Euwax Trends am Nachmittag: Moody's: EU-Beschlüsse reichen nicht aus - Intel mit Umsatzwarnung für das vierte Quartal

Montag, 12.12.11 17:48
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An den Finanzmärkten kamen heute Zweifel an der Wirksamkeit und schnellen Umsetzbarkeit der Beschlüsse des EU-Schuldengipfels auf. Außerdem bestimmen wegen des hohen Sparzwangs in der Euro-Zone Rezessionsängste das Geschehen.

 

Darüber hinaus betonten Vertreter der Rating-Agentur Moody´s, dass die Beschlüsse des EU-Gipfels nicht weit genug gingen. Das Spitzentreffen habe wenig neue Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in der Euro-Zone gebracht. 


Aus dem Hause der Ratingagentur S&P waren ebenfalls kritische Töne zu hören. Es bestehe weiterhin Handlungsbedarf und es sei zu befürchten, dass die Zeit für eine Lösung der Probleme knapp werde. Dennoch sei der Gipfel ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Vertrauenkrise gewesen, meinte S&P-Europa-Chefvolkswirt Jean-Michel Six.

 

Der DAX gab bis zum Nachmittag um 2,9 Prozent auf 5.812 Punkte nach. Der Euro rutschte auf 1,3210 US-Dollar.

Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger setzte nun aber erst recht auf eine schnelle technische Erholung des DAX. Der Euweax Sentiment Index lag in dieser Phase bei plus 30 Punkten. Es waren also trotz allem mehr Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate auf den DAX gesucht.

 

Die Deutsche Post hat offenbar gut gewirtschaftet. Nach den Worten von Finanzchef Larry Rosen könnte es bei einer Fortsetzung des Trends der vergangenen Quartale zu einer überschüssigen Liquidität kommen. Ein Teil dieses Geldes könnte als Sonderdividende an die Aktionäre zurückfließen. Außerdem stünden die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen, Investitionen ins laufende Geschäft und Zukäufe auf dem Programm. Einige Derivateanleger halten derzeit länger laufende Call-Optionsscheine auf die Deutsche Post in ihren Depots.

 

Die Banken stehen hingegen weiterhin unter Druck. Viele Banken versuchen offenbar, die höheren Kapitalauflagen der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) durch eine Drosselung der Kreditvergabe zu erfüllen. EBA-Chef Andrea Enria will aber eine Kreditklemme nicht zulassen. Deshalb kündigte er an, dass es nicht angerechnet werde, wenn eine Bank die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen zurückfährt. Der von der EBA ermittelte Kapitalbedarf für die 13 größten deutschen Banken war im dritten Quartal um nahezu acht Milliarden auf 13,1 Milliarden Euro gesprungen. Zuvor hatten die EU-Aufseher allerdings ihre Berechnungsgrundlagen geändert. Die Commerzbank-Aktie gab heute um weitere 7,8 Prozent auf 1,22 Euro nach. Die Deutsche Bank notierte unterdessen bei 28,03 Euro mit 5,3 Prozent im Minus. In Bezug auf den Bankensektor konzentrieren sich die Derivateanleger weiterhin hauptsächlich auf die Deutsche Bank.

 

Intel gab heute kurz vor Börsenbeginn in den USA eine Gewinnwarnung heraus. Beim weltweit größten Chiphersteller würden die Erlöse im vierten Quartal wegen Lieferproblemen bei Festplatten unter den Erwartungen liegen. Die Intel-Aktie rutschte zur Eröffnung des Handels in New York um 4,6 Prozent auf 23,87 US-Dollar. Bei der Hochwasserkatastrophe in Thailand sind zahlreiche Werke von Festplattenherstellern überschwemmt worden. Dies führte zu Produktionsengpässen und trieb die Preise in die Höhe.

Quelle: boerse.de

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