Zur Wochenmitte vollzieht der DAX eine Berg- und Talfahrt. Der Start verlief zunächst relativ schwach und der DAX fiel innerhalb der ersten Handelsminuten um über ein Prozent auf 5.557 Zähler. Die Erklärung der Börsianer lautete Gewinnmitnahmen – wenig verwunderlich nach einem DAX-Anstieg von rund 500 Punkten innerhalb weniger Tage. Zudem hatten schwache Vorgaben aus Asien auf die Stimmung gedrückt. Dann aber konnte der DAX von den Aussagen von EU-Kommissionspräsident Jose Barroso zu größeren Garantiemechanismen für griechische Banken profitieren. Für einen Dämpfer sorgte hingegen ein Bericht, wonach die Staaten der Eurozone eine stärkere Beteiligung des Finanzsektors an der Rettung Griechenlands planen. Dies belastete die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank, die am späten Nachmittag noch immer die Verliererliste im DAX anführen. Der DAX verliert mittlerweile 1,5 Prozent oder 82 Zähler auf 5.548 Punkte, das Tagestief lag bei 5.520 Zähler. Nach einer freundlichen Eröffnung sind die US-Börsen auch leicht ins Minus gedreht. Die Marktteilnehmer warten nun auf die morgige Abstimmung in Berlin zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms und vor allem darauf, ob die Regierung eine eigene Mehrheit bekommt.
Analog zur Zickzack-Bewegung des DAX präsentierte sich das Stuttgarter Stimmungsbarometer im Laufe des Tages mal im PLus, mal im Minus. Zunächst setzten die EUWAX Anleger auf fallende DAX-Notierungen und weitere Gewinnmitnahmen, dann waren Calls gefragt. Danach wurde wieder auf rückläufige Notierungen gesetzt und tatsächlich konnten die Akteure am späten Nachmittag Kursgewinne einsammeln.
Schwere Zeiten für Energiekonzerne. Laut einem “Handelsblatt”-Bericht wird der Abriss der deutschen Atomkraftwerke für die Betreiber laut einer Studie teuer als bisher gedacht. Die Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall müssten mit Kosten von mindestens 18 Milliarden Euro rechnen, bis die vom Atomausstieg betroffenen Atomkraftwerke abgerissen und entsorgt sind. Das gehe aus einer Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little hervor. Zudem bekamen Unternehmen der Erdgasbranche am Dienstag Besuch von Beamten der EU-Wettbewerbsaufsicht und nationalen Kartellämtern Sie werden der Preisabsprache verdächtigt. Die RWE-Aktie verliert am Mittwoch 0,5 Prozent auf 27,67 Euro, bei E.ON beträgt der Abschlag 0,3 Prozent auf 16,29 Euro. An der EUWAX halten sich Anleger mit Neuengagements auf Versorgeraktien derzeit zurück.
Quelle: boerse.de