Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
der Gedanke, überdurchschnittliche Gewinne durch den gezielten Kauf unterbewerteter Aktien zu erzielen, fasziniert bereits Generationen von Börsianern. Einer der prominentesten Vertreter dieser lukrativen Methode war der wissenschaftliche Begründer der fundamentalen Wertpapieranaylse, Benjamin Graham. Bereits in den 1930er-Jahren riet der Ur-Vater des Value-Investing dazu, anstatt teurer Modeaktien auf unpopuläre Werte zu setzen, die sich durch ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und/oder hohe Dividenden-Renditen auszeichneten. Denn:
Benjamin Graham erkannte, dass in solchen unterbewerteten Aktien enorme Aufholpotenziale stecken. Um Emotionen wie Gier oder Angst auszuschalten, entwickelte der „Lehrmeister der Wall Street“ eine relativ einfache mechanische Anlagestrategie. Dabei werden immer die Aktien des Dow Jones mit dem jeweils niedrigsten KGV gekauft und gehalten. Daraus entstand im Laufe der Zeit die ebenso populäre wie erfolgreiche „Dogs of the Dow“-Strategie. Konkret:
Bei den sogenannten „Hunden“ handelt es sich also um die aufgrund ihrer Bewertungen unpopulärsten Aktien eines Index, in diesem Fall eben des Dow Jones. Als simples Bewertungskriterium dafür hat sich die Dividenden.Rendite herauskristallisiert, die sich wie folgt berechnet:
Dividenden-Rendite = (erwartete) Dividende je Aktie / aktueller Aktienkurs * 100Anhand dieser Formel können Sie erkennen: Die Dividendenrendite ist bei gleichbleibender Gewinnausschüttung (Dividende) umso höher, je niedriger der aktuelle Aktienkurs ist. Notiert eine Aktie bspw. zurzeit bei 50 Euro, und schüttet das Unternehmen voraussichtlich eine Dividende von 2 Euro je Aktie aus, dann beträgt die aktuelle Dividenden-Rendite in diesem Fall also: 2 / 50 * 100 = 4%. Sinkt der Aktienkurs bei gleichbleibender Gewinnausschüttung auf 40 Euro, dann errechnet sich eine Dividenden-Rendite von: 2/40 * 100=5%. Hohe Dividenden-Renditen signalisieren also im Verhältnis zur Ertragskraft des Unternehmens eine Unterbewertung. So einfach funktioniert die Dogs of the Dow-Strategie:
Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden die Mitglieder eines Index (Dow Jones, Dax etc.) nach Dividenden-Renditen gereiht und die zehn besten Werte davon gekauft. Nach einer Haltedauer von exakt einem Jahr erfolgt eine Überprüfung und ggf. Umschichtung, sodass das Portolio wieder die zehn dividendenstärksten Indexwerte umfasst. Der Erfolg:
In langfristigen Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass sich Investments nach dieser einfachen Methode im Schnitt um 5 Prozentpunkte besser entwickelten als der Vergleichsindex. Und dazu kommen noch die jährlichen Gewinnausschüttungen, die bei den aktuellen Dogs of the Dow Dividenden-Renditen zwischen 3% und 6% ergeben. Dennoch:
Die einfache Dogs of the Dow-Methode hat natürlich den Nachteil, dass dabei durchaus auch einige Blindgänger, wie z.B. beim Dax die Deutsche Telekom, mit ins Depot wandern können. Daher:
Bei der Auswahl von
Turnaround-Aktien schenke ich den Kennzahlen KGV und Dividenden-Rendite große Beachtung, kombiniere diese Kriterien aber mit einer Reihe anderer Determinanten. Vor allem empfehle ich, die Kursverläufe anzuschauen und die Einstiegszeitpunkte zu optimieren. Dabei gilt es stets in Trendrichtung zu kaufen und jede Position für den Fall der Fälle per Stop-Loss abzusichern. Wie das geht und was dabei zu beachten ist werde ich Ihnen an diese Stelle Stück für Stück näher bringen.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr
Thomas Driendl
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