Rosenheim (boerse.de) - Aufgrund der anhaltenden Kritik an synthetischen ETFs hat der französische ETF-Anbieter Lyxor, der zur Société Générale gehört, eine Selbstverpflichtungserklärung abgegeben, die das Vertrauen der Investoren stärken soll. Lyxor hat verschiedene Kriterien in einer so genannten ETF-Charta definiert, die zukünftig eingehalten werden soll.
Die Kriterien beziehen sich auf die Transparenz der Indexfonds, das Kontrahentenrisiko, das Indextracking, den Handel an den Börsen und das Portfoliomanagement. Lyxor will in Zukunft keine Wertpapierleihe mehr praktizieren. Indizes sollen nicht mehr durch eine unvollständige Auswahl von Wertpapieren (Samples) wiedergegeben werden. Die ETFs sollen an mehreren Börsen gleichzeitig gelistet und von verschiedenen Handelspartnern betreut werden, die kontinuierliche Preise stellen müssen. Schon vor mehreren Wochen wurde bei Lyxor beschlossen, dass künftig die Zusammensetzung der Portfolios im Internet täglich veröffentlicht wird.
Lyxor legt zudem offen, in welchem Umfang Derivate in den jeweiligen ETFs enthalten sind und mit welchen Vertragspartnern Swap-Geschäfte abgeschlossen wurden. Darüber hinaus verpflichtet sich Lyxor, dass der Tracking Error (also die Abweichung der Fondsentwicklung von der des Index) weniger als ein Prozent monatlich betragen soll.
Lyxor plant, die ETF-Charta noch zu ergänzen, um sich das Vertrauen der Anleger zu sichern. Beispielsweise soll das Kontrahentenrisiko, das sich beim Vertragsabschluss von Swaps ergibt, vollständig reduziert werden.
Quelle: boerse.de