Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
seit Wochenbeginn legt die Aktie der Commerzbank eine kräftige Rallye aufs Parkett. Auslöser dieses Kursschubs war die Ankündigung, dass das angeschlagene Kreditinstitut seine milliardenschweren Staatsgarantien wesentlich früher als erwartet zurückgeben wird. Zudem wurden vom Bank-Vorstand ab 2011 wieder schwarze Zahlen in Aussicht gestellt. Die Commerzbank kann daher per heute auf eine erstaunliche Wochenbilanz zurückblicken:
Mit Gewinnen von +6,6% sowie +10% stellte die Aktie in den vergangenen beiden Sitzungen jeweils mit deutlichem Abstand den Tagessieger im deutschen Leitindex dar. Für viele Investoren, die Commerzbank-Aktien im Portfolio haben – immerhin zählt das Papier zu den zehn häufigsten Positionen in den Depots deutscher Privatanleger – ist dies jedoch noch lange kein Grund zum Jubeln. Denn:
Die jüngsten Kursgewinne sind lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Bislang wurde gerade einmal das Niveau vom vergangenen November erreicht, sodass der Abschlag allein gegenüber den 2008er-Tops noch immer 65% beträgt. Und die Aktie kommt von 37,50 Euro im Mai 2007, womit Anleger, die damals investierten, trotz der laufenden Rallye auf einem Minus von 76% sitzen. Rechnen wir:
Von einem 10.000-Euro-Investment sind hier also lediglich noch 2384 Euro übrig. Genauso miserabel fällt übrigens auch die Bilanz für Langfristanleger aus, die sich Commerzbank-Papiere schon vor zehn Jahren ins Depot gelegt haben. Denn seit 1999 wäre ein Anlagebetrag von 10.000 Euro auf nur noch 2365 Euro zusammengeschmolzen. Deshalb:
Um die Tauglichkeit einer Aktie für Langfristanleger beurteilen zu können, betrachten wir im boerse.de-Aktienbrief immer die Kursentwicklung der zurückliegenden zehn Jahre. Bei der Commerzbank errechnet sich hier im Schnitt ein jährliches Minus von 16%, weshalb wir unseren Lesern schon seit Jahren konsequent dazu raten, die Finger von diesem Dax-Titel zu lassen. Zumal:
Natürlich wurden in der Finanzkrise alle Bank-Aktien nach unten geprügelt. Doch es gibt einige wenige Ausnahmewerte, die sich auf dem besten Weg befinden, wieder an den alten Erfolgskurs anzuknüpfen. Zu unseren 100 Champions-Aktien im boerse.de-Aktienbrief zählt bspw. eine kanadische Bank, die in den vergangenen zehn Jahren trotz Finanzkrise und 2008er-Crash um durchschnittlich 11% p.a. zulegen konnte. Ein 10.000er-Investment wäre hier dementsprechend seit 1999 auf 27.854 angewachsen. Dazu kommt:
Bei dieser Top-Bank-Aktie genügt schon ein Plus von 24%, um neue historische Höchststände zu markieren. Die Commerzbank würde bei einem Anstieg um weitere 24% dagegen lediglich das Niveau vom Oktober 2008 erreichen und damit noch immer 75% unter ihrem Allzeithoch notieren. Deshalb:
Natürlich können Anleger auf ein Comeback der Commerzbank setzen. Doch das ist eine Spekulation. Wer langfristig im Bankensektor investieren möchte, sollte sich stattdessen auf Finanzwerte wie unseren kanadischen Champion konzentrieren, die ihre Anlagequalität schon seit Jahren unter Beweis stellen.
Mit bester Empfehlung
Ihr
Jochen Appeltauer
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Quelle: bv