Tencent: Warum sich der chinesische Tech-Gigant in Europa einkauft

Montag, 23.12.19 15:26
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial
Vergangene Woche Geely, diese Woche Tencent: Zwei chinesische Großkonzerne planen die Expansion nach Europa, wobei es ihnen Deutschland offensichtlich besonders angetan hat. Während der Autobauer Geely seinen Aktienanteil bei Daimler aufstocken will, plant der Technologie-Gigant Tencent Medienberichten zufolge hierzulande ebenfalls Milliardeninvestitionen.

Der 10 Milliarden Dollar China-Kracher
So erklärte Li Shiwei, Europachef von Tencent’s-Cloud-Sparte, in einem Interview man wolle bereits 2020 rund 10 Milliarden Dollar in den europäischen Markt investieren. Rund ein Drittel davon in Deutschland. Das wäre eine deutliche Steigerung gegenüber 2018 - damals lag das Europa-Budget des boerse.de-Aktienbrief-Champions noch bei “nur” 4,8 Milliarden Dollar.

Ziele für Übernahmen und Beteiligungen seien laut Tencent dabei vor allem Unternehmen aus den Bereichen Design, Cloud-Computing, Maschinenbau und autonome Mobilität, was eine konsequente Weiterentwicklung der Wachstumsstrategie des Konzerns entspräche. Bereits in den vergangenen Jahren beteiligte sich Tencent, das weltweit bei mehr als 700 Firmen mitmischt, an europäischen Unternehmen. So unter anderem am schwedischen Musikstreaming-Dienst Spotify. Zu den deutschen Firmen, mit denen der chinesische Konzern schon zusammenarbeitet, zählt auch der Autobauer BMW, mit dem Tencent an einem Datenzentrum für autonom fahrende Autos arbeitet.

Marktbeobachter vermuten, dass Tencent mit seiner Europa-Offensive die Abhängigkeit vom chinesischen Markt und seinem Kerngeschäft verringern und gleichzeitig expandieren will.

Attraktiver europäischer Markt
Ein kluger Schachzug, zumal Chinas größtes Spiele- und Social-Media-Unternehmen im Heimatmarkt mit einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung und neuen, staatlichen Regularien zu kämpfen hat. Zu den Haupteinnahmequellen des Internet-Giganten zählen momentan noch Gaming, das Geschäft mit Online-Werbeanzeigen sowie WeChat - einer äußerst funktions-reichen Chat-App “Made in China”, mit der im Land der Mitte unter anderem Bezahldienstleistungen, Ticketbuchungen oder Terminvereinbarungen möglich sind.

Doch Tencent plant eigenen Aussagen zufolge nun, vor allem das lukrative Cloud-Geschäft voranzutreiben und neue, europäische Kunden zu werben. Zu diesem Zweck hat das chinesische Unternehmen in Frankfurt erst vor Kurzem sein Deutschland-Büro eröffnet. Noch beschäftigt Manager Li in der dortigen Europa-Dependance erst etwa zwanzig Mitarbeiter. In den kommenden Jahren sollen es 3.000 werden, kündigte er an.

Vermutlich werden wir also auch 2020 noch viel von Tencent lesen und es bleibt spannend, ob der boerse.de-Aktienbrief-Champion seine Erfolgsgeschichte fortschreiben wird. Die Kurshistorie stimmt schon mal optimistisch: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre erzielten Champions-Investoren eine mittlere Jahres-Performance von +29 Prozent. Welche weiteren 99 boerse.de-Aktienbrief-Champions ebenfalls auf der Gewinnerseite stehen, lesen Sie in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage,

Ihre Miss boerse.de

Quelle: boerse.de

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