HOUSTON (dpa-AFX) - Die jüngsten Drohnenangriffe der Ukraine auf Anlagen der russischen Ölindustrie dürften laut einem Branchenexperten Raffinierungskapazitäten im Umfang von täglich 600 000 ...weiterlesen
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Eine „brummende“ Konjunktur ist gewöhnlich Ausdruck einer wachsenden und gut funktionierenden Wirtschaft mit niedrigen Arbeitslosenraten. Dies hat in der Regel auch positive Auswirkungen auf die Börsenentwicklung zur Folge. Denn geht es der Wirtschaft gut, steigen auch die Kurse von Aktien, die einen festgelegten Anteil am Produktivvermögen eines Unternehmens verbriefen. Der Anleger ist hier quasi selbst als Mit-Unternehmer an der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung und damit an der langfristigen Schaffung von Wohlstand und Reichtum beteiligt. Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, laufen die Aktienkurse der tatsächlichen Entwicklung in der Realwirtschaft aber meist etwa ein halbes Jahr voraus. Wie die Börse bewegt sich dabei auch die Konjunktur in verschiedenen Zyklen und muss von Zeit zu Zeit auch einmal „ausatmen“. Konjunktur-Indikatoren versuchen deshalb ähnlich wie die Sentiment- Barometer am Aktienmarkt bereits frühzeitig die Stimmung in der Wirtschaft zu messen.
Ganz allgemein wird mit Konjunktur die geschäftliche bzw. wirtschaftliche Lage eines Landes oder einer Branche bezeichnet, wobei Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu Veränderungen der Kapazitätsauslastung im Zeitablauf führen. Da diese Auf- und Ab-Bewegungen in Abhängigkeit von der Entwicklung wirtschaftlicher Größen wie der Beschäftigung, der Zinsen oder Preise in mehr oder weniger starken Wellen verlaufen, wird auch von einem Konjunkturzyklus gesprochen. Dieser dauert in der Regel einige Jahre. Daneben lassen sich je nach der zeitlichen Betrachtungsweise aber auch saisonale Zyklen von nur wenigen Monaten sowie langfristige, strukturell bedingte Schwankungen von mehreren Jahrzehnten unterscheiden.
Ein Konjunkturzyklus besteht idealtypisch aus vier Phasen. Er beginnt ausgehend vom unteren Wendepunkt mit der Aufschwung- bzw. Expansionsphase, die bis zur Erreichung des oberen Scheitelpunktes in eine Boomphase (Hochkonjunktur) übergeht. Ist der höchste Auslastungsgrad erreicht, folgt im Zuge einer rückläufigen Konjunktur (Rezession) der Abschwung, der schließlich in einer Phase der Depression wieder am unteren Wendepunkt endet. Um den unerwünschten Folgen einer Wirtschaftsverlangsamung entgegenzuwirken, sind Politik und Zentralbanken gerade in den zurückliegenden Jahren vermehrt dazu übergegangen, mit expansiven Maßnahmen wie Steuererleichterungen oder Zinssenkungen Liquidität bereitzustellen und damit die Nachfrage anzukurbeln. Dabei hat die beispiellose Geldflut seitens der Notenbanken insbesondere seit der Finanzkrise 2008 zu einer Situation historischer Niedrigzinsen geführt, die nicht beliebig vermehrbare Sachwerte wie Aktien als Vermögensanlage quasi alternativlos macht.
In welcher Phase eines Auf- oder Abschwungs sich eine Volkswirtschaft befindet, lässt sich aus verschiedenen Konjunktur-Indikatoren ableiten, von denen in Deutschland rund ein Dutzend regelmäßig veröffentlicht werden. Diese können entweder auf klar nachweisbaren Zahlen und Fakten oder auf der eher subjektiven Einschätzung bestimmter Marktteilnehmer basieren, wobei hier auch von „weichen“ Konjunktur-Faktoren die Rede ist. Dabei wird nach ihrer zeitlichen Bedeutung grundsätzlich zwischen vorauslaufenden bzw. Frühindikatoren, gleichlaufenden oder Präsenzindikatoren und nachlaufenden bzw. Spätindikatoren unterschieden.