Fondssparplan: Vorteile & Erklärung Fondsparen

Wie wird Vermögen aufgebaut? Durch harte Arbeit und fleißiges Sparen? Das sind sicherlich zwei wesentliche Eckpfeiler. Noch wichtiger sind aber solide Geldanlagen wie etwa Aktien oder Fonds. Wie schaffen Sie es, über einen entsprechenden Sparplan ein finanzielles Polster aufzubauen und welche Vorteile bringt das Fondssparen mit sich? Hier gibt es die Antworten.

 

Was ist ein Fondssparplan?

Ein Fondssparplan ermöglicht Anlegern, automatisiert und regelmäßig feste Beträge in einen Fonds (oder auch ETF) zu investieren. Es steht den Sparern frei, welche Summe sie anlegen möchten. Bei vielen Anbietern lässt sich ein Fondssparplan inzwischen bereits ab 10 Euro im Monat abschließen. Ebenso können die Anleger entscheiden, in welchem Turnus das Geld in den Fonds fließen soll. Üblich sind dabei monatliche oder quartalsweise Abstände.

Fondssparpläne zeichnen sich insbesondere durch ihre Flexibilität aus. So ist es meist problemlos möglich, Sparraten zu ändern oder gar auszusetzen, sofern die finanzielle Situation des Anlegers dies erfordert. Auch ein Wechsel des Sparplans ist denkbar, wenn Sie damit zum Beispiel auf veränderte Marktbedingungen reagieren möchten. Um einen Fondssparplan einzurichten, brauchen Sie ein Depot bei einer Bank beziehungsweise einem Broker. Die Eröffnung des Wertpapierdepots geht für gewöhnlich zügig.

 

Welche Fonds eignen sich für einen Sparplan?

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen:

  • Aktienfonds
  • Rentenfonds
  • Indexfonds
  • Mischfonds

Natürlich steht es Ihnen offen, sich für verschiedene dieser Fondsarten zu entscheiden. Sie können sich etwa sowohl Aktien- als auch Rentenfonds oder jede andere mögliche Kombination ins Depot legen. Achten Sie aber darauf, dass die Auswahl zu Ihrem individuellen Risikoprofil passt. Sind Sie ein sehr vorsichtiger Anleger, könnten Sie sich mit Mischfonds, wie dem boerse.de-Weltfonds, tendenziell wohler fühlen als mit reinen Aktienfonds.

 

Beantworten Sie wichtige Fragen zuerst

Ehe Sie einen Fondssparplan einrichten, sind noch einige Aspekte zu klären. Dazu zählen die folgenden:

Worin bestehen Ihre persönlichen Ziele? Wollen Sie einen Fonds besparen, um sich selbst ein finanzielles Polster aufzubauen oder denken Sie vielmehr an Ihre Kinder? Wozu sollen die Erträge des Investments herangenommen werden? Für die Rente? Für eine Weltreise oder für das spätere Eigenheim? Die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Wichtig ist, dass Sie sich die Frage selbst beantworten können und das gesteckte Ziel während der Ansparphase nicht aus den Augen verlieren.

Welcher Fonds darf es sein? Je nachdem, wie kapitalintensiv Ihre Wünsche sind, sollte die Ausrichtung des Fonds sein. Aktienfonds beispielsweise versprechen eine höhere Rendite, bergen im Gegenzug allerdings mehr Risiko als Rentenfonds. Informieren Sie sich auch über die bisherige Performance eines Fonds sowie dessen Gebühren.

Was soll es kosten? Einen aktiv gemanagten Investmentfonds gibt es nicht umsonst. Sie müssen insbesondere mit Ausgabeaufschlägen und Verwaltungsgebühren rechnen, die sich beide auf die Rendite niederschlagen. Gerade deshalb lohnt sich ein Vergleich zwischen den verschiedenen Fonds immer. Möglicherweise legen Sie in puncto Kosten auch einen Grenzwert fest, der vom Fonds nicht überschritten werden darf.

 

In drei Schritten zum Fondssparplan

Sie wissen nun, was unter einem Fondssparplan zu verstehen ist, welche Fondsarten sich dafür eignen und haben im Optimalfall die vorgenannten Fragen beantwortet. Aber wie setzen Sie dieses theoretische Know-How nun in die Praxis um? In drei Schritten klappt es.

Auswahl des Anbieters: Am Anfang müssen Sie sich für einen Broker oder eine Bank entscheiden, bei dem Sie Ihren Fondssparplan laufen lassen möchten. Betrachten Sie dafür die Kosten ebenso wie die zur Verfügung stehenden Fonds und den Service. Das Depot eröffnen Sie, nachdem Sie einen umfassenden Vergleich durchgeführt und den Dienstleister gefunden haben, der am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Auswahl des Fonds: Sobald Sie wissen, auf welchen Finanzdienstleister Sie zurückgreifen, können Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Fonds machen. Verständlicherweise möchten die Depotbanken wie zum Beispiel Sparkassen oder Volksbanken in diesem Zuge direkt ihre eigenen "Hausfonds" vermitteln. Jedoch sollten sie sich selbst die Zeit für Recherche und Beratung nehmen, um einen für Sie passenden Fonds zu identifizieren. Einen Überblick über die verschiedenen gängigen Fonds finden Sie auf: https://www.boerse.de/fonds/

Definition der Details: An dieser Stelle haben Sie einen oder mehrere Fonds gefunden, für die Sie einen Sparplan einrichten wollen. Legen Sie nun die Einzelheiten fest. Wie viel Geld soll jeweils hineinfließen? Vielleicht 50 Euro oder doch sogar 200 Euro? Selbstverständlich muss auch klar sein, in welchen Intervallen das Ganze geschehen soll. Jeden Monat mit dem Gehaltseingang? Oder ist es Ihnen lieber, wenn der Fonds nur vierteljährlich, dann aber mit einer höheren Summe bespart wird? Sie können das frei entscheiden.

Ist all das erst einmal gemacht, können Sie sich beinahe zurücklehnen und den Sparplan laufen lassen. Vielfach funktioniert ein solches Vorgehen gut. Manchmal ist es trotzdem nötig, die jüngsten Entwicklungen zu checken und gegebenenfalls nachzujustieren. Das kann zum Beispiel in den folgenden Fällen empfehlenswert sein.

Szenario 1: Einer Ihrer besparten Fonds hat in den zurückliegenden Jahren eine sehr gute Performance erzielt. Das ist grundsätzlich erfreulich. Allerdings nimmt er in Ihrem Depot mittlerweile außerordentlich viel Gewicht ein. Ihr ursprüngliches Risiko-Rendite-Profil wankt. Damit Sie es wieder in Balance bringen, können Sie einige Anteile des besagten Fonds veräußern.

Szenario 2: Vor kurzem wurden Sie befördert. Nun haben Sie mehr Verantwortung, aber auch ein deutlich höheres Gehalt. Anstatt zu konsumieren, wollen Sie das finanzielle Plus anlegen. Umsetzen lässt sich dies über eine Erhöhung Ihrer Sparraten. Zwar investieren Sie nach wie vor in Ihre bisherigen Fonds, allerdings mit höheren Beiträgen. Dadurch haben Sie gerade bei thesaurierenden Fonds die Chance, noch besser vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

 

Welche Kosten verursacht ein Fondssparplan?

Erzielt Ihr Fondssparplan fünf Prozent Gewinn pro anno, so ist dies noch nicht die Rendite, die tatsächlich für Sie hängenbleibt. Abzuziehen sind nämlich noch diverse Gebühren. Die wichtigsten davon sind:

Handelskosten: Jedes Mal, wenn Sie Fondsanteile kaufen oder verkaufen, zahlen Sie Transaktionsgebühren. Wie diese gestaffelt sind, ist abhängig vom Anbieter. Speziell bei Fonds kommen dann noch Ausgabeaufschläge obendrauf, die sich nach dem Anteilswert berechnen. Normalerweise bewegt sich der Ausgabeaufschlag im Bereich zwischen null und sieben Prozent. Durch ihn soll die Finanzierung der Fondsvermittlung sichergestellt werden.

Laufende Kosten: Wie viel der Betrieb sowie die Verwaltung eines Fonds kosten, lässt sich am besten der Total Expense Ratio entnehmen. Sie umfasst im Wesentlichen die Gebühren für das Fondsmanagement, den Vertrieb und die nötigen Lizenzen. Der vorgenannte Ausgabeaufschlag, welcher meist an die Fondsberater oder Banken geht, ist nicht in der TER inbegriffen.

Depotkosten: Je nach Anbieter müssen Sie zudem mit Kosten für die Aufbewahrung Ihrer Wertpapiere rechnen. Solche Depotkosten sind vielfach vermeidbar. Sollten Sie dennoch welche zahlen, fragen Sie sich zumindest, welchen Mehrwert der Broker Ihnen liefert.

 

Zum Begriff des Cost-Average-Effekts

Möglicherweise haben Sie im Rahmen des Fondssparens schon einmal vom sogenannten Cost-Average-Effekt gehört. Was verbirgt sich dahinter? Hier ist die Erklärung.

Viele Anleger zerbrechen sich bei ihren Investments den Kopf über die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte. Mit einem Fondssparplan ist das nicht nötig, da sie regelmäßig und unabhängig von den Kursständen kaufen. Konkret bedeutet das:

Stehen die Kurse hoch, erwerben Sie für Ihren Anlagebetrag nur wenige Anteile. Stehen sie niedrig, erhalten Sie für die nach wie vor gleiche Summe mehr Anteile. Folgendes Beispiel verdeutlicht das:

Sie investieren monatlich 100 Euro in einen Fonds. Im Januar steht dessen Kurs bei 20 Euro. Also bekommen Sie fünf Anteile. Im Februar hat sich der Kurs des Fonds auf 50 Euro erhöht, sodass Sie für Ihre Sparrate nur noch zwei Anteile erhalten.

Über die Zeit stellt sich dann ein Durchschnittspreis ein, zu dem Sie den Fonds einkaufen. Für das vorgenannte Beispiel beträgt dieser Durchschnittspreis exemplarisch:

5 mal 20 Euro (Januar) + 2 mal 50 Euro (Februar) = 200 Euro Einzahlung.

Insgesamt halten Sie nun 5 (Januar) + 2 (Februar) = 7 Anteile.

Durchschnittspreis = 200 / 7 = 28,57 Euro

Betrachtet man lediglich die Monate Januar und Februar, zahlen Sie für einen Fondsanteil 28,57 Euro. Hätten Sie stattdessen jeweils einen einzigen Anteil im Januar und Februar erworben, so ergäbe sich:

20 Euro (Januar) + 50 Euro (Februar) für zwei Anteile.

Durchschnittspreis = 70 / 2 = 35 Euro

Dank des Cost-Average-Effekts kommen Sie also wesentlich besser davon.

 

Zum Begriff des Zinseszinseffekts

Neben dem Cost-Average-Effekt spielt auch der Zinseszinseffekt eine bedeutende Rolle, wenn Sie über das Fondssparen nachdenken. Seine Wirkung wird gerne unterschätzt. Hierzu ein eindrückliches Beispiel:

Sie investieren jedes Jahr 1200 Euro über einen Sparplan in einen Fonds Ihrer Wahl. Die Rendite beträgt nach Abzug aller Kosten fünf Prozent. Sämtliche Erträge reinvestieren Sie konsequent in den Fonds. Unter der Annahme, dass die Zinsen quartalsweise ausgeschüttet werden, besitzen Sie nach

  • einem Jahr 1223 Euro (Zinszahlung von 22,69 Euro)
  • zwei Jahren 2508 Euro (Zinszahlung von 107,67 Euro)
  • fünf Jahren 6769 Euro (Zinszahlung von 768,89 Euro)
  • zehn Jahren 15447 Euro (Zinszahlung von 3447 Euro)
  • zwanzig Jahren 40836 Euro (Zinszahlung von 16836 Euro)

Gerade an den in Klammern angegebenen Zinszahlungen erkennen Sie, dass diese mit zunehmender Sparzeit überdurchschnittlich – genauer gesagt exponentiell – ansteigen. Ein Fondssparplan macht damit vor allem Sinn, wenn Sie die Erträge wieder investieren und einen ausreichend langen Anlagehorizont mitbringen.

 

Vorteile des Fondssparens

Wieso sollten Sie über einen Fondssparplan nachdenken? Dafür gibt es viele verschiedene Gründe, wie etwa:

Rendite: Ein Fondssparplan verspricht normalerweise wesentlich höhere Renditen als konservative Assetklassen im Stile von Tages- oder Festgeldern, was durchaus hilfreich beim Vermögensaufbau ist. Gleichzeitig müssen sich Anleger aber auf größere Wertschwankungen einstellen. Natürlich steht es Ihnen offen, einen Fondssparplan als Ergänzung zu anderen Investmentformen zu nutzen.

Risikostreuung: Wie jede Anlage an der Börse kommt auch ein Fondssparplan nicht ohne Volatilität aus. Da im Fonds jedoch viele Wertpapiere enthalten sind, die teils aus unterschiedlichen Ländern oder Branchen stammen, ist eine natürliche Diversifikation stets gegeben. Der Verlust eines Titels kann leicht durch den Gewinn eines anderen abgefedert werden.

Aufwand: Investments in Einzeltitel erfordern von den Anlegern häufig ein zeitintensives Monitoring, um zügig auf Veränderungen reagieren zu können. Bei Sparplänen entfällt das. Sobald dieser eingerichtet ist, laufen die Einzahlungen automatisiert. Sie selbst brauchen sich um nichts mehr zu kümmern und können sich auf das Beobachten der Wertentwicklung konzentrieren. Um den Rest kümmert sich der entsprechende Fondsmanager der jeweiligen Fondsgesellschaft.

Flexibilität: Auf Ihrem Konto sieht es derzeit mau aus? Dann verringern Sie die Sparrate oder setzen Sie sie ganz aus. Ein Fondssparplan ermöglicht Ihnen die jederzeitige Reaktion auf individuelle Lebensumstände. Das Gleiche gilt natürlich auch in die andere Richtung. Haben Sie zum Beispiel geerbt oder gewonnen, können Sie dieses zusätzliche Geld durch höhere Sparraten berücksichtigen.

Möglichkeiten: Bei Fondssparplänen haben Sie die Qual der Wahl. Setzen Sie individuelle Präferenzen oder investieren Sie in den breiten Markt – ganz, wie Sie es mögen. Auch einer Kombination aus unterschiedlichen Fonds steht nichts im Wege. Im Übrigen sind Sparpläne auch auf ETFs oder gar einzelne Aktien möglich.

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