Euwax Trends am Nachmittag: DAX stürzt auf Zweijahrestief - Deutsche Bank besonders unter Druck

Montag, 05.09.11 17:58
LED Tafel an Außenbereich eines Gebäudes
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Es sind die seit Wochen genannten Themen, die auch heute für große Verunsicherung unter den Anlegern sorgten: Rezessionsängste und Euro-Schuldenkrise. Die Sorgen um den Ausfall der USA als Motor der Weltwirtschaft wurden zuletzt durch die Senkung der Wachstumsprognose durch die US-Regierung und die jünsten Daten vom US-Arbeitsmarkt genährt. Die US-Börsen bleiben heute wegen eines Feiertages (Labour Day) geschlossen. Deshalb sind die Umsätze nicht auf dem üblichen Niveau.

Der DAX notierte am Nachmittag bei 5.260 Punkten mit 278 Zählern bzw. 5,0 Prozent im Minus. Zuvor hatte er mit 5.208 Zählern ein neues Jahrstief erreicht.

Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte jetzt aber entschlossen auf eine Erholung des DAX. Es waren wiederum vor allem Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate gefragt. Der Euwax Sentiment Index lag in dieser Phase bei plus 45 Punkten.

Größter Verlierer im DAX ist die Aktie der Deutschen Bank. Der Kurs fiel heute um weitere 8,3 Prozent auf 23,86 Euro. Damit notierte die Aktie auf dem tiefsten Stand seit März 2009. Wegen umstrittener Hypothekengeschäfte wurden gegen die Deutsche Bank in den USA mehrere Klagen eingereicht. Außerdem sollen britische Aufsichtsbehörden wegen Betrugsverdacht ermitteln. Doch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann will sich gegen die Vorwürfe wehren und sucht dabei sogar den Schulterschluss mit Konkurrenten: “Wir müssen uns als Banken überlegen, bei dem Thema enger zusammenzuarbeiten”, sagte Ackermann bei einer Konferenz. Die Deutsche Bank nehme solche Vorwürfe zwar ernst, setze sich aber auch zur Wehr, wenn es gute Gründe dafür gibt. Normalerweise neigen Derivataanleger dazu, in Schwächephasen Calls auf die Deutsche Bank zu kaufen. Dies war heute jedoch kaum der Fall.

Der Goldpreis kletterte unterdessen auf 1.900 US-Dollar pro Feinunze und nähert sich damit dem Allzeithoch bei 1.911 US-Dollar. An der Euwax wurden Short-Zertifikate verkauft und statt dessen Long-Zertifikate erworben. In Euro gerechnet notierte der Euro bereits auf einem neuen Rekordniveau, da die Gemeinschaftswährung heute bis auf 1,4095 US-Dollar nachgab. Somit kostete eine Feinunze Gold am Nachmittag 1.348 Euro.

Quelle: boerse.de