Börse aktuell: Was aus 10.000 Euro Sparsumme 2019 wurde

Freitag, 10.01.20 13:49
Bildquelle: Beate Sander

Zwischen Verdopplung und Halbierung war 2019 alles möglich, abhängig von Anlageform und Zeitpunkt. Wer breit streute, litt weniger unter extremen Entwicklungen nach oben und unten, konnte also das Risiko erheblich verringern. Was sich im Jahr 2019 als Glücks- oder Fehlgriff entpuppte, muss kein dauerhafter Trend sein. Oder erscheint normal, dass derzeit Palladium über dem Goldpreis notiert und die Krypto-Währung mitunter alle anderen Anlageklassen übertrumpft?



Was sagt Ihnen die Übersicht im Hinblick auf eine vernünftige Geldanlage? Wo besteht Handlungsbedarf, etwas zu ändern?

Krypto-Währungen eignen sich nur für erfahrene, risikofreudige Anleger, die sich im Börsengeschehen gut auskennen, den Markt ständig beobachten und selbst starke Kursschwankungen problemlos verkraften können. Zum Jahresbeginn 2019 kostete die wichtigste virtuelle Digitalwährung rund 3.000 Dollar. Im Juni des Vorjahres katapultierte Bitcoin auf stolze 13.000 Dollar. Danach folgte ein Absturz bis auf 7.000 Dollar. Aktuell notiert der NYSE Bitcoin-Index bei rund 7.500 US-Dollar. Ich investiere nicht in Krypto-Währungen, sondern konzentriere mich auf fair bewertete dividendenstarke Value- und wachstumsstarke Growthaktien.

Es droht möglicherweise Konkurrenz durch LIBRA, die virtuelle Währung von Facebook. Die jetzt zu beobachtende politische Aufmerksamkeit kann heilsam für die gesamte Branche sein. Auch der chinesische Markt ist nicht zu unterschätzen. Immerhin stammt die erste Krypto-Währung nicht aus Frankfurt, sondern Peking. Aber es bleibt dabei. Ein Investment in Bitcoin ist keineswegs für marktunkundige Privatanleger zu empfehlen und schon gar nicht für jeden Angsthasen, der bei hohen Verlusten nicht mehr schlafen kann und seine Lebensfreude einbüßt.

Interessant ist die Entwicklung von Palladium, einst als „hässliches Entlein“ im Edelmetallsektor verspottet. Heute viel höher als Gold notierend mit gehörigem Abstand vor Platin und Silber. Hier lässt sich der gesamte Edelmetallmarkt mit einem ETC abbilden. Dies ist ein zertifikatähnliches Produkt, nicht wie beim ETF ein geschütztes Sondervermögen, sondern eine übliche Schuldverschreibung. Zu begrüßen ist es, wenn der ETC mit den entsprechenden Edelmetallen physisch unterlegt und damit für den Anleger sicherer wird.

Momentan, Anfang Januar 2020, notiert Palladium bei 2.100 Dollar pro Feinunze, Gold bei 1.570 Dollar bzw. 1.411 Euro, Platin bei knapp 970 Dollar. Silber kostet lediglich etwas über 18 Dollar bzw. rund 16,40 Euro. Um mit einer einzigen Transaktion auszukommen, dennoch zu streuen und das sich verändernde Preisgefälle aufzufangen, empfiehlt sich der Edelmetall-Basket A0N 62H, derzeit notierend bei rund 116 .Euro. Die Kursentwicklung kann sich sehen lassen, nämlich in ein, drei und fünf Jahren zwischen 33 Prozent und 38 Prozent schwankend.

Wer sich wundert bzw. darüber erstaunt ist, dass Goldminenaktien trotz erheblicher Umwelt- und Förderungsprobleme sich derzeit erholen, sollte bedenken, dass einige Jahre zuvor die Kurse auf Tauchstation gingen. Nach dem unglaublichen Höhenflug zum Ende der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 herrschte jahrelang Ebbe. Kursfreude kam also höchst selten auf.

Erst jetzt, nachdem auch Goldbarren und Goldmünzen sowie darauf bezogene ETCs den Markt erobern, steigen die meisten Goldminenaktien weiter. Kommt es zum „heftigsten Crash aller Zeiten“, wie derzeit die Untergangspropheten tönen, bieten Kursgewinne bei Goldminenaktien einen willkommenen Unterschied zu ansonsten stark fallenden Kursen und eignen sich für Teilverkäufe. Bleibt das angekündigte Börsenungewitter vorerst aus – wie immerhin seit über einem Jahrzehnt – bleiben Künstliche Intelligenz mit Robotik, Hochtechnologie, Biotech, Medtech und IT-Software die Favoriten für mutige Investoren.


Beate Sander ist Bestseller-Autorin und hat mittlerweile über 50 Fachbücher zum Thema Börse und Geldanlage veröffentlicht. Der "Aktien- und Börsenführerschein" zählt sogar zu den TOP 10 Wirtschaftsbüchern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.




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Quelle: boerse.de

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