Fridays for Future: Bundesregierung 'völlig im Gasrausch'

Donnerstag, 18.09.25 06:25
Bildquelle: fotolia.com
BERLIN (dpa-AFX) - Vor einem weltweiten Aktionstag für mehr Klimaschutz und Steuergerechtigkeit bescheinigt die Umweltbewegung Fridays for Future der Bundesregierung Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Klimakrise. "Von Borkum bis Bayern will die Regierung nach fossilem Gas bohren, sie will Dutzende dreckige Gaskraftwerke bauen", sagte Carla Reemtsma von Fridays for Future der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Diese Regierung ist völlig im Gasrausch."



Am Samstag soll es weltweit in rund 100 Ländern Aktionen für mehr Klimaschutz geben, allein in Deutschland an 70 Orten - darunter in Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Dresden.

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Protestiert wird unter anderem für einen sofortigen Stopp aller neuen Erdgasprojekte hierzulande, etwa auf Borkum in einem Gebiet nahe dem Nationalpark Wattenmeer. Im Demo-Aufruf heißt es: "Während die Klimakrise weltweit Existenzen zerstört, heizt die Bundesregierung sie weiter an." Erdgas sei kein harmloser Energielieferant für den Übergang, sondern ein extrem klimaschädlicher Brandbeschleuniger.

Auch höhere Steuern für Milliardäre gefordert

Unter dem Motto "Draw the Line" wird am Samstag auch dafür demonstriert, Milliardäre und umweltverschmutzende Firmen stärker zu besteuern, um Klimaschutz und eine bessere staatliche Daseinsvorsorge zu finanzieren. Allein in London erwarten die Veranstalter einer Demonstration Zehntausende Teilnehmer.

Reemtsma beklagte, die Regierungskoalition aus Union und SPD wolle Klimaschutz "absägen", statt mit der erfolgreichen Energiewende weiterzumachen. "Geraune über das Ende vom Verbrenner-Aus, die Blockade des EU-Klimaziels, die Sabotage der Energiewende, Milliarden für die Gaslobby: Die Politik dieser Regierung ist ein Ausverkauf unserer Zukunft und Lebensgrundlagen."

Die Regierungskoalition von Union und SPD verfolgt das Ziel, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt zu bauen. Sie sollen im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn Erneuerbare den Strombedarf nicht decken - etwa in "Dunkelflauten", wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Umweltverbände kritisieren, dies liege weit über dem Bedarf. Die Bundesregierung betont, es werde nicht am Ziel gerüttelt, dass Deutschland bis 2045 Klimaneutralität erreichen soll./toz/DP/zb

Quelle: dpa-AFX



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