Eine erfolgreiche Verwaltung von Vermögen erfordert eine durchdachte Strategie und einen strukturierten Anlageprozess. Während institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionsfonds oder Stiftungen auf systematische Investmentprozesse setzen, lassen sich viele private Anleger häufig von Emotionen oder kurzfristigen Marktbewegungen leiten. Dies führt nicht selten zu klassischen Anlagefehlern, die sich negativ auf die Rendite auswirken.
Eine professionelle Vermögensverwaltung sollte nicht nur regelbasiert erfolgen, sondern auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen basieren. In dieser Artikelserie werden wesentliche Prinzipien der Vermögensverwaltung beleuchtet – von der strategischen und taktischen Asset Allocation bis hin zur Fehlervermeidung im Portfolio. Ziel ist es, Einblicke in die Struktur institutioneller Anlagestrategien zu geben und aufzuzeigen, wie Privatanleger von diesen Methoden profitieren können:
Bei größeren Kursrückgängen – oder gar Crashs – besteht die erfolgversprechendste Strategie oft darin, Ruhe zu bewahren oder die Rücksetzer gezielt für günstige Nachkäufe zu nutzen. So trivial sich die Situation im Nachgang meistens präsentiert, so schwierig ist sie in den Momenten, in denen es zu den großen Kursverlusten kommt. In solchen Momenten stellen sich Anleger oft die Frage: Sollte man noch schnell mit überschaubaren Verlusten verkaufen, um einem längeren Crash zu entgehen, oder einfach ruhig bleiben und abwarten, bis sich die Märkte wieder stabilisieren?
Glücklich schätzen können sich in solchen Situationen jene Anleger, die einen Vermögensverwalter ihres Vertrauens mit der Verwaltung ihres Vermögens betraut haben, der letztendlich dann auch in solchen kritischen Marktphasen die Anlageentscheidungen eigenverantwortlich treffen muss. Es versteht sich von selbst, dass eine solche Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung nur dann funktionieren kann, wenn der Anleger vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten seines Vermögensverwalters hat [Anmerkung: die Analyse und Optimierung solcher Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen ist in den Wirtschaftswissenschaften Gegenstand der sogenannten „Principal-Agent-Theory“].
Schon unmittelbar nach der Einführung ihrer ersten Investmentfonds erhielt die boerse.de-Vermögensverwaltung Anfragen bezüglich einer individuellen Vermögensverwaltung auf Einzelkontenbasis. Den beiden Supervisors Prof. Dr. Hubert Dichtl und Thomas Müller war von Anfang an klar, dass für sie nur eine Vermögensverwaltung Sinn macht, die sich mit einer völlig neuen Anlagestrategie klar von den bereits bestehenden Modellen am Markt abhebt.
In diesem Zusammenhang zeigten einige Anleger vertrauensvoll ihre von einem „professionellen“ Vermögensverwalter verwalteten Depots. Dabei wurde nicht erwartet, dass auch in diesen grundlegende „handwerkliche Fehler“ nachweisbar waren, die eher bei Investment-Laien vermutet worden wären. Eine professionell aufgestellte Vermögensverwaltung sollte von Anfang an so konzipiert sein, dass solche Probleme vermieden werden.
Prof. Dr. Dichtl, dessen praktische „Investmentwurzeln“ in der institutionellen Kapitalanlage liegen, bringt in diesem Bereich fundierte Erfahrung mit. Institutionelle Kapitalanlagen umfassen die Investment-Aktivitäten von Organisationen wie berufsständischen Versorgungswerken (z. B. Ärztekammern oder Rechtsanwaltskammern), Versicherungen, Industrieunternehmen und Bausparkassen. Diese Institutionen verwalten nahezu ausschließlich sehr hohe Anlagebeträge, was ein tiefgreifendes Verständnis für Marktmechanismen und professionelle Strategien erfordert.
Auch wenn die verschiedenen institutionellen Anleger unterschiedliche Aufgaben und Ziele verfolgen, so ist die Grundstruktur ihres Anlageprozesses im Wesentlichen fast immer identisch. Fast alle institutionellen Anlageprozesse folgen einer hierarchisch aufgebauten dreistufigen Struktur, deren wesentliche Bausteine die „Strategische Asset Allocation“, die „Taktische Asset Allocation“ und die „Auswahl von Einzeltiteln“ darstellen.
Es bestand von Anfang an Einigkeit darüber, dass die Vermögensverwaltung für Privatanleger, „myChampionsPREMIUM“, nach denselben Prinzipien strukturiert werden sollte. Wie der Name bereits vermuten lässt, stehen auch bei dieser Einzelkontenverwaltung der boerse.de Vermögensverwaltung, ebenso wie bei allen anderen Finanzprodukten des Unternehmens, Champions-Aktien im Mittelpunkt.
Wie aus der Bezeichnung der ersten Prozessstufe bereits ersichtlich ist, handelt es sich hierbei um die langfristige, strategische Ausrichtung der Kapitalanlage. Konkret geht es dabei um die Auswahl und Gewichtung der wesentlichen Assetklassen (z.B. Aktien, festverzinsliche Anlagen, Gold), in die investiert werden soll. Maßgeblich hierfür sind im Kern die Anlageziele des Investors, wie z.B. Gesamtvermögenssituation des Anlegers, seine Risikotragfähigkeit, sein Anlagehorizont etc.
Im Rahmen der Strategischen Asset Allocation wird jedoch das kurz- und mittelfristige Marktverhalten nicht berücksichtigt. So gibt es Marktphasen, in denen Aktienmärkte deutlich steigen und natürlich auch solche, in denen sie fallen. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, „taktisch“ von der Strategischen Asset Allocation abzuweichen. In einer positiven Aktienmarktphase liegt es nahe, die Aktienquote temporär höher zu setzen als die strategisch vorgesehene und in einer kritischen Marktphase entsprechend niedriger. Bei der „Krisenschutz-Assetklasse“ Gold würde sich ein rational handelnder Anleger natürlich genau anders herum taktisch positionieren. Diese temporären Umschichtungen sind Gegenstand der zweiten Prozessstufe, der sogenannten „Taktischen Asset Allocation“.
Erst in der dritten und somit letzten Prozessstufe werden die einzelnen Titel selektiert, in die dann konkret investiert wird.
In diesem hierarchisch aufgebauten Anlageprozess ist berücksichtigt, dass es sich bei der Strategischen Asset Allocation um die wichtigste Entscheidung bezüglich der zukünftigen Performance handelt. Dies wurde im Rahmen diverser wissenschaftlicher Studien nachgewiesen (siehe z.B. Ibbotson und Kaplan: „Does Asset Allocation Policy Explain 40, 90, or 100 Percent of Performance?“, erschienen 2000 im Financial Analysts Journal).
Viele Vermögensverwaltungen gehen zumeist anders vor. Dort fokussiert sich der Vermögensverwalter ausschließlich auf die Auswahl von einzelnen erfolgversprechenden Aktien, wobei sich die Asset Allocation dann mehr oder weniger implizit als Zufallsprodukt ergibt. Wie nachfolgend noch gezeigt wird, resultieren hieraus zahlreiche handwerkliche Fehler, die sich problemlos vermeiden lassen.
Mit myChampionsPREMIUM erhalten Privatanleger Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung, die sich an den bewährten Standards institutioneller Anleger orientiert. Die myChampionsPREMIUM-Vermögensverwaltung kann bei einem Anlagevolumen ab 500.000 Euro bei der boerse.de Vermögensverwaltung in Anspruch genommen werden.
Die Einzelkontenverwaltung ist in dem kostenlos und völlig unverbindlich erhältlichen White Paper mit dem Titel „myChampionsPREMIUM: Die Vermögensverwaltung nach institutionellen Standards“ transparent dargestellt.
Wir haben Ihnen die Grundstruktur der Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM nun kurz vorgestellt. Diese besteht – analog zur Vorgehensweise von professionellen institutionellen Anlegern – aus einem dreistufigen, hierarchisch aufgebauten Prozess:
Auf der ersten Stufe wird die sogenannte Strategische Asset Allocation festgelegt. Wie im Namen schon zum Ausdruck kommt, handelt es sich hierbei um die langfristige, strategische Aufteilung des Anlagebetrags auf die zentralen Assetklassen, wie z.B. Aktien, Festverzinsliche Wertpapiere, Gold etc. Entscheidend sind hierbei die Risikoeinstellung des Anlegers, sein Anlagehorizont, mögliche zukünftige Auszahlungswünsche usw.
Nicht berücksichtigt werden auf dieser ersten Stufe hingegen die kurz- bzw. mittelfristigen Marktschwankungen. So kann es in einem schwierigen Aktienjahr für Anleger zum Beispiel sinnvoll sein, die Aktienquote gegenüber der langfristigen, strategischen Zielquote etwas zu reduzieren, um so Risiko rauszunehmen. Alternativ kann eine schwierige Marktphase auch als günstige Kauf-Chance wahrgenommen werden, sofern noch frei disponibles Kapital zur Verfügung steht. All diese Überlegungen sind Gegenstand der sogenannten Taktischen Asset Allocation, die auf der zweiten Prozessstufe angesiedelt ist und die der Strategischen Asset Allocation unmittelbar nachfolgt.
Die Frage, ob fallende Kurse für Nachkäufe oder aber für eine temporäre Reduktion der Aktienquote genutzt werden sollen, ist wesentlich vom Anlagehorizont abhängig. Für einen jungen Investor, der in aller Regel noch viele Jahre bzw. Jahrzehnte als Kapitalanleger vor sich hat, ist eine Nachkaufstrategie sicherlich sinnvoll, sofern freie Mittel für Nachkäufe zur Verfügung stehen.
Für einen älteren Anleger mit einem überschaubaren Anlagehorizont dürfte es hingegen sinnvoller sein, rechtzeitig die Aktienquote zu reduzieren, um das Verlustpotenzial zu begrenzen. Denn die Gefahr besteht hier darin, dass es bei einem massiven Kursverfall (z.B. in einer Crash-Phase) oft viele Jahre dauern kann, bis die Kursverluste wieder aufgeholt sind.
In der nachfolgenden Abbildung ist der sogenannte „Underwater-Chart“ des MSCI World Index Net Return (notiert in Euro) im Zeitraum vom 31.12.1999 bis Ende Dezember 2024 dargestellt, der die Verlustphasen einer Anlage zeigt.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, befand sich ein Anleger, der Anfang 2000 in den MSCI World Index investiert hatte, nahezu 14 Jahre ununterbrochen in der Verlustzone! So waren die Kurverluste resultierend aus dem Platzen der Dotcom-Bubble (2000-2002) noch nicht aufgeholt, bis es abermals zu heftigen Kurskorrekturen, ausgelöst durch die Finanzmarktkrise (2008), kam. Erst Ende 2013 hatte ein Anleger (der Anfang 2000 in den MSCI World Index investierte) alle Verluste wieder aufgeholt. Und dabei muss noch berücksichtigt werden, dass es sich beim MSCI World Index um eine breit diversifizierte Anlage mit rund 1400 Titeln aus 23 Ländern handelt [Anmerkung: MSCI World Factsheet Januar 2025].
Vermögensverwaltungen ab einer Mindestanlagesumme von 500.000 Euro, wie z.B. die myChampionsPREMIUM-Strategie, werden überwiegend von älteren Anlegern in Anspruch genommen, die ihr im Laufe ihres Lebens erarbeitetes Vermögen solide und möglichst konservativ anlegen möchten. Das Thema „bestmöglicher Kapitalschutz“ spielt hier eine zentrale Rolle. Solche Anleger erwarten von ihrer Vermögensverwaltung, dass in schwierigen Aktienmarktphasen die Aktienquote zugunsten schwankungsärmerer Anlagen (wie z.B. Cash oder kurzlaufenden Anleihen) deutlich reduziert wird. Darüber hinaus sollte in solchen Marktphasen der Schwerpunkt in der Aktienanlage auch auf Defensiv-Werten liegen.
Und genau so erfolgt auch die taktische Asset-Allocation-Steuerung bei der Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht das Prinzip.
Im Rahmen der der Taktischen Asset Allocation wird zwischen einem Normal- und einem Krisen-Szenario unterschieden. Das Normal-Szenario ist gekennzeichnet von steigenden oder auch seitwärts gerichteten Aktienmarktbewegungen. In diesem Fall wird genau das Strategie-Portfolio gehalten, das im Rahmen der Strategischen Asset Allocation für den Anleger als optimal identifiziert wurde. Das Strategie-Portfolio weist eine hohe Aktienquote auf, wobei hierbei auch offensive Titel einen entsprechend hohen Anteil einnehmen. Während Gold mit einem strategisch sinnvollen Anteil vertreten ist, liegt der Anteil von Cash bzw. kurzlaufenden Renten bei null.
Wechselt der Aktienmarkt vom Normal-Szenario in ein Krisen-Szenario (das durch einen signifikanten Abwärtstrend am Aktienmarkt gekennzeichnet ist), dann wird das Strategie-Portfolio temporär in das Krisen-Portfolio umgeschichtet. In diesem Krisen-Portfolio wird die Aktienquote deutlich reduziert, die Goldquote erhöht und auch eine Position im Geldmarkt (bzw. kurzlaufenden, sicheren Anleihen) gehalten. Darüber hinaus wird das Aktienportfolio von einer offensiven Ausrichtung hin zu einer defensiven umstrukturiert. Das Krisen-Portfolio wird dann so lange gehalten, bis ein positiver Trendwechsel am Aktienmarkt erkennbar ist und eine Umschichtung zum ursprünglichen Strategie-Portfolio erfolgt.
Was auf den ersten Blick sehr einfach aussieht, hat in der praktischen Umsetzung einen zentralen Haken. Es muss auf täglicher Basis entschieden werden, in welchem Marktszenario (Normal- oder Krisen-Szenario) wir uns gerade befinden. Diese Aufgabe wird bei myChampionsPREMIUM mithilfe des speziell entwickelten boerse.de-Markphasen-Barometers gelöst, das wir Ihnen nachfolgend vorstellen möchten.
Die vorangehend beschriebene Portfoliosteuerung ist Gegenstand der sogenannten „Taktischen Asset Allocation“, der zweiten Stufe des insgesamt dreistufigen Prozesses. Was sich so einfach und intuitiv anhört, ist in der praktischen Umsetzung mit einer zentralen Schwierigkeit verbunden. So muss zu jedem Zeitpunkt entschieden werden, ob sich der Markt gerade in einem Normal-Szenario oder in einem Krisen-Szenario befindet. Sobald die internationalen Aktienmärkte etwas stärker an Wert verlieren, stellt sich die Frage, ob es zeitnah wieder zu einer Aufwärtskorrektur kommt oder ob damit ein möglicherweise länger anhaltendes Krisen-Szenario eingeleitet wird.
Zur Bewältigung dieser durchaus anspruchsvollen Aufgabenstellung wurde im boerse.de Institut ein wissenschaftlich fundierter Marktindikator entwickelt und umfassend hinsichtlich seiner Robustheit getestet. Das sogenannte boerse.de-Marktphasen-Barometer wertet tagesbasiert das Trendverhalten des internationalen Aktienmarktes aus und liefert rein regegebunden ein 0/1-Signal, das entweder ein Normal-Szenario (Signalwert 1) oder ein Krisen-Szenario (Signalwert 0) anzeigt.
In der nachfolgenden Abbildung ist die Funktionsweise des boerse.de-Marktphasen-Barometers während des Covid-19-Crashs dargestellt.
Die blaue Linie zeigt die Wertentwicklung des MSCI World Preisindex notiert in US-Dollar, dessen Skala am linken Rand der Grafik abgebildet ist. Dieser Index dient als Maßstab für die Entwicklung des internationalen Aktienmarktes. Indem auf den Preisindex zurückgegriffen wird, werden Dividendenerträge bewusst vernachlässigt und ausschließlich die durch Käufe und Verkäufe induzierten Kursbewegungen ausgewertet. Da der Dollar sicherlich die bedeutendste Währung für die internationalen Aktienmärkte darstellt, wird er in unserer Analyse explizit als Referenzwährung für den MSCI World Index gewählt, wodurch Verzerrungen durch Wechselkurseffekte vermieden werden (z.B. ausgelöst durch eine Umrechnung von US-Dollar in Euro).
Der Status des boerse.de-Marktphasen-Barometers wird durch die rote Line angezeigt, dessen Skala am rechten Rand der Grafik abgetragen wird (Wert von null oder eins). Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, wird im letzten Monat 2019 sowie in den ersten beiden Monaten im Jahr 2020 ein Wert von eins ausgewiesen, was auf ein Normal-Szenario hinweist. Anfang März wechselte das boerse.de-Marktphasen-Barometer in das Krisen-Szenario, womit das Strategie-Portfolio auch in das konservative Krisen-Portfolio umgeschichtet wurde.
Wie die Abbildung ebenfalls zeigt, war der Anleger über weite Strecken des Covid-19-Einbruchs im konservativen Krisen-Portfolio positioniert. Anschließend hat es einige Zeit gebraucht (bis Anfang Juni), bis wieder der Wechsel ins Normal-Szenario (und somit die Umschichtung ins Strategie-Portfolio) erfolgte. Die Abbildung zeigt, dass das Marktphasen-Barometer immer auf die Herauskristallisierung eines Trends – entweder nach oben oder nach unten – angewiesen ist, womit es konstruktionsbedingt nie den „perfekten“ Ein- oder Ausstiegszeitpunkt erwischen kann, was aber in der Realität sowieso schlichtweg unmöglich ist.
In der nachfolgenden Abbildung ist das Verhalten des Marktphasen-Barometers während des Ukraine-Einbruchs dargestellt, der von stark steigenden Zinsen aufgrund eines massiven Inflationsanstiegs begleitet wurde.
Auch aus dieser Grafik ist erkennbar, dass das Marktphasen-Barometer nach einem kurzen Kursrückgang im MSCI World (Ende Januar 2021) vom Normal-Szenario in das Krisen-Szenario gewechselt ist, womit der Anleger in der schwierigsten Marktphase im konservativen Stress-Portfolio allokiert war. Erst nach der Identifizierung eines deutlichen Aufwärtstrends (Mitte Januar 2023) wurde wieder in das Normal-Szenario – und somit ins Strategie-Portfolio – gewechselt.
Die beiden Abbildungen zeigen, dass das boerse.de-Marktphasen-Barometer tendenziell sehr gut funktioniert, aber definitiv keine „perfekte“ Prognose ermöglich, die es leider sowieso nicht gib.
Die beiden vorangehenden Abbildungen veranschaulichen die Funktionsweise des boerse.de-Marktphasen-Barometers anhand des Covid-19-Crashs und des Ukraine-Einbruchs. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, gab es aber in den vergangenen 25 Jahren noch diverse weitere Aktienmarkteinbrüche.
Der größte Aktienmarkt-Crash mit -55% ging mit der Finanzkrise einher, gefolgt vom Dotcom-Crash mit -48%.
Mit dem Marktphasen-Barometer gibt es in der Einzelkontenverwaltung myChampionsPREMIUM eine Möglichkeit, um mit diesen Krisen-Szenarien unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse umzugehen.
In dem kostenlos und völlig unverbindlich erhältlichen White Paper „myChampionsPREMIUM: Die Vermögensverwaltung nach institutionellen Standards“ ist die genaue Funktionsweise des boerse.de-Marktphasen-Barometers in allen oben dargestellten Crash-Phasen transparent dargestellt.
In der dritten und letzten Prozessstufe geht es nun darum, die konkreten Investments zu tätigen. Den Anlageschwerpunkt der myChampionsPREMIUM-Vermögensverwaltung bilden Champions-Aktien, also Qualitätswerte. Wie diverse wissenschaftliche Studien zeigen, ist die Fokussierung auf Qualitätsaktien bereits ein erster effektiver Schritt zur Risikoreduktion [Anmerkung: Siehe hierzu beispielsweise die Studien Asness / Frazzini / Pedersen (2019): Quality minus junk, erschienen im Review of Accounting Studies oder auch Harvey et al. (2019): The Best of Strategies for the Worst of Times: Can Portfolios Be Crisis Proofed?, erschienen im Journal of Portfolio Management].
Einen weiteren Schritt stellt dann eine breite Diversifikation dar, die erreicht wird, indem möglichst unterschiedliche Aktien miteinander in einem Depot kombiniert werden. Hierzu werden bei myChampionsPREMIUM bewusst Quality-Aktien aus den Kategorien „ausgewogen“, „konservativ“, „trendoptimiert“ und „dynamisch“ miteinander kombiniert.
Während ein Investment in eine Vielzahl an Aktien aus den unterschiedlichsten Kategorien unter dem Aspekt „breite Diversifikation“ positiv zu sehen ist, so ist damit doch ein Problem verbunden. Wie oben erläutert, wird beim Übergang von einem Normal-Szenario in ein Krisen-Szenario die Portfoliostruktur angepasst. Konkret wird zum einen die Aktienquote reduziert und zum anderen die defensiveren Segmente „ausgewogen“ und „konservativ“ zulasten der Kategorien „trendoptimiert“ und „dynamisch“ aufgestockt. Bei einer hohen Anzahl an Einzeltiteln würde damit eine enorm hohe Anzahl an Umschichtungen einhergehen, was natürlich auch entsprechend hohe Transaktionskosten verursacht.
Um dieses Problem zu umgehen, werden bei myChampionsPREMIUM die verschiedenen Segmente an Qualitätsaktien mithilfe der vier boerse.de-Fonds abgebildet. Die folgende Grafik veranschaulicht diesen Sachverhalt:
Jedem der vier Quality-Aktien-Segmente lässt sich also ein passender boerse.de-Fonds zuordnen. Werden bei einem Szenarien-Wechsel Umschichtungen vorgenommen, dann müssen lediglich bei diesen vier Fonds Käufe bzw. Verkäufe getätigt werden. Auf diese Weise lassen sich die beiden Vorteile „breite Diversifikation“ und „effizienter, kostengünstiger Handel“ gleichzeitig realisieren.
Für den Anleger ergibt sich hierbei noch ein weiterer zentraler Vorteil. Da die Vergütung der boerse.de Vermögensverwaltung schon auf Fondsebene erfolgt, ist die myChampionsPREMIUM-Anlagestrategie (natürlich inklusive der Taktischen Asset-Allocation-Steuerung mithilfe des Marktphasen-Barometers) mit keinen weiteren Management-Gebühren verbunden. Es fallen lediglich die banküblichen Depot- und Transaktionskosten an, wobei letztere aufgrund der beschriebenen Vorgehensweise sehr moderat ausfallen sollten.
Die hier beschriebene konkrete Umsetzung der Ziel-Portfoliostruktur im realen Depot kann, ebenso wie alle weiteren Features der regelbasierten myChampionsPREMIUM-Vermögensverwaltung“, umfassend in dem kostenlos verfügbaren White Paper „myChampionsPREMIUM: Die Vermögensverwaltung nach institutionellen Standards“ nachgelesen werden.
Ein zentraler Grund für die Einführung der Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM war die Beobachtung, dass selbst in Portfolios, die von „professionellen“ Vermögensverwaltern betreut werden, klassische Anlagefehler auftreten – und weiterhin bestehen. Dabei werden externe Portfolioverwalter gerade deshalb beauftragt, um kostspielige Fehlentscheidungen zu vermeiden. Die von unseren Kunden offengelegten Depots zeigen jedoch, dass dies häufig nicht der Fall ist.
Nachfolgend möchten wir Ihnen jene fünf Anlagefehler präsentieren, die wir immer wieder beobachten. Das Ziel besteht darin, sich diese Fehler zu vergegenwärtigen und aus ihnen zu lernen.
Ein typisches Beispiel für dieses Phänomen ist die BioNTech-Aktie. Dieser Wert wurde häufig von Anlegern im Rahmen des großen Hypes ins Depot mitaufgenommen, wobei der Kauf schon zu spät erfolgte, die Aktie sich also bereits im Abwärtstrend befand. Da die finale Realisierung von Verlusten Investoren immer unangenehm ist, verbleiben solche Titel häufig viel zu lange im Portfolio, wobei sich der Wertverlust oftmals noch fortsetzt [Anmerkung: Dieses Phänomen wird in der wissenschaftlichen Literatur unter dem Begriff „Dispositionseffekt“ diskutiert. Siehe hierzu Shefrin / Statman (1985): The Disposition to Sell Winners Too Early and Ride Losers Too Long: Theory and Evidence, erschienen im Journal of Finance].
Ein möglichst zügiger Verkauf ist hier in aller Regel die beste Lösung. Also „besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“.
Thomas Müller bezeichnet solche Aktien im Rahmen seines Vortrags auf den Rosenheimer Investorenabenden plakativ als „Depotbremser“ bzw. „Kapitalvernichter“. Hierunter befinden sich häufig klassische Zyklenwerte, also Aktien von Unternehmen, die ein stark zyklisches Geschäft aufweisen (wie z.B. Aktien aus der Automobilbranche). Eine umfassende Liste mit solchen Aktien ist auch im „Leitfaden für Ihr Vermögen“ enthalten. Und an der Überschrift des relevanten Abschnitts „Finger weg von diesen bekannten Namen!“ können Sie auch genau erkennen, wie Sie mit solchen Aktien umgehen sollten.
Als typische Beispiele lassen sich hier exemplarisch Clean-Energy-ETFs, Künstliche-Intelligenz-ETFs oder auch Cyber-Security-ETFs anführen. Solche Anlagen müssen nicht per se schlecht sein. Entscheidend ist, ob sie zum Rendite-Risiko-Profil des Anlegers passen bzw. sein Depot unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten sinnvoll ergänzen. Nur weil die jeweiligen Themen „modern sind“ bzw. häufig in den entsprechenden Finanzmedien breitgetreten werden, sollte für eine Aufnahme ins Portfolio nicht ausreichend sein.
Häufig wird im Rahmen des „get together“ auf den Rosenheimer Investorenabenden die Frage gestellt, wie viele Titel ein hinreichend diversifiziertes Portfolio umfassen sollte. Eine spontane Antwort darauf ist jedoch nicht möglich, da nicht die Anzahl der Titel entscheidend ist, sondern die Qualität der Diversifikationsstrategie.
Ein schönes Beispiel ist hier der MSCI World Index. Trotz der Vielzahl an enthaltenen Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern ist dieser internationale Aktienindex nicht zwangsläufig breit diversifiziert. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass die größten Positionen aufgrund der kapitalgewichteten Struktur einen erheblichen Anteil am Gesamtindex ausmachen. Ein vergleichsweise kleiner Kreis an Unternehmen dominiert somit die Wertentwicklung und beeinflusst maßgeblich das Risiko des Index. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Marktkapitalisierung auf einen einzelnen Markt entfällt, wodurch regionale Klumpenrisiken entstehen können. Eine gute Diversifizierung sieht definitiv anders aus.
Darüber hinaus kommt es auch nicht auf die absolute Anzahl an Werten im Depot an. Vielmehr ist wichtiger, dass breit über verschiedene Länder und insbesondere unterschiedliche Branchen und Sektoren diversifiziert wird.
Der sogenannte „Home Bias“ besagt, dass Anleger bzw. eben auch externe Vermögensverwalter dazu neigen, Aktien aus dem Heimatland deutlich überzugewichten, woraus eine mangelnde internationale Diversifizierung resultiert. Dieser Effekt wurde umfassend in zahlreichen akademischen Studien nachgewiesen. Interessant ist dabei, dass der „Home Bias“ nicht nur bei Privatanlegern zu beobachten ist, sondern auch bei professionellen Fondsmanagern und institutionellen Investoren [Anmerkung: Siehe z.B. die empirische Untersuchung Lütje und Menkhoff: What Drives Home Bias?: Evidence from Fund Managers‘ Views, Diskussionsbeitrag, No. 296, Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät].
Mit myChampionsPREMIUM haben wir eine Vermögensverwaltung entwickelt, die unter anderem auch die oben genannten Anlagefehler bestmöglich vermeiden sollte. myChampionsPREMIUM geht jedoch noch weiter. So agiert die gesamte Vermögensverwaltung rein regelbasiert, sodass Fehlentscheidungen aufgrund menschlicher Emotionen ausgeschlossen sind. Die genaue Funktionsweise ist in dem kostenlos verfügbaren White Paper „myChampionsPREMIUM: Die Vermögensverwaltung nach institutionellen Standards“ transparend beschrieben.
In diesem Sinne hoffen wir, dass Ihnen diese mehrteilige Artikelreihe wertvolle Einblicke in die Prinzipien einer erfolgreichen Vermögensverwaltung liefern konnte. Wie gezeigt, basiert nachhaltiger Anlageerfolg nicht auf kurzfristigen Spekulationen oder hektischen Marktreaktionen, sondern auf einem klar strukturierten, regelbasierten Ansatz.
Institutionelle Investoren setzen seit Jahrzehnten auf bewährte Methoden wie die strategische und taktische Asset Allocation sowie eine disziplinierte Portfoliosteuerung. Diese Prinzipien sind ebenso für Privatanleger essenziell, um emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden und das Portfolio langfristig auf eine solide Grundlage zu stellen. Die Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM verfolgt genau diesen professionellen Ansatz und ermöglicht Anlegern den Zugang zu einer strukturierten, wissenschaftlich fundierten Investmentstrategie.
Autor: Prof. Dr. Hubert Dichtl
Artikel aktualisiert am 24.02.2025