Rosenheim (boerse.de) - Der Finanzdienstleister Knight Capital geriet in den USA aufgrund eines Software-Updates an den Rand des Zusammenbruchs. Im Hochfrequenzhandel können bereits kurzfristige Störungen ausreichen, um erhebliche Verluste zu verursachen. Das neu installierte Programm wies eine Fehlfunktion auf und löste unkontrolliert mehrere Aufträge aus, die zu heftigen Turbulenzen führten. Schon nach einer Dreiviertelstunde hatte Knight Capital einen Verlust von 440 Millionen US-Dollar in den Büchern. Nur dank eines kurzfristigen Kredits eines nicht genannten Investors konnte das Unternehmen überleben. Die Zukunftsaussichten sind aber düster. Die Aktie von Knight Capital stürzte innerhalb von zwei Tagen um mehr als 75 Prozent ab.
Knight Capital betreut an der Börse auch etliche Fondsgesellschaften und ETF-Emittenten in den USA und sorgt für die erforderliche Liquidität im ETF-Handel. Das Auftragsvolumen ging jedoch nach dem Bekanntwerden des Zwischenfalls drastisch zurück. ETF-Anbieter wollen nach dieser gravierenden Softwarepanne zu anderen Dienstleistern wechseln, die den Handel an der Börse betreuen.
Quelle: boerse.de