarrohstoffe darstellen, denn wenn die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten steigt, dann steigt auch die Nachfrage nach den genannten Zulieferprodukten in der Regel an.
Viele Rohstofffonds, oder besser gesagt Rohstoffaktienfonds, arbeiten nach diesem Prinzip, um so an der strukturell steigenden Nachfrage nach Commodities zu partizipieren. Und aufgrund der relativ einfachen Umsetzungsmöglichkeit, der klaren Nachvollziehbarkeit der Idee und Kenntnisse über das Produkt »Aktie« und der großen Auswahl an Unternehmen ist diese Strategie auch bei vielen Privatinvestoren recht beliebt.
Keine Garantie bei steigenden Rohstoffpreisen
Die meisten dieser Rohstoffaktien orientieren sich mal mehr, aber auch oft weniger stark an der Entwicklung der Rohstoffpreise. Eine Garantie für steigende Aktienkurse bei steigenden Rohstoffpreisen ist damit allerdings keineswegs verbunden, denn wie alle anderen Aktien auch, sind Rohstoffaktien mit der allgemeinen Entwicklung an den Aktienmärkten korreliert. Geht es am Aktienmarkt also abwärts, können sich auch die Aktien der Rohstoffunternehmen nur schwer dieser Dynamik entziehen. Und wie Sie gesehen haben, sind Aktien und Rohstoffe oft negativ miteinander korreliert – die Preise von Rohstoffen und Aktien entwickeln sich also unter Umständen gar in unterschiedliche Richtungen.
Hinzu kommt, dass beispielsweise Goldminen oder Bergbauunternehmen eventuell in großem Umfang Preisabsicherungsgeschäfte getätigt haben, die bei Preissteigerungen des Rohstoffs eine Partizipation des Unternehmens in Form von steigenden Gewinnen verhindern. Im Jahr 2009, als der Goldpreis etwa zu einem fulminanten Höhenflug ansetzte, haben etliche Goldminenbetreiber keine oder nur geringe Gewinne erzielt, weil sie eben noch in großem Umfang in langfristigen Sicherungsgeschäften »gefangen« waren und somit nicht am Preisanstieg partizipieren konnten.
Ein Engagement in Aktien mit Rohstoffbezug ist eher als Investition in die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und die damit verbundene Übernahme unternehmerischer Risiken anzusehen. Zwar gibt es durchaus einen Zusammenhang zwischen Rohstoffpreisentwicklung und Entwicklung des Unternehmens, allerdings reduziert eben dieses zusätzliche unternehmerische Risiko die Gleichläufigkeit des Rohstoffpreises und des Aktienkurses. Neben der Qualität des Managements und der Art und des Umfangs der Hedgingstrategie nimmt die Kostenstruktur eines Rohstoffunternehmens eine ganz wichtige Rolle bei der Prüfung einer Aktie ein. Wie hoch sind etwa die Förderkosten pro Feinunze Gold oder pro Barrel Rohöl? Liegen diese über oder unter dem Marktdurchschnitt? Wie groß ist also der Puffer, der das Unternehmen bei fallenden Rohstoffpreisen vor Verlusten schützt? Die genaue Analyse hinsichtlich dieser Punkte sollte neben der allgemeinen Unternehmensanalyse bei der Auswahl einer Aktien eindeutig im Vordergrund stehen.
Regeln und Tipps für die Auswahl von Fonds, die auf rohstoffnahe Aktien oder reine Branchenfonds setzen:
Je spezialisierter ein Fonds ist, desto weniger zieht das Argument der Risikoreduktion gegenüber einem Direktinvestment. Natürlich ist es immer besser, statt in eine Minenaktie in einen ganzen Korb von Minenaktien zu setzen. Liegen allerdings alle diese Minen beispielsweise in Südafrika, dann ist der Diversifikationseffekt doch eher als dürftig anzusehen. Meist sind diese Fonds sehr energie- und edelmetalllastig aufgestellt, da es eben in diesen Rohstoffbereichen die meisten börsennotierten Gesellschaften gibt.
Ein Pluspunkt bei diesen Fonds ist sicherlich, dass ein Fondsmanager, der sich gleichermaßen auf den Rohstoff- wie auch auf den Aktienmärkten auskennen muss, aktives Portfoliomanagement betreiben kann. Schaut man sich die Historie diverser Fondsprodukte an, so fällt einem schnell auf, dass die Performance mit der Qualität des Fondsmanagers und der eingeschlagenen Strategie steht und fällt. Die Renditeunterschiede sind derartig groß, dass auf der Auswahl des passenden Fonds unbedingt ein großes Augenmerk gelegt werden sollte. Bei dieser Auswahl sind zusätzlich noch unbedingt die anfallenden Gebühren und Ausgabeaufschläge zu berücksichtigen, die mitunter recht hoch ausfallen können. Ein Vergleich zwischen den unterschiedlichen Anbietern lohnt sich auch hier alle mal.
Im Gegensatz zu anderen Anlageprodukten wie Schuldverschreibungen oder Zertifikaten ist bei einer Insolvenz des Fondsanbieters das Geld für den Anleger nicht verloren, es ist aufgrund der rechtlichen Ausgestaltung als Sondervermögen in solchen Fällen gut geschützt.
Zu beachten ist ferner, dass die meisten Rohstoffunternehmen außerhalb des Euroraumes angesiedelt sind, so dass als zusätzliche Komponente noch das Währungsrisiko zu berücksichtigen ist. Ein starker Euro wird die Performance der Engagements belasten, ein schwacher sorgt hingegen für zusätzliches Renditepotential.
Die Aktienkurse werden aufgrund der zusätzlichen Risiken in der Regel stärker schwanken als die Rohstoffe selbst. Als Entschädigung schütten die erfolgreichen Rohstoffunternehmen im Gegensatz zu »echten« Rohstoffinvestments, bei denen keine laufenden und regelmäßigen Erträge anfallen, regelmäßige Dividenden aus – wenn sie erfolgreich sind.
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