Technische Indikatoren
Wie der „RSI“ ist auch der klassische Stochastik-Indikator Gegenstand diverser Verbesserungsbemühungen. Der „Double Smoothed Stochastics“ stammt von William Blau und wurde 1991 veröffentlicht. Er geht aus dem Stochastik-Indikator (in der meist verwendeten Slow-Variante) hervor, indem die lineare Glättung durch eine doppelte exponentielle Glättung ersetzt wird.
Wie beim Stochastik ist Grundlage des „DSS“ die relative Lage des Close in der n-Perioden-Range, also das Verhältnis von Close-Low-Abstand zu Range. Abweichend vom Stochastik werden Zähler und Nenner des Verhältnisses unabhängig voneinander geglättet, bevor sie verrechnet werden. Für das Ergebnis macht dies allerdings keinen signifikanten Unterschied.
DSS = 100* EMAy(EMAx( C - Ln )) / EMAy(EMAx( Hn – Ln ))
Slow-Variante
DSSslow = EMAz (DSS)
wobei
n = Periodenzahl für die Range
x,y = Periodenzahlen der Doppelglättung
z = Periodenzahl der Slow-Glättung
n = 5
x = 7
y = 3
z = 3
(Die Reihenfolge der Glättungen ist bei doppelten GD-Anwendungen übrigens unerheblich, denn es gilt:
EMAy(EMAx(X)) = EMAx(EMAy(X)). Dieser Zusammenhang besteht auch bei anderen GD-Formen wie linearem, gewichtetem oder triangularem GD, nicht aber bei variablen Durchschnitten.)
Die Basisaussage des „DSS“ ist identisch mit der des Stochastik: Notieren die Schlusskurse häufig hintereinander in der Nähe des High, steigt der „DSS“ und es wird mit Erreichen der oberen Extremzone eine Überkauftsituation angezeigt, notieren sie häufig in der Nähe des Low, fällt der „DSS“ und es wird mit Erreichen der unteren Extremzone eine Überverkauftsituation angezeigt. Blau stellt heraus, dass die Signaleigenschaften des Stochastik wesentlich auf seiner Glättung beruhen, da mit dieser bestimmt wird, was als „häufig“ aufzufassen ist. Um die Signale des Indikators eindeutiger und weniger wankelmütig werden zu lassen, galt Blaus Interesse der Verstärkung der Glättung.
Gewöhnlich vergrößert man die Glättungswirkung eines gleitenden Durchschnitts durch die Erhöhung seiner Periodenzahl. Dies hat zum Nachteil, dass auch das zeitliche Nachlaufen der geglätteten Kurve verstärkt wird, und sich die Signale entsprechend verzögern. Die Anwendung einer doppelten Glättung entspricht in etwa einer einfachen Glättung über einem Zeitraum, der gleich der Summe der Periodenzahlen der beiden GDs ist. Dabei wird das Gewicht der mittleren Werte des Betrachtungszeitraums hervorgehoben und die Kurve ist erkennbar glatter als die eines entsprechend verlängerten einfachen GDs (vgl. dazu auch „Triangularer Gleitender Durchschnitt“).
Signale lassen sich beim „DSS“ über Extremzonen (30/70 bis 20/80), Mittelpunktsliniendurchbrüche oder über Kreuzungen mit dem eigenen GD (3) erzeugen (vgl. „Stochastik“).
Quelle:
Thomas Müller,
TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN
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