Rosenheim (boerse.de) - An der Börse in Hongkong wurde der erste Indexfonds zugelassen, der sich ausschließlich auf Aktiengesellschaften bezieht, die ihren Sitz in China haben. Von der starken Nachfrage, die sechs Mal höher lag als bei sonstigen ETF-Emissionen, waren die Initiatoren überrascht.
Der Fonds setzt die volle Replikation ein und hält alle entsprechenden Aktien aus China im Portfolio. Bislang waren in Hongkong nur ETFs auf China erhältlich, die Derivate verwenden. Möglich wurde dies durch eine Liberalisierung des Aktienmarktes, die auch den Erwerb der eigentlich Inländern vorbehaltenen A-Aktien durch ETFs im Ausland ermöglicht. Die chinesische Börsenaufsichtsbehörde beschränkt jedoch die maximale Größe solcher voll replizierender Indexfonds in Hongkong auf 5 Billionen Yuan.
Der Zugang zu diesem abgeschotteten Segment des chinesischen Aktienmarktes wurde durch das „Renminbi Qualified Foreign Institutional Program“ eingeleitet, das ausländischen Investoren unter Auflagen Börsenengagements gestattet. Durch die physische Replikation sind die ETFs sicherer, da sie nicht mehr auf Derivate angewiesen sind, sondern direkt chinesische A-Aktien erwerben können. Weitere Indexfonds dieser Art sind geplant. China möchte mit diesem Schritt Hongkong weiter als einen Brückenkopf der internationalen Finanzmärkte ausbauen.