European Sustainable Investment Funds Study 2022: Europa bleibt die
Nach dem Tech-Crash:
Bei diesen Aktien lohnt sich der Einstieg jetzt! treibende Kraft für ein nachhaltiges Finanzwesen | Studie über
nachhaltige Investmentfonds von Morningstar und zeb - powered by ALFI
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Münster (ots) -
- Europa hält 83 % des globalen Nettovermögens nachhaltiger Fonds; mit beinahe 2
Bill. EUR zu Ende 2021 konnte ein Anstieg von 71 % im Vergleich zu 2020
verzeichnet werden
- Nachhaltige Fondsprodukte machen 16 % des gesamten Nettovermögens der in
Europa domizilierten Fonds aus, noch vor den USA und Asien mit nur 1 % bzw. 5
%
- Luxemburg behauptet seine marktführende Position - etwa ein Drittel der von
nachhaltigen Fonds in Europa verwalteten Vermögenswerte ist dort domiziliert
- Aktien sind nach wie vor die wichtigste Anlageklasse mit einem Anteil von 64 %
am Vermögen nachhaltiger Fonds im Vergleich zu 48 % bei konventionellen Fonds
- Asset-Manager haben dadurch einen großen Einfluss auf die ESG-Bemühungen von
Unternehmen
- Nachhaltigkeitsstrategien wie Impact-Fonds sind im Vergleich zu Fonds mit
weniger ehrgeizigen ESG-Zielen weiterhin stark unterrepräsentiert, dennoch
stieg das Vermögen in Impact-Fonds im Jahr 2021 um 50 % im Vergleich zu 2020
- Auf europäischer Ebene wurde etwa 44 % des Nettovermögens von den jeweiligen
Verwaltern als Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds gemäß der Verordnung über
nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten (SFDR) klassifiziert
Europa ist nach wie vor die treibende Kraft für ein nachhaltiges Finanzwesen und
hält 83 % des weltweiten Nettovermögens in nachhaltigen Fonds; so lautet das
Ergebnis der zweiten, jährlich erscheinenden European Sustainable Investment
Funds Study von Morningstar und zeb auf Initiative der Association of the
Luxembourg Fund Industry (ALFI). Die Studie ergab, dass sich das Nettovermögen
in nachhaltigen Fondsprodukten gemäß der von Morningstar verwendeten strengen
Definition von Nachhaltigkeit Ende 2021 auf beinahe 2 Bill. EUR belief, ein
Anstieg von 71 % gegenüber 2020.
Ziel der Studie ist es, eine Momentaufnahme zu liefern, wie Nachhaltigkeitsziele
und die entsprechenden gesetzgeberischen Eingriffe die Fondsbranche in Europa
prägen, sowie die Rolle, die Wettbewerbsfähigkeit und die Positionierung der
verschiedenen Domizile in diesem sich dynamisch verändernden Umfeld zu
analysieren. Es handelt sich hierbei um die zweite Ausgabe einer regelmäßig
durchgeführten Studie, in der auf Basis identischer Methoden die dynamische
Entwicklung und die Trends nachhaltiger Fonds in Europa branchenspezifisch
beobachtet werden.
Marc-André Bechet , stellvertretender Generaldirektor von ALFI, erklärt: "Das
nachhaltige Finanzwesen steht am Scheideweg, und 2022 wird sich zeigen, wohin
die Reise geht. Zwar ist die Asset-Management-Branche ernsthaft bereit, sich den
Herausforderungen des nachhaltigen Finanzwesens zu stellen und der starken
Nachfrage seitens der Privatanleger und der institutionellen Investoren
nachzukommen, doch die Realität sieht so aus, dass die Fonds, die ein oder
mehrere ökologische Ziele verfolgen, bisher nicht wirklich in der Lage waren,
mit ihren Qualitäten zu überzeugen. Die Unternehmen beginnen jedoch jetzt mit
der Berichterstattung über die Anpassung ihrer Aktivitäten an die
Taxonomie-Verordnung, und für diejenigen, die dies noch nicht tun, wird die
Berichterstattung ab 2023 und 2024 verpflichtend. Das ist meiner Meinung nach
ein entscheidender Schritt nach vorn."
Hortense Bioy , Global Director of Sustainability bei Morningstar, stellt fest:
"Seit ihrer Einführung im März 2021 wirkt die SFDR als Katalysator für
Produktentwicklung und Innovation im Bereich der nachhaltigen Fonds in Europa.
Es wird spannend sein zu sehen, wie die Regulierung die Landschaft weiter prägen
wird. Die im August in Kraft tretenden Änderungen der MiFID II, die
Finanzberater verpflichten, die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden zu
berücksichtigen, haben das Potenzial, die Akzeptanz nachhaltiger Anlagen bei
Privatanlegern zu beschleunigen. Trotz aller Bedenken bezüglich Greenwashing
zeigen unsere Daten, dass das Interesse der Anleger an ESG- und nachhaltigen
Strategien weiter zunimmt."
Dr. Carsten Wittrock , Partner bei zeb, ergänzt: "Unsere neue Studie bestätigt
unsere Prognosen aus der vorherigen Ausgabe: Der Wandel der Branche hin zu
Nachhaltigkeit schreitet mit hoher Geschwindigkeit voran, trotz eines Umfelds,
das von einer beispiellosen geopolitischen und regulatorischen Dynamik geprägt
ist. Auch wenn das volle Potenzial der Fondsbranche zur Unterstützung des
dringend notwendigen Transformationsprozesses der Volkswirtschaften hin zu mehr
Nachhaltigkeit noch lange nicht ausgeschöpft ist, kann man davon ausgehen, dass
sich die aufgezeigten Trends fortsetzen werden - ungeachtet der kritischen
Debatte über die Rolle und den Umgang einzelner Asset-Manager mit dem Thema
Nachhaltigkeit, der andauernden Notwendigkeit zur Klärung von
Nachhaltigkeitsfaktoren und deren angemessener Umsetzung sowie der jüngsten
Rückschläge bei der Bewältigung des Klimawandels aufgrund des tragischen
Konflikts in der Ukraine und dessen drastischer Folgen nicht nur für die
Menschen, sondern auch für die Weltwirtschaft.
Weitere Themen und Ergebnisse der Studie:
- Aktien sind nach wie vor die wichtigste Anlageklasse nachhaltiger Fonds in
allen europäischen Domizilen und machen mehr als 60 % der in Fonds verwalteten
nachhaltigen Vermögenswerte aus, gefolgt von festverzinslichen Anlagen (20 %)
und Allocation-Fonds (15 %) zu Ende 2021. Dies weicht deutlich von den
konventionellen Fonds ab, wo sich der Anteil an Aktienfonds auf nur 48 % des
Nettovermögens beläuft. Dieser Unterschied bei den nachhaltigen Fonds ist
wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Aktien mehr Möglichkeiten bieten,
das Verhalten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele zu
beeinflussen.
- Nachhaltige passive Strategien sind weiterhin beliebt - Ende 2021 machten sie
rund 27 % des Nettovermögens der europäischen nachhaltigen Fonds aus und lagen
damit über den 21 % im konventionellen Bereich. Dem steht ein passives
Nettovermögen von rund 139 Mrd. EUR im Jahr 2019 gegenüber - ein Anstieg von
fast 280 % im Vergleich zu nur rund 25 % im konventionellen Fondsbereich im
selben Zeitraum. Das passive Management scheint einen Wandel von
traditionellen, Plain-Vanilla-Ansätzen hin zu Nachhaltigkeit zu vollziehen.
- Ein Markt, der dauerhaft von großen Playern beherrscht wird - die ohnehin hohe
Konzentration im Asset-Management wird im Segment der nachhaltigen Fonds sogar
noch übertroffen. Im Durchschnitt wurden 51 % des Nettovermögens in
nachhaltigen aktiven Fonds in Europa in Fonds investiert, die von den 20
größten Anbietern aufgelegt wurden. Bei konventionellen Fonds liegt der Anteil
bei nur etwa 43 %. Hinsichtlich der einzelnen Fonds-Hubs positionieren sich
die führenden Fondsanbieter insbesondere in Luxemburg und in Irland. Die fünf
größten Asset-Manager decken rund 32 % des Nettovermögens der in Luxemburg
domizilierten nachhaltigen Fonds ab.
- Den Rückstand aufholen - Hürden in den USA und Asien: Trotz des großen
Interesses an Nachhaltigkeit in den USA haben Investoren, Aktionäre sowie die
Aufsichtsbehörde sicherlich auch aufgrund der Entscheidung der vorherigen
US-Regierung, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, das Thema
Nachhaltigkeit ganz nach unten auf die Tagesordnung gesetzt. Präsident Bidens
Unterzeichnung des Wiedereintritts in das Klimaabkommen im Jahr 2021 ist ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen globalen Ziel, wenngleich
die USA in ihrem Wettlauf in Richtung Net-Zero durch die vorangegangene
Streckenabweichung möglicherweise erheblich in Rückstand geraten sind. In
Asien hingegen fehlt ein ESG-Rahmen auf der Grundlage von Klassifizierungen
oder Offenlegungen, der eine Standardisierung und ein Benchmarking in den
Märkten ermöglicht.
Die schnell wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Anlageformen seitens der
Gesellschaft und der Asset-Management-Branche, wird, gefördert durch die
voranschreitende Regulierung, unzweifelhaft zu einer weiteren Steigerung des
Marktanteils nachhaltiger Fonds führen. Langfristig werden nachhaltige Fonds
eher die Regel als die Ausnahme sein.
Weitere Details sowie umfangreiches Zahlenmaterial zur European Sustainable
Investment Funds Study2022 sind abrufbar unter European Sustainable Investment
Funds Study 2022 | zeb (zeb-consulting.com)
(https://zeb-consulting.com/de-DE/node/5253) .
Als führende Strategie-, Management- und IT-Beratung bietet zeb seit 1992
Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich
Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt,
Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Dazu kommen 11 weitere,
internationale Standorte. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und
Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre
aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als
"Bester Berater" der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.
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Quelle: dpa-AFX