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Baumot-Aktie: Ein Wert, der sich praktisch aus dem Nichts vom Pennystock zum heißesten Spekulationsobjekt dieser Tage entwickelt. Was steckt hinter dem Hype um die deutsche Baumot Group, der waghalsigen Investoren einen Renditesegen von sage und schreibe +223% innerhalb der vergangenen vier Wochen bescherte?
Baumot: Profit aus NotEhe auch Sie dem Reiz des schnellen Geldes verfallen, rate ich Ihnen, wenigstens drei Minuten Lesezeit in Ihre Entscheidungsfindung zu investieren. Denn wie so oft im Börsianerleben, so gilt auch hier: Es ist nicht alles
Gold, was glänzt. Baumots Geschäftsmodell wirkt zumindest auf den ersten Blick äußerst zukunftsträchtig. Das Unternehmen aus Königswinter wurde 1995 gegründet und konzentriert sich im Wesentlichen auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb umweltfreundlicher Technologien zur Abgasminderung. Baumot fertigt in erster Linie Produkte zur Nach- und Aufrüstung von Bestandsfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sowie entsprechende Austauschprodukte. Zu einem wahren Blockbuster soll sich eine Technologie mit dem Namen BNOx entwickeln, die zum Preis von 1.500 Euro den Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen auf Euro 6-Norm mindern kann.
Seitdem die gesamte deutsche Autoindustrie mehr oder weniger tief im Dieselgate-Sumpf steckt, stehen Baumots Lösungen zur Nachrüstung betroffener Motoren hoch im Kurs. Auch das diskutierte Diesel-Fahrverbot in Innenstädten könnte der Baumot Group in die Hände spielen. Momentan verhandelt das Stuttgarter Verwaltungsgericht über ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge und scheint mit den Softwareupdates der Autohersteller nicht ganz zufrieden zu sein. Ein möglicher Pluspunkt für Baumot, dessen Nachrüstungssystem effizienter als das der Autobauer ist und Dieselmotoren auf Innenstadt-taugliche Euro 6-Norm “trimmen” kann. Ein Urteil wird Ende nächster Woche erwartet.
Prinzip HoffnungObwohl noch völlig offen ist, ob das Diesel-Gesetz auch tatsächlich in Kraft tritt, kaufen Anleger das Baumot-Papier vorbehaltlos. Ein waghalsiger, wenn nicht sogar törichter Schritt, denn selbst wenn das Fahrverbot verabschiedet wird, so könnten Autohersteller noch immer eigene, günstigere Umrüstungssysteme entwickeln und Baumot wortwörtlich am Auspuff schnuppern lassen. Einstweilen sammeln die optimistischen Rheinländer schonmal Praxiserfahrung in London: Baumot soll 5.600 Stadtbusse mit seinem BNOx-System nachrüsten. Über die Höhe des Auftrages wurde nichts gesagt, nur so viel: die britische Regierung stellt für die Umrüstung der Busse 78 Millionen Pfund, also knapp 90 Millionen Euro bereit. Ein hübsches Sümmchen, das sich Baumot allerdings noch mit drei weiteren Anbietern teilen darf.
Vom Pleitegeier zum Highflyer?Der Auftrag aus England kommt Baumot mehr als gelegen, denn das Unternehmen schreibt noch immer rote Zahlen. Zwar hat der Börsen-Newcomer 2016 seinen Umsatz um 46 Prozent auf 38 Millionen Euro gesteigert, doch unterm Strich stand ein Minus von 3,3 Millionen Euro. Wenig zuträglich für das ohnehin magere Finanzpolster des Unternehmens war die Übernahme der Kontec GmbH vergangenen Herbst, die kurze Zeit später Insolvenz anmelden musste. Ein schlechtes Omen für die Baumot Group, die momentan noch meilenweit von ihrem selbst gewählten “3 Milliarden Umsatzpotential” entfernt ist.
Liebe Leserinnen und Leser, ich bezeichne die
Börse gerne als “größtes Spiel der Welt”. Doch auch innerhalb der Spielewelt gibt es zahlreiche Abstufungen: Zwischen Schach, Monopoly, Mensch ärgere Dich nicht und Roulette liegen Welten. Schach und Monopoly erfordern Strategie und Grips, Mensch ärgere Dich nicht und Roulette mehr Glück als Verstand. Der sinnvolle, langfristig orientierte Handel mit
Aktien sollte eher einem Strategiespiel mit kalkulierbaren Risiken, als einem Glücksspiel mit der Chance auf Totalverlust gleichen. Sowohl der volatile Kursverlauf der Baumot-Aktie, als auch die unsichere Geschäftsperspektive und die desolate finanzielle Situation des Unternehmens müssten bei Anlegern eigentlich die Alarmglocken läuten lassen: Baumot ist eine Zockeraktie, die ein paar frühe Visionäre reich gemacht hat, wohl aber nun viele Investoren aber mit leeren Taschen zurücklassen wird.
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Quelle: boerse.de