In der aktuellen Wirtschaftskrise hat sich deutlich gezeigt, welche Rolle Mitarbeiterkapital in der Unternehmensfinanzierung spielt. Inzwischen ist es für verschiedene Gesellschaften ein wichtiges Instrument, in der Hoffnung auf künftiges Umsatz- und Gewinnwachstum weiterhin investieren zu können. Von der Beteiligung am Produktivkapital “ihres” Unternehmens profitieren auch die Mitarbeiter, die nicht nur einen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung leisten, sondern als “Eigentümer” auch zusätzliche Mitspracherechte erhalten.
Trotz dieser offensichtlichen Vorteile – die nicht auf Krisenzeiten beschränkt sind – zeigt die Statistik des Deutschen Aktieninstituts, dass die Attraktivität der Mitarbeiterbeteiligung hierzulande nicht besonders hoch ist. Die Zahl der Inhaber von Belegschaftsaktien, dem am meisten genutzten Instrument der Kapitalbeteiligung, ist seit Jahren deutlich rückläufig. Dies liegt auch an einer zu geringen staatlichen Förderung. Zwar hat die Bundesregierung in diesem Jahr die Grenzen für den steuerfreien Kauf von Belegschaftsaktien erhöht; der Umfang bleibt allerdings immer noch hinter der international üblichen Praxis zurück..
Auch ist die staatliche Förderung an die Anforderung geknüpft, die Kapitalbeteiligung zusätzlich zum "normalen" Entgelt zu gewähren. Der Tausch eines Teils des Lohns in eine Kapitalbeteiligung wird dementsprechend nicht gefördert. Damit werden diejenigen bestraft, die ihrem angeschlagenen Unternehmen helfen, indem sie gegen eine Beteiligung auf ein Stück ihres Gehalts verzichten..
Trotz der jüngsten Verbesserungen sind die Rahmenbedingungen für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen in Deutschland alles andere als optimal. Die kommende Bundesregierung sollte sich diesem wichtigen Thema intensiver widmen, als dies bisher geschah..
Quelle: Deutsches Aktieninstitut