Rosenheim (boerse.de) - Deborah Fuhr, die ETF-Expertin des US-Vermögensverwalters BlackRock, weist die Kritik an der ETF-Branche zurück. Zuvor hatten einige Fachleute geäußert, Swap-ETFs könnten aufgrund des Kontrahenten-Risikos oder wegen ungesicherter Derivate die Finanzmarkt-Stabilität beeinträchtigen.
Deborah Fuhr sieht diese Gefahr nicht. Sie räumt aber mangelnde Liquidität mancher Produkte bei Umsatzspitzen ein. So gab es zeitweilig eine Knappheit an Japan-ETFs, als Investoren im März 2011 nach der Katastrophe kurzfristig wieder einsteigen wollten. Ein Problempunkt sei auch, dass zwei Drittel des ETF-Handels vor allem von institutionellen Investoren außerbörslich abgewickelt werden. Mit der neuen EU-Richtlinie MiFID 2 soll jedoch die Transparenz dieses Handelsweges erhöht werden.
Fuhr sieht aber weiteren Informationsbedarf bei Privatanlegern, die häufig nicht zwischen Indexfonds und anderen Indexprodukten wie ETNs und ETCs unterschieden. Außerdem müssten komplexe Indexprodukte wie gehebelte Indexfonds oder Short-ETFs besser erklärt werden. Viele Anleger glaubten, ein zweifach gehebelter Indexfonds brächte die doppelte Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index mit sich, was aber falsch ist, da die Performance des ETF auf Tagesbasis ermittelt wird. Solche Besonderheiten müssten den Anlegern besser erläutert werden.
Quelle: boerse.de