Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
Unsicherheit statt Vertrauen. Die Märkte können sich auch im Zeitalter des nüchternen softwarebasierten Hochfrequenzhandels nicht von der Stimmung ihres wirtschaftlichen und politischen Umfelds abschirmen. Das ist grundsätzlich nicht neu. Neu ist allerdings die Wucht der übergeordneten Einflüsse auf die Börsen – eine Folge der globalisierten und vernetzten Märkte: Überall blickt man überall hin, alles wird kommentiert und bewertet, die Macht der Medien im öffentlichen Meinungsspiel verdient kritisches Nachdenken. Zugleich werden Probleme und deren Lösungen immer komplexer und komplizierter, die internationalisierte Politik wird immer öfter überfordert.
Die Finanzkrise mit dem jüngsten Kapitel Zypern entbehrt in meinen Augen zunehmend der unbedingt erforderlichen Geduld. Zugleich ist die Negativ-Fixierung Mode geworden – Medien und Volkswirte (um zwei besonders laute Gruppen hervor zu heben) überschlagen sich in der Kritik an den politischen Entscheidern. Beispiel Deutschland. Erst kam es zu orchestralem Lamento, wie seien die Zahlmeister Europas. Jetzt schimpfen Betroffene vor Ort und Intellektuelle hierzulande, wir würden uns wie die Zuchtmeister Europas aufführen. Und iIch kenne keinen, der nicht genau wüsste, was man hätte besser machen müssen.
Jetzt hat uns die Blaupausen-Diskussion erfasst, auch die Finanzmärkte spüren dies zunehmend sensibel werdend. Man darf das politische Getöse nicht mehr gering schätzen – Zypern als Sonderfall oder Modellfall ist zu einem Thema geworden, das Europa als Ganzes entscheidend schwächen könnte. Noch glaube ich nicht daran, aber dieses Geschehen – es ist Futter für die Katastrophen-Propheten - kann letztlich zerstören, was noch nicht fertig gestellt ist. Für Anleger gilt unverändert: Keine Panik! Doch sollte man Kursentwicklung und Stimmungsschwankungen jetzt besonders intensiv beobachten.
Zur Börsenstimmung selbst: Die Unklarheit über den Umgang der Euro-Zone mit Bankeinlagen und die anhaltenden Probleme Italiens spielen den Pessimisten an den Börsen in die Hände. Auch internationale Anleger befürchten, dass das Modell zur Zypern-Rettung Schule machen könnte. Die Frankfurter Cognitrend-Analysten sprechen in ihrer wöchentlichen Erhebung von einer „Delle in der Marktstimmung“: Die professionellen Anleger holen nun nach, was die privaten bereits in der Vorwoche getan haben – jeder Zehnte trennt sich von seinen Dax- Aktien, der Bull/Bear-Index der Profis fällt auf 57,8 Prozent. Der Index selbst ist in dem Zeitraum um 140 Punkte gefallen. Von den Wechslern ist unterm Strich die Hälfte aus dem Markt raus, die andere Hälfte ist short gegangen. Als Ursache für den Anlegerabzug macht Cognitrend eher die schwache Kursentwicklung als die unsichere politische Lage aus. Anders reagieren die Privatanleger, hier sind immerhin 2 Prozent wieder in den Markt eingestiegen, die Stimmung liegt damit gleich auf zu den Profis. Was die Erwartungen an das Indexniveau betrifft, blicken die Optimisten weiterhin stoisch auf die alte Rekordmarke und erwarten 8.150 Dax-Punkte, während die Pessimisten erheblich unsicher sind und eine viel größere Variation in ihren Zielständen haben.
Für die Vermögensstrategen der SJB FondsSkyline ist die Oster-Botschaft klar: In der Euro-Zone werden marode Banken künftig nicht mehr länger künstlich am Leben gehalten, sondern radikal verkleinert oder abgewickelt. Wörtlich: „Das ist eine echte Oster-Überraschung. Denn bislang wurden die Lasten schwankender Banken stets auf die Allgemeinheit der EU-Steuerzahler abgewälzt. Nun aber werden sie denen aufgebürdet, die von einem fragwürdigen Modell überhöhter Zinsen und niedriger Steuern profitiert haben. Solange das Schwarzgeld russischer Milliardäre und Steuerflüchtlinge betroffen ist, hält sich unser Mitleid in Grenzen. Doch was ist mit den klassischen privaten Anlegern einer Bank? Und was können Sie als Anleger vorbeugend tun, um nicht das gleiche Schicksal wie die zyprischen Bankkunden zu erleiden?“ SJB empfiehlt: „Investieren Sie in die als ‚Sondervermögen‘ klassifizierten Investmentfonds, die ihnen in Deutschland selbst im Falle der Insolvenz der verwahrenden Bank oder Fondsgesellschaft vollständigen Schutz und absolute Rechtssicherheit bieten.“
Thomas Driendl, Chefredakteur des
„Turnaround-Trader“, lässt sich nicht beirren und schreibt in der neuen Ausgabe: „Die goldenen Zeiten mit satten Aktiengewinnen stehen erst noch bevor. Wenn Sie noch unterinvestiert sind, nutzen Sie die Gelegenheit, indem Sie Rücksetzer zum gezielten Einstieg nutzen. Im Turnaround-Trader setzen wir ganz speziell auf Aktien, die an der Börse hart abgestraft wurden und mindestens 50% unter den vorangegangenen Kursniveaus notieren. Wenn diese Titel die Böden ausgebildet haben und wieder nach oben durchstarten, eröffnen sich immense Gewinnpotenziale … Im Turnaround-Trader steigen wir erst ein, wenn die Trendpfeile wieder nach oben zeigen. Und mit dieser Strategie liegt unser aktueller Performance-Spitzenreiter nach nur fünf Monaten 80% im Plus.“
Also: Drin bleiben oder noch einsteigen! Erstes Ziel – Sie kennen meine Empfehlung – sollte aber auch ungeachtet des Umfelds die konsequente Verlustbegrenzung sein. Steigen Sie, geschätzte Anleger, also nur dann aus, wenn Ihr selbst gesetztes Verlustlimit erreicht ist!
Machen Sie weiter mit – und machen Sie’s gut!
Ihr
Hermann Kutzer
Chefredakteur
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